snippets/drupal_import/trunk/install.sql

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264 KiB
SQL

-- phpMyAdmin SQL Dump
-- version 3.2.2.1deb1
-- http://www.phpmyadmin.net
--
-- Host: localhost
-- Generation Time: Nov 02, 2009 at 09:06 AM
-- Server version: 5.1.37
-- PHP Version: 5.2.10-2ubuntu6.1
SET SQL_MODE="NO_AUTO_VALUE_ON_ZERO";
/*!40101 SET @OLD_CHARACTER_SET_CLIENT=@@CHARACTER_SET_CLIENT */;
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-- Database: `drupal_import`
--
-- --------------------------------------------------------
--
-- Table structure for table `nodes`
--
CREATE TABLE IF NOT EXISTS `nodes` (
`id` int(11) NOT NULL AUTO_INCREMENT,
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`short` text NOT NULL,
`text` text NOT NULL,
PRIMARY KEY (`id`)
) ENGINE=MyISAM DEFAULT CHARSET=latin1 AUTO_INCREMENT=4999 ;
--
-- Dumping data for table `nodes`
--
INSERT INTO `nodes` (`id`, `tid`, `uid`, `created`, `short`, `text`) VALUES
(1763, 2, 1, 1254693600, 'Yanomami gegen Bergbau', '<h3>\n Yanomami gegen Bergbau\n</h3><strong>Gold- und Uranrausch bedrohen Ureinwohner im\nbrasilianischen Roraima<br />\nDavi Kopenawa Yanomami k&auml;mpft f&uuml;r die Rechte der\nIndigenen</strong><br />\n<br />\n<i>M&aacute;rcia Gomes de Oliveira und Norbert Suchanek, Neues\nDeutschland, 5.10.09</i><br />\n<br />\nEnde der 1980er Jahre hatten Tausende von Goldgr&auml;bern das\nTerritorium der Yanomami im brasilianischen Bundesstaat Roraima\nheimgesucht, dabei B&ouml;den und Gew&auml;sser vergiftet. Erst\ndank weltweiter Proteste erkannte die Regierung Brasiliens 1992\neinen Gro&szlig;teil des Yanomami-Landes als zu sch&uuml;tzendes\nIndianerterritorium an. Mit dem Vork&auml;mpfer der Yanonami, dem\nSchamanen Davi Kopenawa Yanomami, sprachen M&aacute;rcia Gomes de\nOliveira und Norbert Suchanek.<br />\n<br />\n<i>ND: Was halten Sie vom geplanten Gesetz, das die\nRohstoffausbeutung auch in Indianergebieten erlauben\nsoll?</i><br />\n<br />\nKopenawa Yanomami: Ich bin dagegen! Die &raquo;Wei&szlig;en&laquo;\nsuchen den Reichtum unserer Erde. Deshalb bin ich hier in der\nHauptstadt Roraimas, Boa Vista, um den Bergbau in indigenen\nGebieten, in den markierten Indianerterritorien zu verhindern. Der\nBergbau ist eine gro&szlig;e Maschinerie, die den Boden, die\nFlussauen, den Regenwald, den Fisch zerst&ouml;rt und Krankheit in\nunser Land bringt.<br />\n<br />\n<i>In Ihrem Territorium liegen besonders gro&szlig;e Vorkommen an\nUran. Wurden Sie &uuml;ber Risiken des Uranbergbaus\ninformiert?</i><br />\n<br />\nNein, bisher hat noch keiner mit uns &uuml;ber das Uran gesprochen.\nUnd das Wort &raquo;Radioaktivit&auml;t&laquo; habe ich noch\nniemals geh&ouml;rt. Kein Wissenschaftler, niemand von der\nRegierung hat bisher etwas dazu gesagt.<br />\n<br />\n<i>Sind auch andere Yanomami gegen die Bergbauprojekte?</i><br />\n<br />\nDas ganze Volk der Yanomami ist gegen den Bergbau. Alle, alle\nYanomami, die hier in unseren D&ouml;rfern leben, haben Angst\ndavor, und sind bereit, sich zu widersetzen, damit gro&szlig;e\nMinen nicht innerhalb unseres Territoriums entstehen.<br />\n<br />\n<i>Gibt es bei anderen indigenen V&ouml;lkern F&uuml;rsprecher des\nBergbaus?</i><br />\n<br />\nWir Yanomami, die Sanum&aacute;, Tekuana und die Xamatari von\nBrasilien sind gegen die Ausbeutung der Bodensch&auml;tze in\nunserem Territorium. Wir wollen nicht, dass der Bergbau ins Herz\nunserer Erde vordringt. Andere indigene F&uuml;hrer, die Geld\nm&ouml;gen, wollen die Bodensch&auml;tze ausbeuten.<br />\n<br />\n<i>Wohl auch deshalb, weil sie niemals &uuml;ber die Folgen des\nBergbaus, vor allem des radioaktiven Uranbergbaus f&uuml;r die\nUmwelt und die lokale Bev&ouml;lkerung informiert wurden.</i><br />\n<br />\nSelbst die &raquo;Wei&szlig;en&laquo; hier wissen nichts\ndar&uuml;ber. Sie haben noch nie in den gro&szlig;en Minen\ngearbeitet. Erzabbau bringt keine Wohltaten f&uuml;r das Volk,\nf&uuml;r niemandem, bringt nur Krankheit, Gewalt und\nProbleme.<br />\n<br />\n<i>Wer steckt konkret hinter diesem Gesetzesvorhaben?</i><br />\n<br />\nF&uuml;r den Bergbau sind die Abgeordneten in Brasilia und die\nSenatoren Romero Juc&aacute; Filho und Jos&eacute; Sarney, der\neinst Pr&auml;sident von Brasilien war. Diese Gruppe k&auml;mpft\ndarum, dass der Bergbau im anerkannten Territorium der Yanomami und\nin den anderen Indianergebieten Einzug h&auml;lt. Romero\nJuc&aacute; war fr&uuml;her Pr&auml;sident der FUNAI (der\nstaatlichen Organisation zum Schutz der indigenen Bev&ouml;lkerung\n&ndash; d. Red.) und hatte uns indigene V&ouml;lker\nunterst&uuml;tzen sollen.<br />\n<br />\n<i>Und wie war das in seiner Zeit als Gouverneur von\nRoraima?</i><br />\n<br />\nRomero Juc&aacute; Filho war es, der die Goldgr&auml;ber damals in\ndas Territorium der Yanomami dr&auml;ngte. Schon 1986, als er noch\nPr&auml;sident der FUNAI war, lie&szlig; er Goldsucher in mein\nLand. Es war er, der das Volk der Yanomami ermordete. Bis heute hat\nsich nichts ge&auml;ndert. Er k&auml;mpft weiter gegen uns, redet\nweiter, um den Bergbau in Indianergebieten zu erlauben. Er sagt:\n&raquo;Lasst uns die Bodensch&auml;tze herausholen, bevor die\nAmerikaner kommen!&laquo;<br />\n<br />\nWir werden weiter k&auml;mpfen und Krach machen. Ich werde nicht\nstill halten. Die &raquo;Wei&szlig;en&laquo; denken, sie seien die\nHerren der Erde. Sie denken, dass sie es waren, die das Wasser auf\ndie Erde gaben. Sie denken, dass sie das Wasser geschaffen\nh&auml;tten. Sie haben es aber nicht geschaffen.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(1772, 2, 1, 1250460000, 'Entwaldung in Amazonien', '<h3>\r\n Luftaufnahmen decken auf - Illegaler Holzeinschlag in\r\n Schutzreservat\r\n</h3><i>Survival International Deutschland e.V., 13.8.09</i><br />\r\n<br />\r\nNeue Luftaufnahmen haben aufgedeckt, dass illegale Holzf&auml;ller\r\nin einem Reservat im Amazonas t&auml;tig sind, das f&uuml;r\r\nunkontaktierte und daher sehr verletzbare Indigene bestimmt\r\nist.<br />\r\n<br />\r\nDie Bilder zeigen ein Holzf&auml;llercamp innerhalb des\r\nMurunahua-Reservates in Peru. Das Reservat wurde 1997 eingerichtet,\r\num das unkontaktierte Volk der Murunahua zu sch&uuml;tzen. Es\r\nwurden noch drei weitere Camps im Reservat gesichtet.<br />\r\n<br />\r\nDie Anwesenheit illegaler Holzf&auml;ller in dieser Region machte\r\nim Mai 2008 weltweit Schlagzeilen, nachdem die brasilianische\r\nRegierung behauptet hatte, die Holzf&auml;ller vertrieben die\r\nunkontaktierten Indigenen von Peru ins benachbarte Brasilien.<br />\r\n<br />\r\nPerus Regierung hat abgestritten, etwas von der Anwesenheit der\r\nHolzf&auml;ller in dem Reservat zu wissen und lie&szlig;\r\nk&uuml;rzlich verlauten, es gebe keinen Beweis daf&uuml;r, dass die\r\nIndigenen &uuml;ber die Grenze fliehen.<br />\r\n<br />\r\n&bdquo;Es scheint, als seien alle vier Camps aktiv. Illegale\r\nAbholzung ist eine ernste Bedrohung f&uuml;r die Indigenen, die in\r\ndieser Region leben. Diese bisher unkontaktierten Menschen sind\r\nnicht nur in hohem Ma&szlig;e anf&auml;llig f&uuml;r Krankheiten,\r\ndenen sie durch den Kontakt mit anderen Personen ausgeliefert sind,\r\nes gibt auch eine lange Geschichte gewaltt&auml;tiger\r\nAuseinandersetzungen zwischen ihnen und Holzf&auml;llern,&ldquo;\r\nsagte Chris Fagan, ein Umweltsch&uuml;tzer der US-amerikanischen\r\nOrganisation Round River Conservation Studies, der die Fotos\r\nmachte.<br />\r\n<br />\r\nEinige Murunahua sind Mitte der 1990er Jahre mit Holzf&auml;llern\r\nin Kontakt gekommen &ndash; nach Sch&auml;tzungen starb die\r\nH&auml;lfte des Volkes in Folge dessen. Einer der &Uuml;berlebenden\r\nberichtete einem Aktivisten von Survival: &bdquo;Wir\r\nverlie&szlig;en den Wald, nachdem die Holzf&auml;ller Kontakt mit\r\nuns aufnahmen. Zu diesem Zeitpunkt &uuml;berfiel uns die Krankheit.\r\nSie t&ouml;tete die H&auml;lfte von uns.&ldquo;<br />\r\n<br />\r\nDer Direktor von Survival, Stephen Corry, sagte heute: &bdquo;Diese\r\nFotos beweisen, dass Holzf&auml;ller sich innerhalb des\r\nMurunahua-Reservates aufhalten. Perus Regierung muss sofort\r\nhandeln: Die Holzarbeiten m&uuml;ssen gestoppt werden, damit die\r\nunkontaktierten Indigenen in Frieden leben k&ouml;nnen. Das\r\nSchicksal der isoliert lebenden indigenen Gruppen war eines der\r\nAnliegen der Proteste im Amazonas in den vergangenen\r\nMonaten.&ldquo;<br />\r\n<br />\r\n<br />\r\n<h3>\r\n Leder- und Fleischerzeuger Bertin lenkt ein\r\n</h3><i>Von Viktoria Thumann, Greenpeace-Online, 14.8.09</i><br />\r\n<br />\r\nEin gro&szlig;er Erfolg f&uuml;r unser Klima: Gemeinsam mit den\r\nMarkenherstellern Adidas, Timberland, Clarks und Geox konnte ein\r\nriesiger Schritt f&uuml;r den Schutz des Amazonas-Urwalds gemacht\r\nwerden. Der gr&ouml;&szlig;te Lederhersteller und\r\nzweitgr&ouml;&szlig;te Fleischerzeuger in Brasilien, die Firma\r\nBertin, wird ab sofort keine Rinder mehr von Farmen beziehen, die\r\nin weitere Urwaldzerst&ouml;rung verwickelt sind.<br />\r\n<br />\r\nDieses Zugest&auml;ndnis ist der Erfolg einer langj&auml;hrigen\r\nGreenpeace-Kampagne. Anfang Juni 2009 hat die Organisation den\r\nReport Wie Rinder den Regenwald fressen ver&ouml;ffentlicht. Darin\r\nwird aufgezeigt, wie f&uuml;r die Rinderhaltung im Amazonas-Gebiet\r\nder Wald vernichtet und das Klima angeheizt wird.<br />\r\n<br />\r\n"Das ist ein gro&szlig;er Fortschritt f&uuml;r den Schutz des\r\nUrwalds und des Klimas" sagt Tobias Riedl, Waldexperte von\r\nGreenpeace. "Unsere jahrelange Recherche hat sich gelohnt. Die\r\nMarkenhersteller erkennen ihre Verantwortung und reagieren schnell\r\nund richtig. Das ist auch ein wichtiges Signal f&uuml;r die\r\nK&auml;ufer ihrer Produkte."<br />\r\n<br />\r\nDrei Jahre hat Greenpeace f&uuml;r den Enth&uuml;llungsreport\r\nrecherchiert. Die Erfolgsmeldungen lie&szlig;en nach der\r\nVer&ouml;ffentlichung nicht lange auf sich warten. Zun&auml;chst\r\nhat der Sportartikelhersteller Nike im Juli erkl&auml;rt,\r\nk&uuml;nftig auf Urwald-Leder zu verzichten. Bald folgten Adidas,\r\nTimberland, Clarks und Geox diesem guten Beispiel. Die Unternehmen\r\nmachten Druck auf Bertin, bis der Konzern nun endlich eingelenkt\r\nhat.<br />\r\n<br />\r\nDer Leder- und Fleischproduzent wird fortan alle seine Lieferanten\r\nauf die Quelle der gelieferten Rinder &uuml;berpr&uuml;fen. Sie\r\nm&uuml;ssen GPS-Daten ihrer Farmen angeben. So l&auml;sst sich\r\n&uuml;ber Satellit verfolgen, ob neue Urwaldfl&auml;chen vernichtet\r\nwerden. Zudem wird Bertin ein System aufbauen, das den Transport\r\nder Rinder von Farmen zu Schlachth&auml;usern und Lederfabriken\r\nnachweist. Dies soll verhindern, dass die Zulieferer ihre\r\nHerstellungswege verschleiern k&ouml;nnen.<br />\r\n<br />\r\n<strong>Urwald-Zerst&ouml;rung ist wesentlich f&uuml;r den\r\nKlimawandel</strong><br />\r\n<br />\r\nSolche Schritte sind auch bitter n&ouml;tig. Die Zerst&ouml;rung\r\nder letzten Urw&auml;lder versch&auml;rft den Klimawandel\r\nerheblich. Hierdurch entstehen fast 20 Prozent des weltweiten\r\nAussto&szlig;es an CO2. Rund 80 Prozent der abgeholzten\r\nUrwaldfl&auml;che im Amazonasgebiet wird als Weideland f&uuml;r die\r\nRinderzucht verwendet. Das Rindfleisch wird &uuml;berwiegend in\r\nS&uuml;damerika verkauft. Das Leder geht nach China, Italien und\r\nVietnam, wo Schuhfirmen wie Timberland oder Adidas auch f&uuml;r\r\nden europ&auml;ischen Markt fertigen lassen.<br />\r\n<br />\r\nRund 75 Prozent des brasilianischen Aussto&szlig;es von\r\nTreibhausgasen stammen aus der Zerst&ouml;rung der W&auml;lder. Das\r\nLand ist der viertgr&ouml;&szlig;te Klimaverschmutzer der Welt. "Es\r\nist extrem wichtig, dass die Schuhhersteller handeln. Sie\r\nk&ouml;nnen daf&uuml;r sorgen, dass die Rinderbranche in Brasilien\r\numstellt. Nur wenn die Urw&auml;lder bewahrt werden, sind auch die\r\nZiele zum Klimaschutz zu erreichen", erkl&auml;rt Riedl.<br />\r\n<br />\r\nEin weiterer Erfolg scheint sich anzuk&uuml;ndigen. So hat der\r\nviertgr&ouml;&szlig;te Rinderverarbeiter Marfrig bereits\r\nangek&uuml;ndigt, &auml;hnliche Schritte zu unternehmen. Doch es\r\ngibt noch weitere Konzerne, die mit dem Regenwald in Amazonien\r\nunser Klima verheizen. Greenpeace verlangt von der Firma\r\nJBS-Friboi, dem gr&ouml;&szlig;ten Fleischkonzern der Welt, seine\r\nProduktionskette ebenfalls umzustellen.<br />\r\n<br />\r\nEine andere Forderung richtet Greenpeace an die Regierungschefs,\r\ndie im Dezember in Kopenhagen bei den UN-Klimaverhandlungen tagen\r\nwerden. Die Industriel&auml;nder sollen im Rahmen der\r\nUN-Klimaverhandlungen einen internationalen Urwaldfonds einrichten.\r\nSchlie&szlig;lich sind sie es, die den Klimawandel\r\nhaupts&auml;chlich verursacht haben. Tropenwald-L&auml;nder wie\r\nBrasilien sollen daraus Geld f&uuml;r den Schutz ihrer W&auml;lder\r\nund des Klimas erhalten. Insgesamt m&uuml;ssen Industriel&auml;nder\r\n110 Milliarden Euro j&auml;hrlich f&uuml;r den Kampf gegen den\r\nKlimawandel bereitstellen. Der Anteil Deutschlands w&uuml;rde\r\nsieben Milliarden Euro betragen.<br />\r\n<br />\r\nSie selbst m&uuml;ssen &uuml;brigens nicht abwarten, bis die\r\nRegierungschefs im Dezember aktiv werden. Auf der neuen\r\nGreenpeace-Community GreenAction k&ouml;nnen Sie sofort in der\r\nKampagne Rettet Amazonien aktiv werden. GreenAction bietet viele\r\nweitere Mitmach-Kampagnen zu den verschiedensten Umweltthemen.\r\nLoggen Sie sich ein und machen Sie mit!<br />\r\n<br />\r\n<br />\r\n<h3>\r\n Illegale Rinderzucht im Amazonas: 15.000 St&uuml;ck Vieh\r\n beschlagnahmt\r\n</h3><i>Von Mario Schwark, Brasilien Nachrichten Mediaquell, 13.\r\nAugust 2009</i><br />\r\n<br />\r\nBEL&Eacute;M - Die illegale Rinderzucht im Amazonas steigt immer\r\nweiter an, doch die Beh&ouml;rden versuchen mit allen Mitteln, das\r\n&Uuml;bel zu bek&auml;mpfen. In den 2 Monaten wurden 6.000 Rinder,\r\ndie im Amazonasgebiet illegal gez&uuml;chtet wurden, von dem\r\nNationalen Umweltinstitut IBAMA beschlagnahmt. Die Massnahme\r\ngeschah im Rahmen der Operation &ldquo;Boi Pirata II&rdquo;\r\n(Piraten-Bulle 2), die im Naturschutzgebiet von &ldquo;Floresta\r\nNacional Jamanxim&rdquo; (Flona) im Westen des Bundesstaates\r\nPar&aacute; durchgef&uuml;hrt wurde. Allein am Dienstag (11.08.)\r\nkonnten 1.700 Tiere von der berittenen Polizei\r\n&ldquo;abgef&uuml;hrt&rdquo; und beschlagnahmt werden.<br />\r\n<br />\r\nSeit Beginn der Bek&auml;mpfung der illegalen Zucht sind nach\r\nSch&auml;tzungen der IBAMA insgesamt 15.000 Rinder sichergestellt\r\nworden. Wie Umweltminister Carlos Minc, der bei der letzten Aktion\r\nmit anwesend war sagte, werden alle Farmen, die im Nationalpark\r\nFlona angetroffen werden, mit hohen Strafgeldern belegt, denn es\r\ngilt als Straftat, im Naturschutzgebiet Rinderzucht zu betreiben.\r\nDie Farmbesitzer, die erwischt werden, m&uuml;ssen umgehend alle\r\nRinder von den Farmen entfernen.<br />\r\n<br />\r\nDie Operation Boi Pirata II, die im Juni begann, hat das Ziel, die\r\nillegale Abholzung im Amazonas f&uuml;r die Rinderzucht zu\r\nverhindern bzw. zu reduzieren. Ausser den Rindern wurden auch 14\r\nSchusswaffen, 1.000 Liter illegale transportierter\r\nDieseltreibstoff, 4 Traktoren, 3 Lastwagen und ein mobiles\r\nS&auml;gewerk beschlagnahmt. 17 Personen wurden festgenommen.\r\nSchliesslich nutzte man die Gelegenheit auch zur Kontrolle von\r\nPKW&acute;s, wovon 27 nicht vorschriftsgem&auml;ss gehalten wurden.\r\nInsgesamt konnten Strafgelder von 23.860.000 Reales (ca. 12 Mio.\r\nUS$) eingenommen werden.<br />\r\n<br />\r\nDie Aktion wurde in Zusammenarbeit von Milit&auml;rpolizei des\r\nBundesstaates Par&aacute; und der Armee durchgef&uuml;hrt, in\r\nBegleitung von 2 Kontrolleuren der IBAMA und des\r\nNaturschutzinstituts &ldquo;Chico Mendes&rdquo;.<br />\r\n<br />\r\n<br />\r\n<h3>\r\n Amazonas Abholzung ist f&uuml;r 2,5 Prozent des weltweiten\r\n CO2-Ausstosses verantwortlich\r\n</h3><strong>Eine vorl&auml;ufige Studie des brasilianischen Inpe\r\n(Nationales Institut f&uuml;r Weltraumforschung) reduziert den\r\nAnteil, den die Abholzungen an der globalen Erderw&auml;rmung\r\nhaben.</strong><br />\r\n<br />\r\n<i>Von Thomas Kaes, Brasilien Nachrichten Mediaquell, 10. August\r\n2009</i><br />\r\n<br />\r\nDas Volumen der freigesetzten Treibhausgase, insbesondere CO2, ist\r\nenorm, aber kleiner, als bisher angenommen wurde, sagt der Direktor\r\ndes Institutes, Gilberto C&acirc;mara. Bisher ging man davon aus,\r\ndass die Abholzungen im Amazonasgebiet f&uuml;r ca. 5 % des\r\nglobalen Aussto&szlig;es an CO2 verantwortlich ist. Die neuen\r\nBerechnungen wurden am Freitag, bei einem Treffen von\r\nWissenschaftlern des Institutes bekanntgegeben.<br />\r\n<br />\r\nC&acirc;mara betont jedoch, dass der neue Wert eine vorl&auml;ufige\r\nSch&auml;tzung ist, die noch best&auml;tigt werden muss. Aber er\r\nerwartet keine gro&szlig;e Abweichung von dem vorl&auml;ufigen\r\nErgebnis. Die Grundlage der Berechnung waren die Abholzungen in\r\n2008, die ca. 13.000 km2 betrugen.<br />\r\n<br />\r\nIn diesem Zusammenhang weist der Direktor auch auf die\r\ninternational diskutierten 20 % Treibhausgasemissionen hin,\r\nf&uuml;r die die weltweiten Abholzungen zust&auml;ndig sein sollen,\r\neine Zahl der Ern&auml;hrungs- und Landwirtschaftsorganisation der\r\nVereinten Nationen (FAO). Dieses Ergebnis basiert auf zu hohen\r\nAbholzungssch&auml;tzungen der FAO, sagte C&acirc;mara. F&uuml;r\r\nBrasilien gehen sie von einer j&auml;hrlichen Abholzung von 30.000\r\nkm2 aus, ein viel zu hoher Wert. In den letzten 20 Jahren, wurden\r\nin Brasilien im Durchschnitt nur 18.000 km2 abgeholzt.<br />\r\n<br />\r\nEs g&auml;be keine wissenschaftlich basierten Daten f&uuml;r die 20\r\n%. C&acirc;mara h&auml;lt die Sch&auml;tzungen der in Washington\r\nans&auml;ssige Denkfabrik, Weltressourceninstitut, die von 10 %\r\nEmissionen ausgeht, f&uuml;r realistischer.<br />\r\n<br />\r\nDie 20 % werden jedoch auch vom Weltklimarat (IPCC) &uuml;bernommen\r\nund dienen momentan als Grundlage f&uuml;r die internationalen\r\nVerhandlungen &uuml;ber den Anteil der Abholzungen an der\r\nErderw&auml;rmung. Die betroffenen Entwicklungsl&auml;nder machen\r\nsich nicht die M&uuml;he, diese Daten zu hinterfragen und durch\r\neigene zu relativieren.<br />\r\n<br />\r\nDie neuen Daten des Inpe sollen jedoch nicht dazu dienen, die\r\nNotwendigkeit der Reduzierung der Abholzungen im Amazonasgebiet zu\r\nverharmlosen, sondern bedeuteten lediglich, dass solche\r\nReduzierungen weniger Einfluss auf den weltweiten Klimawandel\r\nhaben.<br />\r\n<br />\r\nF&uuml;r die Industriestaaten ist die Diskussion &uuml;ber\r\nBeteiligung der Schwellenl&auml;nder an der globalen Erw&auml;rmung\r\nnicht gerade unwichtig, denn je h&ouml;her diese ausf&auml;llt,\r\ndesto niedriger wird ihre eigene Beteiligung eingestuft und\r\ndementsprechend das f&uuml;r Dezember erwartete Klimaabkommen in\r\nKopenhagen ausfallen.<br />\r\n<br />\r\nDie neuen Zahlen, die von C&acirc;mara vorgelegt wurden,\r\nver&auml;ndern auch die Diskussionsbasis bei den Verhandlungen\r\n&uuml;ber das UN-Projekt REDD (Reducing Emissions from\r\nDeforestation and Forest Degradation), was eines der kritischen\r\nThemen Brasiliens beim Weltklimagipfel in Kopenhagen ist.<br />\r\n<br />\r\nDas REDD ist ein Mechanismus, das es den Entwicklungsl&auml;ndern\r\nerlaubt, CO2-Kredite f&uuml;r die Finanzierung von Projekten zu\r\nbekommen, die die Abholzungen in den L&auml;ndern reduzieren. Die\r\nbrasilianische Regierung akzeptiert die Verhandlungen &uuml;ber das\r\nREDD-Projekt, als zus&auml;tzliches Instrument zur Finanzierung.\r\nMit CO2-Krediten an die Entwicklungsl&auml;nder k&ouml;nnen\r\nProjekte zur Erhaltung der W&auml;lder finanziert werden. Sie\r\nsollen aber nicht dazu dienen, eigene Emissionen zu\r\nkompensieren.<br />\r\n<br />\r\n<br />\r\n<h3>\r\n Amazonas-Strasse soll trotz Protest von Umweltsch&uuml;tzern neu\r\n asphaltiert werden\r\n</h3><i>Von Mario Schwark, Brasilien-Nachrichten Mediaquell, 8.\r\nAugust 2009</i><br />\r\n<br />\r\nMANAUS - Gleichg&uuml;ltig, was Wissenschaftler, Ingenieure,\r\nPolitiker oder Umweltsch&uuml;tzer sagen - wer am Rand der\r\nTransamazonas-Strasse BR-319 lebt, will die Strasse wieder\r\nasphaltiert sehen. &ldquo;Diese Ansichten, dass der Asphalt die\r\nUmwelt zerst&ouml;ren wird, ist der gr&ouml;sste Unsinn&rdquo;,\r\nsagt der Taxifahrer Rodrigues Paiva, 48. Als Jugendlicher war er es\r\ngewohnt, den Urwald auf dem Asphalt mit dem Lastwagen zu\r\ndurchqueren, um Bananen in Ji-Paran&aacute; im Osten von Rondonia\r\nzu holen.&rdquo;<br />\r\n<br />\r\nDie Strasse ist schon gebaut. Was an B&auml;umen gef&auml;llt\r\nwerden musste, ist bereits gef&auml;llt worden. Hier braucht nur\r\nnoch einmal neu asphaltiert zu werden&rdquo;, ist Paivas\r\nMeinung.<br />\r\n<br />\r\nAlle Anwohner der Strasse sind derselben Ansicht: Die Asphaltierung\r\nwird die Umwelt und den Urwald nicht gef&auml;hrden, weil keine\r\nB&auml;ume mehr gef&auml;llt werden m&uuml;ssen. Die\r\nBev&ouml;lkerung des Amazonasgebietes fordert Fortschritt auch\r\nf&uuml;r ihre Zone.<br />\r\n<br />\r\nPaiva, sowie viele Bewohner der Region um Manaus vertreten die\r\nMeinung, dass die Strasse bereits in den 80iger Jahren von den\r\nSchiffseigent&uuml;mern des Rio Amazonas vors&auml;tzlich\r\nzerst&ouml;rt wurde, weil sie durch die Ankunft der LKW&rsquo;s um\r\nihren Frachttransport auf dem Wasser f&uuml;rchteten. Es konnte nie\r\netwas bewiesen werden, doch es gibt Anwohner, die bezeugen\r\nk&ouml;nnen, dass sie schwere Maschinen gesehen haben, die den\r\nAsphalt mit Gewalt aufgerissen haben und wieder verschwanden.\r\n&ldquo;Das war eine kriminelle Zerst&ouml;rung&rdquo;, beschuldigt\r\nPaiva, der in der Gegend als &ldquo;Neguinho do Taxi&rdquo; bekannt\r\nist.<br />\r\n<br />\r\nDie BR-319, die Manaus im Bundesstaat Amazonas mit Porto Velho in\r\nRondonia verbindet, war in den 70iger Jahren gebaut worden, zur\r\nselben Zeit, als auch die ber&uuml;hmte Transamazonas entstand. Sie\r\nwurde lediglich ein Jahrzehnt genutzt, bis sie ofiziell geschlossen\r\n- oder, laut der Anwohner, Ende der 80 iger Jahre vors&auml;tzlich\r\nzerst&ouml;rt wurde. Heute sind noch 870 Km Schlamm,\r\nSchlagl&ouml;cher und Teilst&uuml;cke Asphalt mitten im Urwald\r\n&uuml;brig. Das perfekte Ambiente f&uuml;r jemanden, der das\r\nAbenteuer liebt, doch ein Alptraum f&uuml;r alle, die t&auml;glich\r\nFrachten oder Personen bef&ouml;rdern m&uuml;ssen.<br />\r\n<br />\r\nDie einzigen Teilst&uuml;cke der Strasse, die noch gut befahrbar\r\nsind, sind die beiden Enden der verbundenen St&auml;dte: 200 Km von\r\nManaus aus und 200 Km von Porto Velho. Reporter von &ldquo;O Estado\r\nde Sao Paulo&rdquo; haben die ersten 170 Km der BR-319 von Manaus\r\nbis zum Rio Tupana befahren, dort wird gerade eine Br&uuml;cke\r\ngebaut und es war vorl&auml;ufig Endstation. Die Reporter sprachen\r\nmit den Menschen, die entlang der maroden Strasse leben und fragten\r\nsie zu ihrer Meinung &uuml;ber die Pl&auml;ne der Regierung in\r\nBrasilia, die BR-319 zu erneuern. Alle sind mit dem Taxifahrer\r\nPaiva einer Meinung: man will die Strasse wieder befahrbar\r\nsehen.<br />\r\n<br />\r\nSie fordern vom Transportminister Ibama die Renovierung der Strasse\r\nund vom Umweltminister Carlos Minc, der sich strikt gegen den\r\nNeubau der BR-319 stellt, eine Einigung und eine akzeptable\r\nL&ouml;sung f&uuml;r die Bev&ouml;lkerung der Region. &ldquo;Die\r\nWirtschaft hier ist eingeschlafen, nachdem die Strasse unbefahrbar\r\nwar&rdquo;, klagt Francisco Cunha, Besitzer eines Hotels in\r\nCastanho auf der H&ouml;he von Km 25. Er hat das Hotel mit der\r\nHoffnung gebaut, dass die Strasse eines Tages wieder renoviert\r\nwird. Die Worte, die man am meisten h&ouml;rt, wenn man mit den\r\nBewohnern &uuml;ber das Thema spricht, sind\r\n&ldquo;Fortschritt&rdquo; und &ldquo;Entwicklung&rdquo;. Man ist\r\nder &Uuml;berzeugung, dass die BR-319 einen Aufschwung f&uuml;r die\r\nGemeinden an der Strasse bringen wird.<br />\r\n<br />\r\nZugleich glaubt man an eine Verbilligung der Lebensmittel in\r\nManaus, die heute mit Schiffen aus Porto Velho und Bel&eacute;m\r\ngebracht werden m&uuml;ssen. Man f&uuml;hlt sich isoliert hier\r\nmitten im Urwald. &ldquo;Es wird immer &uuml;ber die Abwanderung\r\nder jungen Leute in die St&auml;dte geklagt. Man will, dass alle\r\nMenschen hier wohnen bleiben, hier v&ouml;llig abgeschnitten mitten\r\nim Dschungel, das wollen die Politiker, aber dann m&uuml;ssen sie\r\nuns auch helfen&rdquo;, sagt der Landwirt Romulo Alves da Silva,\r\n38. Sein Vater Pedro ist Besitzer von 2 Tankstellen in Castanho auf\r\nKm 34 und 114. Die zweite wurde erst vor 2 Wochen er&ouml;ffnet,\r\nauch in der Hoffnung, dass das Asphaltierungsprojekt der Regierung\r\nvom Kongress verabschiedet wird. &ldquo;Wir sind es gewohnt, zu\r\ntr&auml;umen. Dieser Stadt ging es einmal sehr gut, und sie wird\r\nirgendwann auch wieder fortschrittlich sein&rdquo;, bemerkte\r\ner.<br />\r\n<br />\r\nEr erinnert sich an die Zeit, wo die LKWs im Stau standen und alle\r\nm&ouml;glichen Waren brachten: Reis, Bohnen, Orangen, Ananas und\r\nGem&uuml;se. Er findet es auch absurd, dass die Strasse angeblich\r\nden Urwald zerst&ouml;ren soll. &ldquo;Wenn das so w&auml;re, dann\r\nh&auml;tte der Schaden schon in den 70iger Jahren passieren\r\nm&uuml;ssen, als die Strasse zum ersten Mal asphaltiert wurde. Das\r\nist v&ouml;lliger Bl&ouml;dsinn, was die Umweltsch&uuml;tzer hier\r\nsagen&rdquo;, bekr&auml;ftigt er.<br />\r\n<br />\r\nDona Maria do Socorro Pantoja tr&auml;umt auch von der neuen\r\nBR-319. &ldquo;Wenn es hier keine Strasse gibt, wie sollen wir dann\r\nunser Gem&uuml;se auf den Markt bringen&rdquo;? Sie ist gerade mit\r\nihrem Mann und den 6 Kindern auf ein Grundst&uuml;ck am Rand der\r\nBR-319 gezogen. Sie mussten aus Castanho wegziehen, denn dort\r\nhatten sie keine &Uuml;berlebensm&ouml;glichkeiten mehr. Und dort\r\nwar kein Platz, um Gem&uuml;se und Macaxeira anzubauen, aus der sie\r\ndas traditionelle Farinha-Mehl macht. Man hat sie von der\r\nLandverwaltungsbeh&ouml;rde INCRA auf dieses Grundst&uuml;ck\r\ngeschickt, aber ihr keinerlei Besitzdokument gegeben. Jetzt hofft\r\nsie auf eine besser Zukunft mit der R&uuml;ckkehr des\r\nStrassenverkehrs vor ihrem Land. Die Entscheidung &uuml;ber die\r\nNeuaspahltierung der Strasse soll in den n&auml;chsten Tagen im\r\nKongress fallen. An mehreren Abschnitten sind die Arbeiten jedoch\r\nschon begonnen worden. Die Regierung ist sich der Zustimmung im\r\nKongress offenbar sehr sicher.<br />\r\n<br />\r\n<br />\r\n<h3>\r\n Wal-Mart streitet ab, illegales Fleisch aus Amazonasgebieten zu\r\n verkaufen\r\n</h3><i>Von Mario Schwark, Brasilien Nachrichten Mediaquell, 15.\r\nAugust 2009</i><br />\r\n<br />\r\nDie multinationale Supermarktkette, die seit Jahren auch in\r\nBrasilien ans&auml;ssig ist, ver&ouml;ffentlichte am Mittwoch eine\r\nBekanntmachung, auf der sie abstreitet, Fleisch von illegalen\r\nFarmen im Amazonasgebiet des Bundesstaates Par&aacute; zu kaufen\r\nund zu vertreiben. Mehrere Kunden, die Fleisch mit entsprechenden\r\nEtiketten in dem Supermarkt erhalten hatten, denunzierten dies bei\r\nden Beh&ouml;rden an. Die Direktorin f&uuml;r Einkauf der Kette,\r\nChristiane Urioste erkl&auml;rte dazu, die Firma halte sich strikt\r\nan die staatlichen Vorgaben und boykottiere die Schlachth&ouml;fe,\r\ndie mit Fleisch aus dem Amazonasgebiet handeln. Die Bekanntmachung\r\nder Wal-Mart Brasilien lautet wie folgt: PA f&uuml;r den\r\nBundesstaat Par&aacute;.<br />\r\n<br />\r\n<strong>Aufkl&auml;rungsschreiben &uuml;ber den Kauf von Fleisch\r\naus Par&aacute;</strong><br />\r\n<br />\r\nWal-Mart beh&auml;lt seine Position bei, den Kauf von Fleisch mit\r\nHerkunft von Farmen aus Par&aacute; zu stoppen, ebenso nach der\r\nUnterzeichnung des neuen Abkommens &ldquo;Termo de Ajuste de\r\nConductas TAC&rdquo; durch die in der Region ans&auml;ssigen\r\nSchlachth&ouml;fe. Der Konzern ist dagegen, den Vertrieb von\r\nFleisch wieder aufzunehmen, bevor nicht ein unabh&auml;ngiger\r\nUntersuchungsprozess eingeleitet wird, der die Herkunft des\r\nFleisches genau &uuml;berpr&uuml;ft. Wal-Mart erkennt die\r\nBem&uuml;hungen der Schlachth&ouml;fe in der Region an, die mit der\r\nUnterzeichnung des TAC-Vertrages einen grossen Schritt getan haben,\r\neinverantwortungsbewusstere Kette der Fleischproduktion zu\r\nerstellen. Der Konzern ist jedoch empfindlich gegen&uuml;ber dem\r\nsozialen und wirtschaftlichen Druck, der dieses Embargo f&uuml;r\r\ndie Region bedeutet.<br />\r\n<br />\r\n&ldquo;Wir haben eine Verantwortung gegen&uuml;ber der Umwelt und\r\ngegen&uuml;ber unseren Kunden. Wir werden erst wieder\r\nGesch&auml;fte in der Region machen, wenn die anf&auml;nglich durch\r\ndie Schlachth&ouml;fe vorgeschlagenen unabh&auml;ngigen Kontrollen\r\nvorgenommen werden. Wir glauben, dass dies das Korrekteste ist, was\r\nwir machen k&ouml;nnen, und es ist in &Uuml;bereinstimmung mit\r\nunseren Kunden&rdquo;, sagte H&eacute;ctor N&uacute;&ntilde;ez,\r\nPr&auml;sident von Wal-Mart Brasilien. Wal-Mart hat die\r\nVersicherung gegeben, diesen unabh&auml;ngigen Untersuchungsprozess\r\nf&uuml;r alle Schlachth&ouml;fe einzuleiten, mit denen man in ganz\r\nBrasilien zusammenarbeitet, nicht nur f&uuml;r diejenigen aus der\r\nAmazonasregion, um die Herkunft des Fleisches genau nachvollziehen\r\nzu k&ouml;nnen. Wie Wal-Mart nach Beschuldigungen jedoch zu\r\nbedenken gab, konnten die Massnahmen erst innerhalb von 60 Tagen zu\r\nden gew&uuml;nschten Ergebnissen f&uuml;hren.<br />\r\n<br />\r\n<strong>Fleisch aus Umweltzerst&ouml;rungsgebieten noch bei\r\nWal-Mart in den egalen</strong><br />\r\n<br />\r\nWie jedoch mehrere umweltbewusste und daher emp&ouml;rte Kunden\r\nfeststellen konnten, befindet sich noch eine grosse Menge Fleisch\r\nmit Herkunft des Bundesstaates Par&aacute; in den Fleischregalen.\r\nDie Kundin und Blogschreiberin Andrea Vialli erwarb ein solches\r\nFleischprodukt aus der Abteilung\r\n&ldquo;Landwirtschaftsprodukte&rdquo; mit Kassenbon und Uhrzeit und\r\nver&ouml;ffentlichte dieses in ihrem Blog.<br />\r\n<br />\r\nNachdem die grossen Supermarktketten Brasiliens sich verpflichtet\r\nhatten, das Fleisch aus Par&aacute; nicht mehr anzubieten, da es\r\nvon Farmen stammt, die Umweltverbrechen begehen und gnadenlos den\r\nWald niederbrennen, ist es auch den Kontrolleuren des\r\nInnenministeriums von Par&aacute; gelungen, zahlreiche Packungen\r\ndieses Fleisches zu beschlagnahmen. Bei der US-Kette, die sich\r\nbesonders f&uuml;r den Boykott von Amazonasfleisch eingesetzt\r\nhatte, wurde der gr&ouml;sste Teil dieses Fleisches\r\nsichergestellt.<br />\r\n<br />\r\nAuch Reporter der Zeitung &ldquo;O Estado de S&atilde;o\r\nPaulo&rdquo; kauften in einem Supermarkt der Kette in S&atilde;o\r\nPaulo ein St&uuml;ck Fleisch mit der Nummer 457 der\r\nKontrollbeh&ouml;rde &ldquo;Sistema de Inspe&ccedil;&atilde;o\r\nFederal (SIF)&rdquo;, Herkunft aus dem Schlachthof\r\n&ldquo;Bertin&rdquo; in der Ortschaft Marab&aacute; im Bundesstaat\r\nPar&aacute;. Bertin wurde durch das Innenministerium\r\n&uuml;berpr&uuml;ft, da es erwiesenermassen Fleisch von den Farmen\r\nerwarb, die wegen Umweltverbrechen auf der Schwarzen Liste des\r\nMinisteriums stehen. Diese Farmen sind f&uuml;r die gr&ouml;sste\r\nillegale Abholzung im Amazonas verantwortlich. &ldquo;Die Region\r\nvon Marab&aacute; konzentriert die gr&ouml;sste Anzahl von Farmen\r\nin illegaler Situation&rdquo;, sagt Alan Rog&eacute;rio Mansur\r\nSilva, Staatsanwalt der Republik Par&aacute;.<br />\r\n<br />\r\nDie Wal-Mart-Kette, die schon im Juni mit dem Ministerium einen\r\nVertrag abgeschlossen hatte, kein Fleisch mehr aus den\r\nKahlschlaggebieten des Amazonas zu verkaufen, hatte versichert,\r\nseit dem 12.06. kein Fleisch aus dem Bundesstaat Par&aacute; mehr\r\nin den Regalen zu haben. Nun ist man in Erkl&auml;rungsnot und gibt\r\nzu, noch Fleisch aus diesen Gebieten auf Lager zu haben. &ldquo;Es\r\nist m&ouml;glich, dass noch einige Zweigstellen Fleisch aus\r\nPar&aacute; im Lager haben, die noch vor Abschluss des Vertrages\r\ngekauft wurden&rdquo;, sagte Daniela de Fiori, stellvertretende\r\nScheffin f&uuml;r Einkauf. Bei dem k&uuml;rzlich durch die Reporter\r\nvon &ldquo;O Estado de S&atilde;o Paulo&rdquo; erworbenen Fleisch\r\nhandelt es sich jedoch nicht um Tiefk&uuml;hlware, sondern\r\nledigleich vakuum verpackte K&uuml;hlware.<br />\r\n<br />\r\n<br />\r\n<h3>\r\n Fehlende B&auml;ume am Amazonas beg&uuml;nstigen\r\n W&uuml;stenbildung in Brasilien\r\n</h3><strong>Wenn im Amazonas Regenwald vernichtet wird,\r\nverschwinden nicht nur die Pflanzen und die Tiere an der\r\nOberfl&auml;che. Mit dem Verschwinden des Waldes endet auch seine\r\nSchattenspendende Wirkung.</strong><br />\r\n<br />\r\n<i>Von Michael Unsleber, Brasilien Nachrichten Mediaquell, 17.\r\nAugust 2009</i><br />\r\n<br />\r\nKleinste Lebewesen - wie Pilze, Bakterien und W&uuml;rmer sind dann\r\nauf Dauer nicht &uuml;berlebensf&auml;hig. Die Qualit&auml;t und\r\nFruchtbarkeit des Bodens geht zur&uuml;ck und verunm&ouml;glicht\r\neine Neubildung des Waldes zum Nutzen f&uuml;r die\r\nLandwirtschaft.<br />\r\n<br />\r\nIn Acre, einem Bundesstaat im Norden von Brasilien, wurde nun ein\r\nGutachten erstellt, wie sich das Fehlen von B&auml;umen im Amazonas\r\nauf die W&auml;rme im Boden auswirkt und wie die Eigenschaften des\r\nBodens sich ver&auml;ndern. In Rio Branco f&uuml;hrte der Geologe\r\nRoberto Matias f&uuml;r die Funtac (Technologie-Stiftung des\r\nStaates Acre) mehrere Studien durch. Er begrub sechs W&auml;rme\r\nSensoren. Drei Sensoren im Erdboden, auf einer freiliegenden,\r\nunbewaldeten Fl&auml;che in verschiedenen Tiefen, drei davon direkt\r\nim Boden unter einem Baum.<br />\r\n<br />\r\nIn den drei Monaten seiner Forschung war er am Ende in der Lage,\r\neine Differenz von bis zu 13 Grad zwischen den verschiedenen\r\nMessungen festzustellen. &ldquo;Am 7. August, um 13 Uhr, hatten wir\r\neine maximale Temperatur von 39,75 Grad Celsius &uuml;ber dem\r\nBoden, w&auml;hrend unter dem schattenspendenden Baum eine\r\nTemperatur von 26,14 Grad registriert wurde&rdquo;, berichtete\r\nMatias. Die Messungen wurden in zwei Zentimeter Tiefe\r\ndurchgef&uuml;hrt.<br />\r\n<br />\r\nIn den n&auml;chsten Monaten, wird die Trockenheit in Acre noch\r\ngr&ouml;&szlig;er, werden die Temperaturen noch um einige Grad\r\nh&ouml;her sein. &ldquo;Ich glaube, dass im September und im\r\nOktober eine gr&ouml;&szlig;ere Differenz festzustellen sein wird.\r\nDann ist mehr Feuchtigkeit in der Erde und die Temperatur wird\r\nsteigen.&ldquo;, so Roberto Matias.<br />\r\n<br />\r\nNach Angaben des Forschers besch&auml;digt eine Temperatur von 40\r\nGrad, in der N&auml;he der Oberfl&auml;che, die Qualit&auml;t der\r\nB&ouml;den. Bei diesen Bedingungen k&ouml;nnen sich die\r\nMikroorganismen nicht neu generieren. Mehrere Arten von Lebewesen\r\nsind deshalb vom Aussterben bedroht und es gibt keine\r\nM&ouml;glichkeit dieses zu verhindern. Sehr schnell herrschen dann\r\nBedingungen wie in der W&uuml;ste vor. &ldquo;Die schnelle\r\nVerdunstung von Wasser und die aufsteigende Hitze in die\r\nAtmosph&auml;re haben auch negative Auswirkungen auf die\r\nErw&auml;rmung der Erde&rdquo;, sagte der Geologe.<br />\r\n<br />\r\nDie L&ouml;sung, um dies zu vermeiden, so der Forscher, ist die\r\nWiederherstellung degenerierter Gebiete. In der Mitte des Jahres\r\n2010, wenn die Temperaturen dann ein ganzes Jahr gemessen wurden,\r\nwill die Funtac geeignete Ma&szlig;nahmen definieren, um den Beginn\r\neiner W&uuml;stenbildung in verschiedenen Regionen des Amazonas\r\nvorzubeugen.<br />\r\n<br />\r\n<br />\r\n<h3>\r\n Technologie zum Schutz des Amazonas\r\n</h3><i>Von Mario Schwark, Brasilien Nachrichten Mediaquell, 17.\r\nAugust 2009</i> PORTO VELHO - Das Flugzeug des Schutzsystems\r\nf&uuml;r den Amazonas SIPAM hat seine &Uuml;berwachung der 43\r\nBezirke, die am meisten im Amazonas abholzen, begonnen. Die\r\nMaschine R-99, von dem brasilianischen Flugzeugbauer Embraer\r\ngebaut, &uuml;berfliegt zun&auml;chst die Zone von Porto Velho im\r\nBundesstaat Rodonia, um Funkbilder &uuml;ber den Radar SAR (Radar\r\nde abertura Sint&eacute;tica) zu erhalten.<br />\r\n<br />\r\nDas SAR-System ist eine der 3 verschiedenen Sensoren, &uuml;ber die\r\ndas hochmoderne &Uuml;berwachungsflugzeug verf&uuml;gt. Von der\r\nHauptstadt von Rodonia aus wird dieses Semester die\r\n&Uuml;berwachung der Abholzung im Amazonas begonnen. Laut Angaben\r\ndes Umweltministeriums stehen dabei 43 Bezirke auf der schwarzen\r\nListe, bei denen die Abholzung im letzten Semester besonders\r\ndrastisch gestiegen ist. Im vergangenen Jahr wurden die\r\nAufzeichnungen des R-99 von M&auml;rz bis Dezember von dem SIPAM\r\ngenutzt, um die haupts&auml;chlichen Punkte schwerer Umweltvergehen\r\nzu ermitteln und an das Ministerium weiterzureichen. In diesem\r\nzweiten Einsatzjahr setzt die SIPAM ihre Arbeit im Rahmen der\r\n&ldquo;Opera&ccedil;&atilde;o Arco Verde&rdquo; (Operation\r\ngr&uuml;ner Bogen) des Umweltministeriums fort.<br />\r\n<br />\r\nAnschliessend sollen Alternativen erarbeitet werden, wie diese\r\nGemeinden ihren Fortschritt ohne Abholzung weiterer\r\nWaldfl&auml;chen vorantreiben k&ouml;nnen. Diese vom Ministerium\r\nund den Gemeinden gemeinsamen Alternativen werden zuk&uuml;nftig\r\nbindend sein und d&uuml;rfen dort keine Abholzungen mehr\r\nregistriert werden, andernfalls werden die F&ouml;rderungsgelder\r\nder Regierung in Brasilia f&uuml;r die Gemeinden gestrichen. Mit\r\nden Aufzeichnungen des R-99 kann genau festgestellt werden, wo und\r\nwieviel abgeholzt wurde.<br />\r\n<br />\r\nBesonders im Amazonasgebiet bieten die Aufzeichnungen des Radars\r\nSAR grosse Vorteile gegen&uuml;ber den herk&ouml;mmlichen\r\nSatelitenbilder. Die Radarbilder ergeben eine Art R&ouml;ntgenbild\r\nvon der Natur und der SAR wird durch Wolken oder Rauch nicht\r\nbeeintr&auml;chtigt, wie es bei den Satelliten der Fall ist, die\r\nbei starker Bev&ouml;lkung oder Rauch durch die Brandrodung nur\r\nsehr undeutliche Bilder von der Erdoberfl&auml;che liefern. Mit dem\r\nR-99 ist es m&ouml;glich, das gesamte Jahr &uuml;ber deutliche\r\nBilder zu erhalten, ohne das Rauch in der Trockenzeit oder\r\nFeuchtigkeit in der Regenzeit die Qualit&auml;t der Aufzeichnungen\r\nbeeintr&auml;chtigt.<br />\r\n<br />\r\nDas SIPAM verf&uuml;gt insgesamt &uuml;ber 3 Flugzeuge des Models\r\nR-99 und weitere 5 Exemplare des Typs E-99, die von einer Staffel\r\nder Luftwaffe bedient werden, welche f&uuml;r den Schutz des\r\nAmazonas verantwortlich ist. Die Maschinen werden sowohl f&uuml;r\r\ndie Kontrolle der Umwelt, im besonderen der Fl&uuml;sse und der\r\nUrwaldgebiete, als auch f&uuml;r die &Uuml;berwachung des Luftraums\r\neingesetzt. Schliesslich haben die R-99 auch schon an Such- und\r\nBergungsaktionen teilgenommen, wie beim Absturz einer Boing 737 der\r\nFluggesellschaft Gol im Mato Grosso wie auch bei der Suche nach der\r\nMaschine der Air France 447 nahe der Insel Fernando de\r\nNoronha.<br />\r\n<br />\r\nBei jedem Flug werden 10 M&auml;nner der Luftwaffe an Bord\r\nt&auml;tig und die Kosten pro Stunde in der Luft liegen bei knapp\r\n4.000 US - Dollar.<br />\r\n<br />\r\n'),
(1776, 2, 1, 1246226400, 'Update Brasiliens Privatisierungsgesetz (3)', '<h3>\n Lula mutiert zum Klimakiller\n</h3><i>Von Gerhard Dilger, Neues Deutschland, 30.6.09</i><br />\n<br />\nBei den j&uuml;ngsten UN-Klimagespr&auml;chen in Bonn setzten sich\nBrasiliens Umweltdiplomaten noch an die Spitze der\nSchwellenl&auml;nder und forderten die Industrienationen zu\nverbindlichen Zielen bei der Reduzierung der CO2-Emissionen auf.\nDabei verwiesen sie auf ihre eigenen Klimaziele: Die\nZerst&ouml;rung des Regenwalds im brasilianischen Amazonasgebiet\nsolle bis 2017 um 60 Prozent verringert werden, so hie&szlig; es\nEnde 2008 p&uuml;nktlich vor der letzten UN-Klimakonferenz in\nPoznan.<br />\n<br />\nUmsonst: Dieser Nationale Plan zur Bek&auml;mpfung des Klimawandels\nist das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt wurde. Letzte\nZweifel daran hat Pr&auml;sident Luiz In&aacute;cio\n&raquo;Lula&laquo; da Silva letzte Woche mit einem neuen Gesetz\nausger&auml;umt. Den Urwaldzerst&ouml;rern in Amazonien will er\nfast zum Nulltarif 674 000 Quadratkilometer Land &uuml;berschreiben\n&ndash; eine Fl&auml;che von fast der doppelten Gr&ouml;&szlig;e\nDeutschlands. Nutznie&szlig;er sind Landspekulanten, Sojafarmer und\nViehz&uuml;chter, kurzfristig auch Kleinsiedler, die jedoch bald\nwerden weichen m&uuml;ssen. In der Tat, eine Agrarreform besonderer\nArt! Das Riesengebiet deckt sich mit dem &raquo;Bogen der\nZerst&ouml;rung&laquo;, der sich unaufhaltsam von Osten und\nS&uuml;den in den Regenwald hineinfrisst.<br />\n<br />\nLulas skandal&ouml;ses Privatisierungsgesetz ist zudem eine\nOhrfeige f&uuml;r die Umweltsch&uuml;tzer. Allen voran stritt Lulas\nGenossin, die fr&uuml;here Umweltministerin und heutige Senatorin\nMarina Silva, monatelang pragmatisch gegen das Gesetz. Mit seinen\npharaonenhaften Gro&szlig;projekten und der Karikatur einer\nUmweltpolitik kn&uuml;pft der Pr&auml;sident an die Vision der\nMilit&auml;rs in den 1970ern an. F&uuml;r eine ernsthafte Strategie\ngegen den Klimawandel, der auch Brasilien immer heftigere\n&Uuml;berschwemmungen und D&uuml;rreperioden beschert, ist da kein\nPlatz.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(1797, 2, 1, 1249423200, 'Brasilien: Neue Entwaldungszahlen', '4. August, 2009<br />\n<h3>\n Regenwald im Amazonas schrumpft weiter\n</h3>Bras&iacute;lia (dpa) - Der f&uuml;r das Weltklima wichtige\nRegenwald in Brasiliens Amazonas-Gebiet schrumpft durch Abholzungen\nund Brandrodung weiter. Allein im Juni gingen 578 Quadratkilometer\nRegenwald verloren; das entspricht fast 1,5 mal der Fl&auml;che des\nBundeslandes Bremen.<br />\n<br />\nDas teilte das brasilianische Nationale Institut f&uuml;r\nWeltraumforschung (INPE) am Dienstag in Bras&iacute;lia unter\nBerufung auf Satelliten-Aufnahmen mit. Im Vergleich zum Mai (123\nQuadratkilometer) war das den Angaben zufolge eine Steigerung um\n370 Prozent. Verglichen mit Juni 2008 (870 Quadratkilometer) ergebe\nsich aber ein R&uuml;ckgang um 33 Prozent. Allerdings gab das\nInstitut zu bedenken, dass Vergleiche schwierig seien und die\nZahlen die Wirklichkeit nicht pr&auml;zise wiedergeben\nk&ouml;nnten. Der Grund: Weite Teile der Gebiete seien w&auml;hrend\nder Beobachtungszeit von Wolken verdeckt gewesen.<br />\n<br />\nDadurch h&auml;tten lediglich 57 Prozent des Amazonas durch das\nsogenannte Deter-System &uuml;berpr&uuml;ft werden k&ouml;nnen.\nZudem herrschten in jedem Monat unterschiedliche Sichtbedingungen,\nwodurch der exakte Vergleich der selben Gebiete oft nicht\nm&ouml;glich sei. Es sei aber nicht auszuschlie&szlig;en, dass die\nzerst&ouml;rte Regenwald-Fl&auml;che gr&ouml;&szlig;er sei.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />');
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(1822, 2, 1, 1248300000, 'WWF: Amazonien, Klima und Biosprit', '<h3>\n Der Amazonas kann leben &ndash; trotz Biotreibstoffproduktion\n</h3><strong>Verdoppelung von Brasiliens Landwirtschaft ist\nm&ouml;glich Amazonas</strong><br />\n<br />\n<i>WWF &Ouml;sterreich Pressemitteilung, 21.7.09</i><br />\n<br />\nBrasilia/Wien, 21. Juli 2009 - Eine neue Studie des WWF zu\nKlimawandel, Landwirtschaft und Biotreibstoffen hat festgestellt,\ndass es in Brasilien ausreichend entwaldete Fl&auml;chen f&uuml;r\neine umfangreiche und noch wachsende Landwirtschaft gibt. So\nk&ouml;nnten zus&auml;tzlich 600.000 Quadratkilometer f&uuml;r den\nAnbau von Biotreibstoffen verwendet werden, die heute noch\nungenutztes Weideland sind. Allerdings muss die Politik Anreize\nf&uuml;r die Bev&ouml;lkerung bieten um die degradierten\nLandstriche in fruchtbares Ackerland umzuwandeln.\n&bdquo;Landwirtschaft und die Erhaltung von wichtigen\nNaturlandschaften sind kein Widerspruch in Brasilien. Eine neue\nAgrarpolitik ist der Schl&uuml;ssel zum Schutz der\nAmazonasregenw&auml;lder&ldquo;, sagt WWF-Amazonasexpertin Martina\nGlanzl.<br />\n<br />\nTrotz der Erkenntnisse um die Wichtigkeit der Naturfl&auml;chen des\nLandes - vor allem im Bezug auf den Klimawandel - schrumpfen die\nwertvollsten Naturgebiete des Landes - der Amazonasregenwald und\ndie Cerrado-Savanne - weiter. Schuld daran ist die sich\nausbreitende Landwirtschaft in den urspr&uuml;nglichen Regionen.\nBesonders zerst&ouml;rerisch ist hier vor allem der Anbau von\nPflanzen, die als Biotreibstoffe schlie&szlig;lich auch nach Europa\nkommen. Doch das muss nicht so sein, beweist die neue WWF-Studie.\nDie bereits vorhandenen degradierten Fl&auml;chen sind ausreichend.\nDie Studie &bdquo;Der Einfluss des globalen Biotreibstoff-Marktes\nauf die Ausweitung der brasilianischen Landwirtschaft und ihre\nKonsequenzen f&uuml;r den Klimawandel&ldquo; wurde diese Woche vom\nWWF Brasilien pr&auml;sentiert.<br />\n<br />\nVon den zwei Millionen Quadratkilometern Weideland in Brasilien\nsind 30 Prozent in schlechtem Zustand. Dieser Teil k&ouml;nnte\nf&uuml;r die Gewinnung von 600.000 Quadratkilometern an neuen\nlandwirtschaftlichen Fl&auml;chen herangezogen werden. Die gesamte\nAgrarfl&auml;che Brasiliens betr&auml;gt derzeit 700.000\nQuadratkilometer. Somit w&auml;re also eine Verdoppelung der\nLandwirtschaftsfl&auml;chen des Landes m&ouml;glich ohne weitere\nwertvolle Regenwaldgebiete zu zerst&ouml;ren. &bdquo;Dazu\nm&uuml;sste die Politik eine Steigerung der Produktivit&auml;t auf\nden existierenden Landwirtschaftsfl&auml;chen unterst&uuml;tzen und\nden Markt f&uuml;r nachhaltig erwirtschaftete Produkte\nankurbeln&ldquo;, so Glanzl.<br />\n<br />\nErst k&uuml;rzlich wurde von der brasilianischen Regierung ein\nneues Forstgesetz ver&ouml;ffentlicht. Leider ist dieses Gesetz\nnicht in der Lage die W&auml;lder des Amazonas zu sch&uuml;tzen.\nDaher sucht der WWF nach neuen M&ouml;glichkeiten. Getreidesorten,\ndie f&uuml;r die Produktion von Biotreibstoffen gez&uuml;chtet\nwerden, sollen auf degradierten Weidel&auml;ndern angebaut werden\nund so die Produktivit&auml;t existierender landwirtschaftlicher\nFl&auml;chen steigern, anstatt weitere Naturfl&auml;chen zu\nzerst&ouml;ren. Um diesen Weg einzuschlagen, ist eine Politik\nn&ouml;tig, die die Expansion der Landwirtschaft auf den\nvorhandenen Fl&auml;chen unterst&uuml;tzt, aber gleichzeitig\nsicherstellt, dass die Artenvielfalt gesch&uuml;tzt wird.<br />\n<br />\nBrasilien ist heute der viergr&ouml;&szlig;te Treibhausgasproduzent\nder Welt. 75 Prozent der Treibhausgase Brasiliens werden durch\nbrennende W&auml;lder verursacht. &bdquo;Brasilien muss also\ndringend seine W&auml;lder sch&uuml;tzen und die Abholzung und\nBrandrodung seiner W&auml;lder stoppen&ldquo;, so Glanzl.<br />\n<br />\n<a href=\n"http://www.wwf.at/functions/php/force_download.php?download=930">Zusammenfassung\nder Studie</a> (pdf-Datei, englisch)<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n "Der Regenwald ist die Klimamaschine der Welt"\n</h3><strong>Wie der Regenwald trotz\nBio&shy;treib&shy;stoff&shy;produktion &uuml;berleben kann und was\ndie Abholzung f&uuml;r das Klima bedeutet - WWF-Expertin\nGlanzl</strong><br />\n<br />\n<i>Von Martin Putsch&ouml;gl, der Standard, 21.7.2009</i><br />\n<br />\n<i>derStandard.at: Die starke Nachfrage nach Biotreibstoffen ist\nbereits zu zwei Dritteln f&uuml;r die Abholzung des brasilianischen\nRegenwalds verantwortlich. Der WWF Brasilien hat jetzt eine Studie\n&uuml;ber den "Einfluss des globalen Biotreibstoff-Marktes auf die\nAusweitung der brasilianischen Landwirtschaft und ihre Konsequenzen\nf&uuml;r den Klimawandel" erstellt. Was sind die wichtigsten\nErgebnisse?</i><br />\n<br />\nMartina Glanzl: Das Ergebnis dieser Studie ist sehr positiv und\nauch sehr einfach: Es gibt in Brasilien bereits jetzt ausreichend\nentwaldete Fl&auml;chen. Um der wachsenden Biotreibstoff-Produktion\ngerecht zu werden, m&uuml;sste man lediglich degradierte\nLandwirtschaftsfl&auml;chen, die abgeweidet, also nicht mehr\nproduktiv genug sind, aufarbeiten. Von den zwei Millionen\nQuadratkilometern Weideland in Brasilien sind 30 Prozent in\nschlechtem Zustand. Dieser Teil k&ouml;nnte f&uuml;r die Gewinnung\nvon 600.000 Quadratkilometern an neuen Agrarfl&auml;chen\nherangezogen werden. Die gesamte landwirtschaftlich genutzte\nFl&auml;che Brasiliens betr&auml;gt derzeit rund 700.000\nQuadratkilometer, es w&auml;re also fast eine Verdoppelung\nm&ouml;glich, ohne weitere Regenwaldgebiete zu\nzerst&ouml;ren.<br />\n<br />\n<i>derStandard.at: Was m&uuml;sste die Politik unternehmen, damit\ndas realisiert werden kann?</i><br />\n<br />\nGlanzl: Es m&uuml;sste definitiv F&ouml;rderungen f&uuml;r die\nAufwertung dieser Fl&auml;chen geben, weil es derzeit noch f&uuml;r\neinen Landbesitzer viel einfacher und billiger ist, neuen Regenwald\nzu roden, als bereits degradierte Fl&auml;chen wieder\naufzuwerten.<br />\n<br />\n<i>derStandard.at: Viele dieser Pflanzen werden exportiert. Welche\nRolle spielt Europa bzw. der europ&auml;ische Markt als\nAbnehmer?</i><br />\n<br />\nGlanzl: Europa spielt eine sehr gro&szlig;e Rolle, weil es ein\nHauptabnehmer f&uuml;r Biotreibstoff-Pflanzen ist - auch wegen der\nEU-Richtlinie zur verpflichtenden Beimischung von\nBiotreibstoffen.<br />\n<br />\n<i>derStandard.at: Um welche Getreidesorten handelt es sich\ndabei?</i><br />\n<br />\nGlanzl: In Brasilien werden dazu vor allem Mais, Soja und Weizen\nangebaut.<br />\n<br />\n<i>derStandard.at: Welche Folgen f&uuml;r den Klimawandel drohen,\nwenn alles so weiterl&auml;uft wie bisher?</i><br />\n<br />\nGlanzl: Der Regenwald ist die Klimamaschine der Welt. Es gibt\nleider einen sehr b&ouml;sen R&uuml;ckkopplungseffekt: Wenn man\nRegenwald abholzt, wird im Regenwald gespeichertes CO2 wieder\nfreigesetzt, und deshalb ist die Abholzung der Regenw&auml;lder\nbereits f&uuml;r einen gro&szlig;en Teil der Klimaver&auml;nderung\nverantwortlich. Gleichzeitig ist es so, dass die\nKlimaerw&auml;rmung dem Regenwald schadet. Er trocknet aus, wird\nanf&auml;lliger f&uuml;r Feuer, und dadurch immer weiter\nzerst&ouml;rt. Es setzt sich also eine Spirale in Gang, die sich\nimmer schneller und schneller dreht.<br />\n<br />\n<i>derStandard.at: Wie kann man denn Brasilien &uuml;berhaupt dazu\nbringen, seinen Regenwald zu sch&uuml;tzen?</i><br />\n<br />\nGlanzl: Die brasilianische Regierung hat Gottseidank sehr wohl\nInteresse daran, den Regenwald zu sch&uuml;tzen und zu retten -\nallein schon deswegen, weil Brasilien einer der gr&ouml;&szlig;ten\nCO2-Produzenten der Welt ist. Andererseits w&auml;re es auch\ndurchaus sinnvoll, von Europa aus spezielle Anreize zu bieten.\nDamit etwa die Pflanzen, die nach Europa exportiert werden, nicht\naus Regenwald-Anbaugebieten kommen.<br />\n<br />\n<i>derStandard.at: Die Studie wurde vom WWF Brasilien erstellt.\nWelche Chancen gibt es, dass sie bis zu den h&ouml;chsten Stellen\nin Brasilien durchdringt? Anders gefragt: Welchen Einfluss bzw.\nwelchen Stellenwert hat der WWF in Brasilien?</i><br />\n<br />\nGlanzl: Wir sind da sehr optimistisch. Die Studie hat in Brasilien\nhohe Wellen geschlagen und war sehr stark in den Medien vertreten.\nWir hoffen also, dass der Impact so gro&szlig; ist, dass die\nRegierung wirklich etwas tut. Der WWF Brasilien hat einen sehr\nguten Ruf, arbeitet eng mit der Regierung zusammen - auch im Rahmen\ndes gro&szlig;en Amazonas-Schutzprogramms der Regierung, ARPA\n(Amazon Region Protected Areas), wo der WWF eines der\nGr&uuml;ndungsmitglieder ist bzw. &uuml;berhaupt erst den\nAnsto&szlig; bildete, um das in die Wege zu bekommen. Dessen\ngro&szlig;es Ziel ist es, eine Art Schutzwall im S&uuml;den des\nintakten Amazonas-Regenwaldes zu bilden, damit die Landwirtschaft\naus s&uuml;dlicher Richtung nicht zu weit hinaufdr&auml;ngen kann.\nUnd wir hoffen, dass die Regierung auch in weiterer Folge mit dem\nWWF zusammenarbeitet.<br />\n<br />\n<i>derStandard.at: Viele Experten sehen als gr&ouml;&szlig;tes\nProblem bei den Biotreibstoffen, dass dadurch die Anbaufl&auml;chen\nf&uuml;r die Nahrungsmittelproduktion fehlen. Der WWF sieht darin\noffenbar kein allzu gro&szlig;es Problem?</i><br />\n<br />\nGlanzl: Es ist ein zweischneidiges Schwert. Sobald der Anbau von\nBiotreibstoffen besser bezahlt wird als von Lebensmitteln,\nk&ouml;nnen gro&szlig;e Verschiebungen auf dem Markt passieren, die\ntats&auml;chlich zu einer Verknappung von Lebensmitteln f&uuml;hren\nk&ouml;nnen. Hier muss sicher lenkend vom Staat eingegriffen\nwerden, um das zu verhindern.<br />\n<br />\n<i>derStandard.at: M&uuml;sste man das nicht eher global\nregeln?</i><br />\n<br />\nGlanzl: Ein Eingreifen bzw. eine Lenkung ist sicher auch von Seiten\nder Abnehmerstaaten n&ouml;tig. Einerseits sind Biotreibstoffe eine\ngro&szlig;e Chance, andererseits sind sie auch nicht die\nL&ouml;sung aller Probleme. Man muss als Abnehmerstaat auch ein\ngewisses Ma&szlig; an Verantwortung daf&uuml;r zeigen, was in den\nAnbaul&auml;ndern passiert. Die neuen Erkenntnisse dieser Studie\ner&ouml;ffnen aber die M&ouml;glichkeit, dass alle Bed&uuml;rfnisse\ngestillt werden k&ouml;nnen und der Regenwald trotzdem nicht das\nNachsehen hat.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(1845, 2, 1, 1250460000, 'Marina Silva Pr&auml;sidentschaftskandidatin', '<h3>\n Angriff der Abtr&uuml;nnigen\n</h3><strong>Im Mai 2008 trat sie als Umweltministerin Lulas\nzur&uuml;ck. Jetzt will die Gr&uuml;ne Marina Silva Nachfolgerin\ndes brasilianischen Staatschefs werden. Und f&uuml;r den Erhalt des\nRegenwaldes k&auml;mpfen.</strong><br />\n<br />\n<i>Von Gerhard Dilger, taz, 17.8.09</i><br />\n<br />\nPORTO ALEGRE Knapp sieben Jahre nach dem ersten Wahltriumph des\nfr&uuml;heren Metallgewerkschafters Luiz In&aacute;cio Lula da\nSilva, ist die Hoffnung in die brasilianische Politik\nzur&uuml;ckgekehrt. Sie ist weiblich und tr&auml;gt - wie der\nStaatschef - den Nachnamen Silva. Maria Osmarina da Silva Vaz de\nLima will im kommenden Jahr die erste Pr&auml;sidentin Brasiliens\nwerden.<br />\n<br />\nFast zerbrechlich wirkt die 51-J&auml;hrige mit den dunklen Ringen\num die Augen, der hohen Stimme und dem Haarknoten. Doch der erste\nEindruck tr&uuml;gt: Marina Silva ist f&uuml;r ihre Ausdauer\nbekannt, und sie z&auml;hlt zu den integeren PolitikerInnen des\nLandes. Seit 1994 sitzt die fr&uuml;here Gummizapferin und\nMitstreiterin des Regenwald-M&auml;rtyrers Chico Mendes f&uuml;r\ndie linke Arbeiterpartei PT im brasilianischen Oberhaus - mit einer\nUnterbrechung von knapp f&uuml;nfeinhalb Jahren, als sie unter Lula\nUmweltministerin war.<br />\n<br />\nAnfang 2008 rechnete sie die englische Tageszeitung "Guardian" zu\nden 50 Menschen, "die dabei helfen k&ouml;nnen, den Planeten zu\nretten". Und das, obwohl sie bereits innerhalb von Lulas\nMitte-Links-Regierung immer st&auml;rker an den Rand gedr&auml;ngt\nwurde. Vier Monate sp&auml;ter erkl&auml;rte Marina ihren\nR&uuml;cktritt mit den Worten: "Es ist besser, den Job zu verlieren\nals den gesunden Menschenverstand."<br />\n<br />\n<strong>Coup der Zierlichen</strong><br />\n<br />\nNun hat ausgerechnet die F&uuml;hrungsspitze der kleinen\nGr&uuml;nen Partei den Coup des Jahres eingef&auml;delt, als sie\nEnde Juli Marina Silva zum Parteiwechsel aufforderte. Zugleich bot\nihr die Parteispitze an, als gr&uuml;ne\nPr&auml;sidentschaftskandidatin im Jahr 2010 anzutreten. "Es ist\ndie schwierigste Entscheidung meines Lebens", bekannte die\nSenatorin vor zehn Tagen.<br />\n<br />\nSeither hat sie unz&auml;hlige Gespr&auml;che gef&uuml;hrt,\nzun&auml;chst mit politischen Weggef&auml;hrten und Verwandten im\nheimatlichen Amazonas-Bundesstat Acre, ganz im Westen Brasiliens.\nVergangene Woche beknieten sie prominente Parteifreunde in\nS&atilde;o Paulo, Bras&iacute;lia und Salvador da Bahia, ihre\n23-j&auml;hrige PT-Mitgliedschaft nicht zu beenden - nur\nPr&auml;sident Lula, dem die Verfassung eine zweite Wiederwahl in\nFolge versagt, blieb stumm.<br />\n<br />\nNach einer langen Serie von Dem&uuml;tigungen schickt sich die\nzierliche Senatorin an, die politische Strategie ihres\nfr&uuml;heren Chefs gr&uuml;ndlich zu durchkreuzen. Der\nPr&auml;sident hatte quasi im Alleingang seine rechte Hand und\nParteifreundin Dilma Rousseff zur Wunschnachfolgerin erkoren. Seit\nJahresbeginn versucht er die effiziente, aber wenig charismatische\nPr&auml;sidialamtsministerin zur Wahlk&auml;mpferin zu formen.\nZusammen weihen sie Staud&auml;mme und Fabriken ein oder lancieren\nSozialprogramme.<br />\n<br />\nIn der PT wie auch in Lulas Kabinett verk&ouml;rperten Silva und\nRousseff einen letztlich un&uuml;berwindbaren Gegensatz: Hier die\nStreiterin f&uuml;r "nachhaltige Entwicklung", die auf Allianzen\nmit AktivistInnen und NGOs setzte. Dort die t&uuml;chtige\nTechnokratin, die zuerst das Bergbau- und Energieministerium\numbaute und seit 2005 alle F&auml;den im Kabinett in der Hand\nh&auml;lt.<br />\n<br />\nLula pflegt Rousseff als "Mutter des\nWachstumsbeschleunigungsprogramms" zu bezeichnen, jenem\nInvestitionspaket der Bundesregierung, das von Atomkraftwerken bis\nzur Verbesserung der Trinkwasserversorgung reicht. Seine Jobs und\nsozialen Wohltaten sollen sich 2010 in Millionen W&auml;hlerstimmen\nniederschlagen und vier Jahre sp&auml;ter Lulas R&uuml;ckkehr an\ndie Macht erm&ouml;glichen.<br />\n<br />\nAls wahrscheinlichstes Szenario galt lange Zeit ein Zweikampf\nzwischen den Wachstumsaposteln Rousseff und Jos&eacute; Serra.\nLetzterer ist Gouverneur von S&atilde;o Paulo und rechter\nSozialdemokrat, der Lula 2002 klar unterlegen war.<br />\n<br />\nGleichwohl ist der grundlegende Wandel in Brasilien, den Lula 2002\nin Aussicht gestellt hatte, ausgeblieben. Der Raubbau in Amazonien\ngeht weiter, eine Landreform l&auml;sst weiter auf sich warten, die\npolitische Kaste betreibt ihr Geschacher um Macht und Geld\nungenierter denn je. Seit Monaten dreht sich in der Hauptstadt\nBras&iacute;lia fast alles um die Frage, ob Senatspr&auml;sident\nJos&eacute; Sarney, der 79-j&auml;hrige Grandseigneur der korrupten\nRegionaleliten, seinen Hut nehmen muss oder nicht. Halten kann er\nsich bislang dank des R&uuml;ckhalts Lulas, der die Koalition mit\nSarneys Zentrumspartei PMDB fortsetzen will.<br />\n<br />\n"Marinas Kandidatur bedeutet neuen Sauerstoff f&uuml;r die\nbrasilianische Politik, meint Jo&atilde;o Pedro Stedile, der\nChefstratege der Landlosenbewegung MST und selbst Mitglied von\nLulas Arbeiterpartei. "Im kommenden Wahlkampf wird endlich wieder\n&uuml;ber verschiedene Projekte f&uuml;r Brasilien diskutiert."\nZentrale Fragen wie die Umweltpolitik, der Erhalt des\nAmazonas-Regenwaldes oder die Produktion gesunder Lebensmittel\nk&ouml;nnten nun nicht mehr unter den Teppich gekehrt werden.<br />\n<br />\nRoberto Liebgott vom katholischen Indianermissionsrat Cimi freut\nsich auf eine Ansprechpartnerin, die die Sache der Indigenen ernst\nnimmt und f&uuml;gt hinzu: "Marina k&ouml;nnte es gelingen, die\nUmweltpolitik vom intellektuellen Diskurs in die konkrete\nRealit&auml;t her&uuml;berzubringen". Immer noch ist gr&uuml;nes\nEngagement in Brasilien eine Dom&auml;ne der urbanen Mittelschicht\n- die meisten Menschen sehen nur selten den Zusammenhang zwischen\nihrem t&auml;glichen &Uuml;berlebenskampf und, beispielsweise, dem\nKlimawandel.<br />\n<br />\nWie die Zerst&ouml;rung ganzer Lebensr&auml;ume die Armut\nzementieren kann, hat Marina Silva von klein auf erlebt. Als eines\nvon elf Kindern einer Gummizapferfamilie wurde sie im Urwald von\nAcre geboren. Drei ihrer Geschwister starben fr&uuml;h. Sie selbst\nhatte immer wieder hatte mit Hepatitis, Malaria und Vergiftungen\ndurch Schwermetalle zu k&auml;mpfen. Deswegen zog sie als\n15-J&auml;hrige in die Provinzhauptstadt Rio Branco, wo sie Lesen\nund Schreiben lernte.<br />\n<br />\nDen Wunsch, Nonne zu werden, gab sie auf, doch in den katholischen\nBasisgemeinden wurde sie rasch politisiert. Als Geschichtsstudentin\nschloss sie sich einer kommunistsichen Splittergruppe an, die bald\nin der PT aufgehen sollte. Zusammen mit Chico Mendes organisierte\nsie die Proteste der Kautschuksammler und gr&uuml;ndete 1985, gegen\nEnde des Milit&auml;rregimes, den regionalen Zweig des linken\nGewerkschaftsdachverbandes CUT.<br />\n<br />\nAls j&uuml;ngste Senatorin Brasiliens wurde Silva in den Neunziger\nJahren bald zu einer festen Gr&ouml;&szlig;e in der internationalen\nUmweltszene. Ihr Engagement f&uuml;r Amazonien brachte ihr\nunz&auml;hlige Preise ein, ihre gradlinige Art n&ouml;tigte selbst\nihren politischen Gegnern Rspekt ab. 2002 machte sie Lula, der aus\nebenso bescheidenen Verh&auml;ltnissen stammt, zur\nMinisterin.<br />\n<br />\nDoch mit ihrem Vorhaben, die Umweltpolitik in allen Ressorts zu\nverankern, lie&szlig; sie der Pr&auml;sident allein. Seine Maxime\nhie&szlig;: Wirtschaftspolitik und Wachstum um jeden Preis. In\nAmazonien verb&uuml;ndete er sich mit dem Sojaunternehmern und\nkorrupten Regionalf&uuml;rsten. Die Beton- und Stromlobby setzte\nden Bau von Gro&szlig;staud&auml;mme und Fernstra&szlig;en durch.\nDem Agrobusiness gab Lula gr&uuml;nes Licht f&uuml;r den Einsatz\nder Gentechnik.<br />\n<br />\nJahrelang trug die vierfache Mutter Marina Silva und bekennende\nEvangelikale Lulas Kurs loyal mit, manchmal bis an die Grenze der\nSelbstverleugnung. Zwei riesigen Wasserkraftprojekten am Oberlauf\ndes Amazonas-Nebenflusses Madeira erteilte sie widerwillig die\nUmweltlizenz. Sie errang aber auch Achtungserfolgen gegen den\nRaubbau: "Wir haben 725 notorische Umweltzerst&ouml;rer hinter\nGitter gebracht", sagt sie. In ihrer Amtszeit wurden mehr\nNationalparks ausgewiesen als je zuvor.<br />\n<br />\nDoch als ihr Lula &uuml;ber Nacht die Zust&auml;ndigkeit f&uuml;r\nein Amazonasprogramm entzog, das sie erarbeitet hatte, trat sie\nzur&uuml;ck. Von der Regierungsverantwortung befreit, wurde sie\nwieder als Senatorin und Kolumnistin aktiv. Im Juni folgte eine\nweitere bittere Niederlage: Zusammen mit den Regierungsmehrheiten\nim Parlament setzte der Pr&auml;sident ein Dekret durch, das\nLandr&auml;uber in Amazonien im gro&szlig;en Stil belohnt.<br />\n<br />\nVom tiefen Verdruss &uuml;ber das korrupte politische System, dem\nLula bislang nicht begegnet ist, k&ouml;nnte Marina Silva\nprofitieren. Der &Ouml;konom Jos&eacute; Eli Veiga vertraut auf\nihre F&auml;higkeit, eine &uuml;berparteiliche Bewegung zu\nschmieden, und betont: "Relig&ouml;se Menschen wie Marina richten\nsich nach einem ethischen Kodex, der dem jener\nVulg&auml;rmaterialisten, die uns umgeben, unendlich &uuml;berlegen\nist".<br />\n<br />\n<strong>Profil gewinnen</strong><br />\n<br />\n"F&uuml;r komplexe Prozesse braucht die Welt multizentrische\nPers&ouml;nlichkeiten, die f&auml;hig sind, verschiedene\nSichtweisen zusammenzubringen", ist Silva &uuml;berzeugt. Ein\nKurswechsel der gegenw&auml;rtigen Entwicklungswege m&uuml;sse "von\ninnen heraus" bewerkstelligt werden. Regierungen, Parteien,\nAkademiker und Meinungsmacher m&uuml;ssten sich einer breiten\nDebatte stellen.<br />\n<br />\nF&uuml;r die lange Kampagne bis zur Wahl im Oktober 2010\nlieb&auml;ugelt sie mit dem Mitterrand-Slogan "die ruhige Kraft".\nIhre Chancen sind ungewiss, denn die brasilianischen Gr&uuml;nen\nsind nach 23 Jahren nicht &uuml;ber den Status einer heterogenen\nMinipartei hinausgekommen. Ebenso unklar wie m&ouml;gliche\nB&uuml;ndnispartner ist ihr programmatisches Profil. So bezeichnet\ndenn auch Marina Silva die "Neugr&uuml;ndung" der Partei als\nvordringlichste Aufgabe.<br />\n<br />\n"Die Frage der nachhaltigen Entwicklung, die die anderen\nignorieren, muss f&uuml;r die Gr&uuml;nen strategische Bedeutung\nbekommen", meint sie. Dort hofft man, die Fraktionsst&auml;rke im\nAbgeordnetenhaus von Bras&iacute;lia dank Silvas Kandidatur von 14\nauf 25 steigern zu k&ouml;nnen. Das entspr&auml;che gut vier\nProzent aller Sitze.<br />\n<br />\nDiese Zahl l&auml;sst sich aber nicht auf das Stimmenpotenzial der\ngr&uuml;nen Pr&auml;sidentschaftskandidatin hochrechnen. Interne\nUmfragen sehen Marina bereits gleichauf mit Dilma Rousseff. Im\nUmfeld Lulas wird man bereits nerv&ouml;s, umgekehrt freuen sich\ndie Konservativen &uuml;ber die Spaltung des linken Lagers.<br />\n<br />\n<i><strong>Wahl 2010</strong><br />\n<br />\nDie Verfassung verbietet dem brasilianischen Pr&auml;sidenten Luiz\nInac&iacute;o Lula da Silva, im Oktober 2010 erneut bei den\nPr&auml;sidentschaftswahlen anzutreten. Allerdings ist seine\nPopularit&auml;t so gro&szlig;, dass er aus heutiger Sicht kaum\nZweifel an seiner Wiederwahl g&auml;be. Aber anders als etliche\nseiner s&uuml;damerikanischen Kollegen hat der Pr&auml;sident eine\nentsprechende Verfassungs&auml;nderung kategorisch\nausgeschlossen.<br />\n<br />\nDas brasilianische Staatsoberhaupt muss die absolute Mehrheit auf\nsich vereinigen, notfalls im zweiten Wahlgang. Wegen der geplanten\nKandidatur von Marina Silva ist nun alles offen. Laut Umfragen\nf&uuml;hrt der oppositionelle Sozialdemokrat Jos&eacute;\nSerra.<br />\n<br />\nAuf der Linken d&uuml;rfte neben Dilma Rousseff von der\nArbeiterpartei und Marina Silva, die h&ouml;chstwahrscheinlich\nf&uuml;r die Gr&uuml;nen antritt, noch Exminister Ciro Gomes von\nder kleinen Sozialistischen Partei Brasiliens in den Ring\nsteigen.<br />\n<br />\nOffen ist, ob Helo&iacute;sa Helena von der Partei des Sozialismus\nund der Freiheit, die es 2006 auf sieben Prozent brachte, erneut\nantritt. GD</i><br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Marina Silva Hoffnungstr&auml;gerin f&uuml;r Brasilien - und\n f&uuml;r das globale Klima\n</h3><i>Von Sebastian Schoepp, S&uuml;ddeutsche Zeitung,\n24.8.09</i><br />\n<br />\nK&uuml;rzlich war es wieder mal so weit. Brasiliens Regierung\nverabschiedete eines jener Gesetze, die Zornesfalten in Marina\nSilvas ohnehin strenge Z&uuml;ge graben. Die illegale Besetzung von\nHunderttausenden Quadratkilometern Amazonas-Regenwald durch\nPflanzer und Siedler wurde nachtr&auml;glich legalisiert, um\ngewaltt&auml;tige Streitereien beizulegen. "Ich bin schockiert",\nsch&auml;umte die Senatorin, dass Waldzerst&ouml;rung auch noch\nbelohnt werde. Jetzt hat die Politikerin die Konsequenz gezogen und\ndie regierende Arbeiterpartei ihres Mentors, des Pr&auml;sidenten\nLuiz In&aacute;cio Lula da Silva, verlassen, der sie 30 Jahre\nangeh&ouml;rt hatte. Silva, international anerkannte Schutzpatronin\ndes Amazonas, will nun selber Pr&auml;sidentin werden. Sie\nk&uuml;ndigte ihre Kandidatur f&uuml;r die Gr&uuml;nen an.<br />\n<br />\nEinst war sie die &ouml;kologische Hoffnung in Lulas Kabinett\ngewesen. Doch 2008 trat Silva als Umweltministerin zur&uuml;ck,\nweil sie im Kampf gegen Wachstumspl&auml;ne und die Agrarlobby\nimmer wieder unterlag. Arbeiterpr&auml;sident Lula hat nie ein Hehl\ndaraus gemacht, dass ihm die Entwicklung des schlafenden Riesen\nBrasilien und die Armutsbek&auml;mpfung wichtiger sind als der\nErhalt des Regenwalds, dessen Zerst&ouml;rung rasant voranschreitet\n- zu Lasten des Weltklimas. Den Zeitpunkt des R&uuml;cktritts\nkalkulierte Silva gut, es war vor dem Staatsbesuch Angela Merkels\naus dem umweltbewussten Deutschland. Merkel sprach denn auch von\neinem "Warnzeichen" und n&ouml;tigte Lula zu der Erkl&auml;rung,\nBrasilianer w&uuml;ssten immer noch am besten, was f&uuml;r\nBrasilien gut sei. Greenpeace klagte, das Land verliere "die\neinzige Stimme in der Regierung, die von der Verteidigung der\nUmwelt spricht".<br />\n<br />\nSchwarz, gr&uuml;n und Frau - kann so jemand Pr&auml;sidentin\nwerden in Brasilien, das stets von m&auml;nnlichen Nachkommen\nwei&szlig;er Einwanderer regiert wurde? Rechnerisch ja, die\nH&auml;lfte der W&auml;hler sind Schwarze und Frauen, sie kommt\nauch beim gebildeten Mittelstand gut an und ist Sprachrohr einer\nimmer gr&ouml;&szlig;er werdenden Umwelt-Basisbewegung. Fans nennen\nsie bereits "Obama Brasiliens". Scheinbar aussichtslose K&auml;mpfe\nist die 51-j&auml;hrige Mutter von vier Kindern und gl&auml;ubige\nEvangelikale gewohnt. Sie stammt aus dem Urwald des\nAmazonas-Staates Acre. Ihr Vater war ein armer Kautschukzapfer, sie\nschuftete schwer, lernte Lesen erst mit 14 Jahren. Mit 16 ging sie\nin die Stadt, um zu studieren und wurde Mitstreiterin des\nUmweltaktivisten Chico Mendes, der 1988 von\nGro&szlig;grundbesitzern ermordet wurde. Lula, der einen\n&auml;hnlichen Aufstieg hinter sich hat, holte sie in die\ngro&szlig;e Politik.<br />\n<br />\nIhren R&uuml;cktritt 2008 verglich Lula - ganz Patriarch - mit dem\n"Auszug eines Kindes aus dem Elternhaus". Nun wird es dem\nselbsternannten "Vater" voraussichtlich die Erbfolge verderben.\nSilva wird bei der Wahl 2010 vor allem Dilma Rousseff Stimmen\nabjagen, Lulas Wunschkandidatin f&uuml;r seine Nachfolge. Als\nwachstumsorientierte Energieministerin war die spr&ouml;de\nTechnokratin Rousseff bereits im Kabinett Silvas Erzfeindin\ngewesen. &Uuml;ber den Zweikampf der beiden Frauen freut sich ein\nDritter: der Konservative Jos&eacute; Serra, der Lula bei der Wahl\n2002 unterlag und dessen Chancen nun gestiegen sind.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(1851, 2, 1, 1247349600, 'Neue bras. Affenart', 'Donnerstag, 9. Juli, 20:10 Uhr<br />\n<h3>\n Neuer Krallenaffe in Brasilien entdeckt\n</h3>New York (dpa) - Forscher haben im Amazonasgebiet von\nBrasilien eine bisher unbekannte Krallenaffen-Art entdeckt.<br />\n<br />\nDas &Auml;ffchen sei 213 Gramm leicht, messe aufrecht 22,5\nZentimeter und habe einen etwa 30 Zentimeter langen Schwanz, teilte\ndie Wildlife Conservation Society (WCS) am Mittwoch (Ortszeit) in\nNew York mit. Offiziell wurde die neue Unterart mit dem\nlateinischen Namen Saguinus fuscicollis mura im\n&laquo;International Journal of Primatology&raquo; (online vorab)\nvorgestellt.<br />\n<br />\nDie WCS-Forscher um Fabio R&ouml;he beschreiben den kleinen Neuling\nals Verwandten des Sattelr&uuml;cken-Tamarins, eines Krallenaffen\nmit auff&auml;lliger Markierung auf dem R&uuml;cken. Das bei einer\nExpedition im Jahr 2007 in Brasiliens Bundesland Amazonas\naufgest&ouml;berte &Auml;ffchen hat der Schilderung nach ein\n&uuml;berwiegend graues und dunkelbraunes Fell mit einer markanten\n&laquo;Sattelzeichnung&raquo; auf dem R&uuml;cken. Seine Entdecker\ngaben ihm den Beinamen &laquo;mura&raquo;, weil er seinen\nLebensraum mit den Mura-Indianern im Delta der Fl&uuml;sse Purus\nund Madeira teilt.<br />\n<br />\nSorgen um das &Uuml;berleben des Tamarins machen sich die Forscher\nwegen mehrerer geplanter Gro&szlig;projekte im Nordwesten\nBrasiliens. Dazu z&auml;hlt eine neue Schnellstra&szlig;e durch die\nAmazonasregion, die bereits gebaut ist und nur noch asphaltiert\nwerden muss. Tier-, Umwelt- und Klimasch&uuml;tzer f&uuml;rchten,\ndass das Abholzen des Dschungels durch diese Stra&szlig;e in den\nkommenden zwei Jahrzehnten noch erheblich beschleunigt wird.\nAllerdings stimmt das &Auml;ffchen den federf&uuml;hrenden Autoren\nR&ouml;he auch optimistisch: Es &laquo;beweist, dass auch heute\nnoch gr&ouml;&szlig;ere Funde von bisher verborgen gebliebenen\nArten m&ouml;glich sind&raquo;.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(1871, 2, 1, 1251151200, 'Palm&ouml;l in Amazonien', '<h3>\n &Ouml;kologische W&uuml;sten statt Dschungel\n</h3><strong>Weil Palm&ouml;l lukrativ ist, soll der brasilianische\nRegenwald den &Ouml;lpalmen weichen. Das k&ouml;nnte dramatische\nFolgen haben.</strong><br />\n<br />\n<i>Von Daniel Lingenh&ouml;hl, S&uuml;ddeutsche Zeitung,\n24.8.09</i><br />\n<br />\nNatursch&uuml;tzer haben es schon lange bef&uuml;rchtet: Im\ns&uuml;damerikanischen Amazonasgebiet sollen bald in gro&szlig;em\nMa&szlig;stab &Ouml;lpalmen angebaut werden. "Palm&ouml;l ist unser\ngr&uuml;nes Erd&ouml;l", sagt beispielsweise der brasilianische\nSenator Flexa Ribeiro.<br />\n<br />\nDer Politiker treibt &Auml;nderungen in den Waldschutzgesetzen des\nLandes voran, die den Anbau der &Ouml;lpalme erleichtern sollen.\nAus dem Fleisch ihrer Fr&uuml;chte wird Palm&ouml;l gewonnen, das\nzum Kochen, in Kosmetika und als Kraftstoff zur Stromerzeugung\neingesetzt wird. Der Anbau lohnt sich: Eine Tonne Palm&ouml;l\nkostet derzeit etwa 320 Euro, zu Hochzeiten waren es sogar knapp\n700 Euro.<br />\n<br />\nBislang d&uuml;rfen Landbesitzer in Brasilien nur 20 Prozent ihrer\nL&auml;ndereien roden. Nun soll die Abholzung eines weiteren\nDrittels erlaubt werden, sofern die Fl&auml;chen anschlie&szlig;end\nmit &Ouml;lpalmen oder Eukalyptusb&auml;umen bepflanzt\nwerden.<br />\n<br />\nDie Auswirkungen f&uuml;r die Artenvielfalt und den Klimaschutz\nk&ouml;nnten nach Einsch&auml;tzung von Umweltsch&uuml;tzern\ndramatisch sein: "Palm&ouml;l-Plantagen sind &ouml;kologische\nW&uuml;sten, in denen nur wenige Tiere &uuml;berleben", sagt\nWilliam Laurance vom Smithsonian Tropical Research Institute in\nPanama.<br />\n<br />\nDas zeigt auch die Entwicklung auf der Insel Borneo, wo nach einem\naktuellen Bericht der Naturschutzorganisation WWF jedes Jahr\ntropischer Regenwald auf einer Fl&auml;che halb so gro&szlig; wie\nMecklenburg-Vorpommern abgeholzt wird - haupts&auml;chlich um\nPlantagen f&uuml;r &Ouml;lpalmen zu errichten. Bis zum Jahr 2020\nist der Regenwald nach den Berechnungen der Umweltsch&uuml;tzer\nwohl verschwunden und mit ihm die etwa 50.000 Orang-Utans, die\nheute noch dort leben.<br />\n<br />\n"&Ouml;lpalmen speichern sehr viel weniger Kohlenstoff als intakter\nRegenwald", sagt Laurance. Netto trage die Umwandlung von Urwald in\nPlantagen also zur Erderw&auml;rmung bei. David Tilman von der\nUniversit&auml;t von Minnesota in St. Paul teilt diese\nEinsch&auml;tzung: "Nach unseren Berechnungen schneidet Palm&ouml;l\naus S&uuml;dostasien, aber auch Treibstoff aus brasilianischem Soja\nmiserabel ab."<br />\n<br />\n<strong>Enorme Mengen von Kohlendioxid</strong><br />\n<br />\nDas Abbrennen der urspr&uuml;nglichen Vegetation setze enorme\nMengen von Kohlendioxid frei. Erst nach 423 beziehungsweise 319\nJahren ununterbrochener Spritproduktion auf den ehemaligen\nWaldfl&auml;chen sei die Kohlendioxid-Bilanz wieder\nausgeglichen.<br />\n<br />\nFast die H&auml;lfte Amazoniens sei f&uuml;r den Anbau von\n&Ouml;lpalmen geeignet, sch&auml;tzt Laurance. Brasilien\nverf&uuml;ge mit einer potentiellen Anbaufl&auml;che von 2,3\nMillionen Quadratkilometern &uuml;ber die weitaus\ngr&ouml;&szlig;ten Landreserven f&uuml;r dieses Gesch&auml;ft. Noch\nspielt Palm&ouml;l eine untergeordnete Rolle in Brasilien, die\nJahresproduktion liegt nur bei etwa 190.000 Tonnen - in Indonesien\nsind es 22 Millionen Tonnen.<br />\n<br />\nBislang setzt das Land vor allem auf Zuckerrohr und den daraus\ngewonnenen Alkohol als Energiequelle. Weltweit hat jedoch\nPalm&ouml;l eine gr&ouml;&szlig;ere Bedeutung. In Europa werden\nganze Heizkraftwerke damit betrieben.<br />\n<br />\nDa die Landpreise in Brasilien und anderen Teilen S&uuml;damerikas\ndeutlich unter jenen in S&uuml;dostasien liegen, wecken die\nriesigen Fl&auml;chen im Amazonasbecken Begehrlichkeiten:\n"Malaysische Unternehmen dr&auml;ngen massiv mit Geld und\nTechnologie in diese Region", hat Laurance beobachtet. Der\nbrasilianische Zweig der niederl&auml;ndischen Rabobank wirbt um\nentsprechende malaysische Investoren.<br />\n<br />\nErste Interessenten gibt es bereits: Zusammen mit dem heimischen\nUnternehmen Braspalma wollte die malaysische Federal Land\nDevelopment Authority (Felda) auf 100.000 Hektar\nPalm&ouml;l-Plantagen mitten im Amazonasbecken errichten. Die Ernte\nsollte vor Ort gleich zu Agrardiesel weiterverarbeitet werden. Nach\nheftigen internationalen Protesten legte die Felda ihre Pl&auml;ne\nzwar vorerst auf Eis.<br />\n<br />\nDoch andere Unternehmen verfolgen das Ziel weiter: Die kanadische\nFirma Biopalma etwa m&ouml;chte auf mehreren zehntausend Hektar im\nRegenwald von Par&aacute; &Ouml;lpalmen pflanzen; die\nbrasilianische Agropalma hat im gleichen Bundesstaat bereits ein\nDrittel ihrer L&auml;ndereien abgeholzt, um Plantagen\nanzulegen.<br />\n<br />\n<strong>Pflanzung durch Steuererleichterungen\nf&ouml;rdern</strong><br />\n<br />\nNeben Amazonien haben die Firmen auch den Choco im Visier - ein\nextrem feuchtes und artenreiches Regenwaldgebiet entlang der\necuadorianischen und kolumbianischen Pazifikk&uuml;ste: Die\nLandpreise dort sind sehr niedrig, weil die Region als unsicher\ngilt und sehr feucht sowie dicht bewaldet ist. Um den Choco zu\nentwickeln, f&ouml;rdert Kolumbien die Pflanzung von &Ouml;lpalmen\ndurch Steuererleichterungen.<br />\n<br />\nBrodie Ferguson von der Stanford-Universit&auml;t in Palo Alto,\nKalifornien, hat den Wandel der Landnutzung an Ort und Stelle\nuntersucht. In den vergangenen Jahren hat der Wissenschaftler\nbeobachtet, wie sich die Plantagen auf Kosten des einmaligen\n&Ouml;kosystems ausdehnten. In Ecuador sind sie mittlerweile einer\nder wichtigsten Gr&uuml;nde f&uuml;r die Abholzung des Choco.<br />\n<br />\nDas Hauptaugenmerk der Unternehmen liegt aber auf Brasilien. In\nAmazonien k&ouml;nnten &Ouml;lpalmen auf ehemaligen Viehweiden oder\nSoja&auml;ckern angepflanzt werden, argumentieren brasilianische\nRegierungsstellen. Daf&uuml;r m&uuml;ssten keine B&auml;ume\ngef&auml;llt werden. Laurance bezweifelt, dass es dabei bleiben\nwird: "Am lukrativsten ist es, Wald f&uuml;r die &Ouml;lpalmen zu\nroden", sagt er. Mit den Profiten aus dem Holzverkauf lie&szlig;en\nsich die aufwendig zu errichtenden und erst nach drei bis f&uuml;nf\nJahren ertragreichen Palm&ouml;l-Plantagen am einfachsten\nfinanzieren.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(1872, 2, 1, 1248818400, 'Amazonien-Sojamoratorium verl&auml;ngert', '<h3>\n Verschnaufpause f&uuml;r den Amazonas dank verl&auml;ngertem\n Sojamoratorium\n</h3><i>Von Viktoria Thumann, Greenpeace-Online, 28.7.09</i><br />\n<br />\nEine weitere kleine Atempause f&uuml;r den brasilianischen\nRegenwald wurde am Dienstag in Brasiliens Hauptstadt Brasilia\nverk&uuml;ndet. Ein Jahr mehr wird in dem Land kein Soja von neu\ngerodeten Urwaldfl&auml;chen gehandelt. Das haben der Verband der\nSoja-H&auml;ndler (Abiove), Greenpeace und andere\nUmweltverb&auml;nde auf einer Pressekonferenz bekannt\ngegeben.<br />\n<br />\nDrei Jahre ist es her, dass die gr&ouml;&szlig;ten brasilianischen\nSoja-H&auml;ndler zum ersten Mal einem zweij&auml;hrigen Stopp des\nHandels zugestimmt haben. Davor hatte Greenpace mit einer Kampagne\nauf die Bedrohung durch die Regenwaldrodung aufmerksam\ngemacht.<br />\n<br />\nDer brasilianische Amazonas-Urwald speichert - wie alle tropischen\nRegenw&auml;lder - Kohlendioxid aus der Luft und gibt Sauerstoff\nab. So ist er ein Teil unserer globalen gr&uuml;nen Lunge und ein\nwichtiger Faktor f&uuml;r das Klimasystem. Der Amazonas-Regenwald\nspeichert gesch&auml;tzte 80 bis 120 Milliarden Tonnen Kohlenstoff.\nW&uuml;rde er komplett vernichtet, entst&uuml;nde eine Menge an\nKohlendioxid, die etwa dem 400-fachen der j&auml;hrlichen\nCO2-Emissionen Deutschlands entspr&auml;che.<br />\n<br />\nAls Verbraucher sind wir direkt mit dem Soja-Anbau in Brasilien\nverbunden. So wird ein Gro&szlig;teil der im Amazonas-Gebieten\nangebauten Bohnen als Ausgangsstoff f&uuml;r Agro-Diesel oder\nTierfutter nach Europa exportiert. Gro&szlig;e Firmen wie\nMcDonalds, Ritter Sport, Carrefour und Marks &amp; Spencer haben\nnach Ver&ouml;ffentlichung des Greenpeace-Reports Eating up the\nAmazon im Jahr 2006 reagiert und die brasilianischen Lieferanten\naufgefordert, sich nicht an der Zerst&ouml;rung des Regenwaldes\nf&uuml;r den Soja-Anbau zu beteiligen.<br />\n<br />\nEben diese Soja-Abnehmer haben auch jetzt die Verl&auml;ngerung des\nbestehenden Moratoriums unterst&uuml;tzt und zu diesem Erfolg mit\nbeigetragen. Dennoch, gerettet ist der Amazonas deswegen noch lange\nnicht. Es ist nicht nur der Anbau von Tierfutter, der dem Regenwald\nzu schaffen macht. Dar&uuml;ber hinaus wird viel Urwald zur Zucht\nvon Rindern gerodet. Brasilien ist der gr&ouml;&szlig;te\nRinder-Exporteur weltweit. Die Tiere werden f&uuml;r die Fleisch-\nund Leder-Industrie gez&uuml;chtet - 40 Prozent davon auf\nWeidefl&auml;chen, die einmal Regenwald waren.<br />\n<br />\nSo ist die Verl&auml;ngerung des Sojamoratoriums zwar ein Erfolg,\naber es gibt noch viel &Uuml;berzeugungsarbeit zu leisten, findet\nOliver Salge, Leiter der Waldkampagne von Greenpeace. "Die erneute\nVerl&auml;ngerung des Soja-Moratoriums ist immens wichtig f&uuml;r\nden Erhalt des Regenwaldes am Amazonas, da das Moratorium nach\nnunmehr drei Jahren jetzt wirklich zu greifen beginnt. Die\nInitiative der Soja-H&auml;ndler sollte ein Beispiel f&uuml;r\nandere Unternehmen sein, wie etwa die Fleisch- und Lederindustrie,\ndie noch immer tief in Urwaldzerst&ouml;rung verstrickt ist. Der\nAmazonas-Regenwald ist f&uuml;r alle Menschen alleine wegen seiner\nRelevanz f&uuml;r das weltweite Klima zu kostbar um ihn zu\nzerst&ouml;ren."<br />\n<br />\n&Uuml;ber das Moratorium hinaus fordert Greenpeace nun klare\ngesetzliche Regelungen zum Schutz des brasilianischen Regenwaldes\nvor der Ausweitung der landwirtschaftlichen Produktion. Ziel ist es\nab 2015 eine Politik der Null-Entwaldung zu erreichen, bei der Wald\n&ouml;kologisch nachhaltig genutzt wird und gro&szlig;e\nUrwaldfl&auml;chen gesch&uuml;tzt werden. Durch die Abholzung und\nBrandrodung des Regenwaldes f&uuml;r die Rinderhaltung und\nanschlie&szlig;ende Sojaproduktion ist Brasilien bereits der\nweltweit viertgr&ouml;&szlig;te Erzeuger von klimasch&auml;dlichen\nTreibhausgasen.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />');
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(1908, 2, 1, 1252706400, 'Bras. Pr&auml;sidentschaftskandidatin Silva', '<h3>\n Marina Silva &ndash; die R&uuml;ckkehr der Utopie?\n</h3><strong>Brasiliens ehemalige Umweltministerin durchkreuzt die\nRechnung des Pr&auml;sidenten<br />\n<br />\nBis Mitte 2008 war Marina Silva das &Ouml;ko-Feigenblatt der\nbrasilianischen Regierung. Nun will die fr&uuml;here Gummizapferin\nals Pr&auml;sidentschaftskandidatin der Gr&uuml;nen antreten\n&ndash; und durchkreuzt damit das machtpolitische Kalk&uuml;l von\nStaatschef Lula da Silva.</strong><br />\n<br />\n<i>Von Gerhard Dilger, Neues Deutschland, 10.9.09</i><br />\n<br />\nLetzte Woche zelebrierte Brasiliens Pr&auml;sident Luiz\nIn&aacute;cio &raquo;Lula&laquo; da Silva den Beginn eines neuen\n&Ouml;lzeitalters f&uuml;r die s&uuml;damerikanische Regionalmacht.\nDie riesigen Vorkommen vor der Atlantikk&uuml;ste, die der\nhalbstaatliche Konzern Petrobras 2007 entdeckt hatte, sollen in den\nkommenden Jahrzehnten erschlossen und unter der Regie einer neuen\nStaatsfirma gef&ouml;rdert werden.<br />\n<br />\n&raquo;Wenn wir nicht die richtigen Entscheidungen treffen, kann\nsich das Geschenk Gottes allerdings in einen Fluch\nverwandeln&laquo;, warnte Lula im Hinblick auf die Begehrlichkeiten\neinheimischer Politiker und privater Investoren, deren\ngr&ouml;&szlig;te F&uuml;rsprecher in gro&szlig;en Medien\nBrasiliens sitzen.<br />\n<br />\n&raquo;Diese Mittel sollten dazu beitragen, dass Brasilien seine\nAbh&auml;ngigkeit von den fossilen Energien &uuml;berwinden kann\n&ndash; und das Entwicklungsmodell, f&uuml;r das sie stehen&laquo;,\nschrieb hingegen Marina Silva, bis Mai 2008 Lulas Umweltministerin.\nIhre Vision: eine &raquo;Wirtschaft mit geringem CO2-Aussto&szlig;\nund eine Gesellschaft, die die Konsumideologie &uuml;berwunden\nhat&laquo;.<br />\n<br />\n<strong>&raquo;Wichtiger als der Job ist der\nVerstand&laquo;</strong><br />\n<br />\nWas die Regierungsoberen noch vor Wochen mit einem Schulterzucken\nquittiert h&auml;tten, hat auf einmal Gewicht. Denn im August hat\nMarina Silva, das bekannteste Gesicht der brasilianischen\nUmweltbewegung, nach 24 Jahren Lulas Arbeiterpartei PT verlassen\nund ist zu den Gr&uuml;nen gewechselt. Die f&uuml;hrten bislang in\nBrasilien nur ein Schattendasein, doch mit dem Parteiwechsel haben\nsie den politischen Coup des Jahres gelandet. Marina Silva will\nn&auml;mlich als gr&uuml;ne Pr&auml;sidentschaftskandidatin bei der\nWahl im Oktober 2010 antreten &ndash; und macht damit Lula einen\ndicken Strich durch die Rechnung.<br />\n<br />\nFast zerbrechlich wirkt die 51-J&auml;hrige mit den dunklen Ringen\num die Augen, der hohen Stimme und dem Haarknoten. Doch der erste\nEindruck tr&uuml;gt: Silva ist f&uuml;r ihre Ausdauer bekannt, und\nsie z&auml;hlt zu den integersten Politikern des Landes. Seit 1994\nsa&szlig; die fr&uuml;here Gummizapferin und Mitstreiterin des\nRegenwald-M&auml;rtyrers Chico Mendes f&uuml;r die PT im\nbrasilianischen Oberhaus &ndash; mit einer Unterbrechung von knapp\nf&uuml;nfeinhalb Jahren, als sie Umweltministerin war.<br />\n<br />\nAnfang 2008 rechnete sie der britische &raquo;Guardian&laquo; zu\nden 50 Menschen, &raquo;die dabei helfen k&ouml;nnen, den Planeten\nzu retten&laquo;, und das, als sie in Lulas Mitte-Links-Regierung\nbereits immer mehr an den Rand gedr&auml;ngt wurde. Vier Monate\nsp&auml;ter erkl&auml;rte sie ihren R&uuml;cktritt mit den Worten:\n&raquo;Es ist besser, den Job zu verlieren als den gesunden\nMenschenverstand.&laquo;<br />\n<br />\n<strong>Unerm&uuml;dlich im Einsatz f&uuml;r\nAmazonien</strong><br />\n<br />\nWie die Zerst&ouml;rung ganzer Lebensr&auml;ume die Armut\nzementieren kann, hat Marina Silva von klein auf erlebt. Als eines\nvon elf Kindern einer Gummizapferfamilie wurde sie im Urwald des\nAmazonas-Bundesstaates Acre geboren. Drei ihrer Geschwister starben\nfr&uuml;h. Sie selbst hatte immer wieder mit Hepatitis, Malaria und\nVergiftungen durch Schwermetalle zu k&auml;mpfen. Deswegen zog sie\nschlie&szlig;lich als 15-J&auml;hrige in die Provinzhauptstadt Rio\nBranco, wo sie Lesen und Schreiben lernte.<br />\n<br />\nDen Wunsch, Nonne zu werden, gab sie auf, doch in den katholischen\nBasisgemeinden wurde sie rasch politisiert. Als Geschichtsstudentin\nschloss sie sich einer kommunistischen Gruppe an, die bald in der\nPT aufgehen sollte. Zusammen mit Chico Mendes organisierte sie die\nProteste der Kautschuksammler und gr&uuml;ndete 1985, gegen Ende\ndes brasilianischen Milit&auml;rregimes, den regionalen Zweig des\nlinken Gewerkschaftsdachverbandes CUT.<br />\n<br />\nAls j&uuml;ngste Senatorin Brasiliens wurde Silva in den 90er\nJahren bald zu einer festen Gr&ouml;&szlig;e in der internationalen\nUmweltszene. Ihr Engagement f&uuml;r Amazonien brachte ihr\nungez&auml;hlte Preise ein, ihre geradlinige Art n&ouml;tigte\nselbst ihren politischen Gegnern Respekt ab. 2002 machte sie Lula\nzur Ministerin.<br />\n<br />\nDoch mit ihrem Vorhaben, die Umweltpolitik in allen Ressorts zu\nverankern, lie&szlig; sie der Pr&auml;sident allein. Wachstum um\njeden Preis erkl&auml;rte er zur Maxime seiner Wirtschaftspolitik.\nIn Amazonien verb&uuml;ndete er sich mit den Soja-Unternehmern und\nkorrupten Regionalf&uuml;rsten, die Beton- und Stromlobby setzte\nden Bau zahlreicher Gro&szlig;staud&auml;mme und Fernstra&szlig;en\ndurch. Dem Agrobusiness gab er gr&uuml;nes Licht f&uuml;r den\nEinsatz der Gentechnik.<br />\n<br />\nJahrelang trug die vierfache Mutter Marina Silva, die mittlerweile\nzur bekennenden Evangelikalen konvertiert war, Lulas Kurs loyal\nmit, manchmal bis an die Grenze der Selbstverleugnung. Zwei\nriesigen Wasserkraftprojekten am Oberlauf des Amazonas-Nebenflusses\nMadeira erteilte sie wider besseres Wissen die Umweltlizenz.\nTr&ouml;sten konnte sie sich mit Achtungserfolgen gegen den\nRaubbau: &raquo;Wir haben 725 notorische Umweltzerst&ouml;rer\nhinter Gitter gebracht&laquo;, sagt sie. In ihrer Amtszeit wurden\nmehr Nationalparks ausgewiesen als je zuvor.<br />\n<br />\nDoch als ihr Lula &uuml;ber Nacht die Zust&auml;ndigkeit f&uuml;r\nein Amazonasprogramm entzog, das sie erarbeitet hatte, war das\nMa&szlig; voll. Von der Regierungsverantwortung befreit, wurde sie\nwieder als Senatorin und Kolumnistin aktiv.<br />\n<br />\n<strong>Lula w&uuml;nscht sich Rousseff als Erbin</strong><br />\n<br />\nDer Pr&auml;sident hatte unterdessen im Alleingang seine\nParteifreundin &ndash; und seine rechte Hand &ndash; Dilma Rousseff\nzur Wunschnachfolgerin im Pr&auml;sidentenamt erkoren. Lula selbst\ndarf f&uuml;r eine dritte Amtszeit in Folge nicht mehr kandidieren.\nDeshalb versucht er die ebenso effiziente wie uncharismatische\nPr&auml;sidialamtsministerin zur Wahlk&auml;mpferin zu formen.\nZusammen weihen sie Staud&auml;mme und Fabriken ein oder lancieren\nSozialprogramme.<br />\n<br />\nIn der PT wie auch in Lulas Kabinett verk&ouml;rperten Silva und\nRousseff einen letztlich un&uuml;berwindbaren Gegensatz: hie die\nStreiterin f&uuml;r &raquo;nachhaltige Entwicklung&laquo;, die auf\nAllianzen mit Aktivisten und regierungsunabh&auml;ngigen\nOrganisationen setzte, dort die t&uuml;chtige Technokratin, die\nzuerst das Bergbau- und Energieministerium umbaute und seit 2005\nalle F&auml;den im Kabinett in der Hand h&auml;lt.<br />\n<br />\nLula pflegt Rousseff als &raquo;Mutter des\nWachstumsbeschleunigungsprogramms&laquo; zu bezeichnen, jenes\nInvestitionspakets der Bundesregierung, das von Atomkraftwerken bis\nzur Verbesserung der Trinkwasserversorgung reicht. Seine Jobs und\nsozialen Wohltaten sollen sich 2010 in Millionen W&auml;hlerstimmen\nniederschlagen und vier Jahre sp&auml;ter Lulas R&uuml;ckkehr an\ndie Macht erm&ouml;glichen.<br />\n<br />\nAls wahrscheinlichstes Szenario galt lange Zeit ein Zweikampf\nzwischen den Wachstumsaposteln Rousseff und Jos&eacute; Serra, dem\nGouverneur von S&atilde;o Paulo, einem rechten Sozialdemokraten,\nder Lula 2002 klar unterlegen war. Damit ist es jetzt vorbei.\nBesonders begeistert sind dar&uuml;ber jene, die von Lulas\nh&ouml;chst pragmatischem Kurs entt&auml;uscht wurden.<br />\n<br />\nDenn jener grundlegende Wandel in Brasilien, den er 2002 in\nAussicht gestellt hatte, ist ausgeblieben: Der Raubbau in Amazonien\ngeht weiter, eine Landreform l&auml;sst weiter auf sich warten und\ndie politische Kaste betreibt ihr Geschacher um Macht und Geld\nungeniert wie eh und je. Im Juni setzte der Pr&auml;sident ein\nDekret durch, das Landr&auml;uber in Amazonien im gro&szlig;en Stil\nbelohnt.<br />\n<br />\nSeither drehte sich in Bras&iacute;lia fast alles um die Frage, ob\nJos&eacute; Sarney, der 79-j&auml;hrige Grandseigneur der korrupten\nRegionaleliten, als Senatspr&auml;sident seinen Hut nehmen\nm&uuml;sse oder nicht. Er muss nicht &ndash; dank Lula, der die\nKoalition mit Sarneys Zentrumspartei PMDB fortsetzen will.<br />\n<br />\n<strong>Optimisten hoffen auf den Obama-Effekt</strong><br />\n<br />\nRoberto Liebgott vom katholischen Indianermissionsrat CIMI freut\nsich auf eine Ansprechpartnerin, die die Sache der Indigenen ernst\nnimmt, und f&uuml;gt hinzu: &raquo;Marina k&ouml;nnte es gelingen,\ndie Umweltpolitik vom intellektuellen Diskurs in die konkrete\nRealit&auml;t her&uuml;berzubringen.&laquo; Immer noch ist\ngr&uuml;nes Engagement in Brasilien eine Dom&auml;ne der urbanen\nMittelschicht &ndash; die meisten Menschen sehen nur selten den\nZusammenhang zwischen ihrem t&auml;glichen &Uuml;berlebenskampf\nund, beispielsweise, dem Klimawandel.<br />\n<br />\nJunge Marina-Fans hatten bereits 2008 die Website &raquo;Marina\nSilva Presidente&laquo; lanciert. Die Kampagne k&ouml;nnte die\nbrasilianische Version des Obama-Ph&auml;nomens werden, hoffen die\ngr&ouml;&szlig;ten Optimisten. Wie Obama oder auch Lula ist Marina\nSilva besonnen und ausgleichend. &raquo;F&uuml;r komplexe Prozesse\nbraucht die Welt multizentrische Pers&ouml;nlichkeiten, die\nf&auml;hig sind, verschiedene Sichtweisen zusammenzubringen&laquo;,\nist sie &uuml;berzeugt.<br />\n<br />\n&Auml;hnlich wie die Polarisierer Hugo Ch&aacute;vez aus Venezuela\nund der Ecuadorianer Rafael Correa k&ouml;nnte aber auch sie vom\ntiefen Verdruss &uuml;ber das korrupte politische System\nprofitieren, das Lula unangetastet lie&szlig;. &raquo;Ich will die\nUtopien am Leben erhalten und die Leute mobilisieren, vor allem die\nJungen&laquo;, sagt Marina Silva.<br />\n<br />\n&raquo;Marinas Kandidatur bedeutet neuen Sauerstoff f&uuml;r die\nbrasilianische Politik&laquo;, meint Jo&atilde;o Pedro Stedile, der\nChefstratege der Landlosenbewegung MST und selbst PT-Mitglied.\n&raquo;Im kommenden Wahlkampf wird endlich wieder &uuml;ber\nverschiedene Projekte f&uuml;r Brasilien diskutiert.&laquo; Die\nUmweltpolitik k&ouml;nne nun nicht mehr unter den Teppich gekehrt\nwerden.<br />\n<br />\nLula hat das erkannt: Mit den Erl&ouml;sen aus dem Atlantik&ouml;l,\nso sehen es die j&uuml;ngsten Regierungspl&auml;ne vor, sollen nun\nauch Ma&szlig;nahmen zum Umweltschutz finanziert werden.<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Umweltsch&uuml;tzer im Amazonas leben gef&auml;hrlich\n</h3><i>Brasilien Nachrichten, Mediaquell, 10. September\n2009</i><br />\n<br />\nBELEM - In dem kleinen weissen Haus, Sitz der Pastorenkomission\nf&uuml;r L&auml;ndereien &ldquo;Comiss&atilde;o Pastoral da Terra\nCPT&rdquo; in Xinguara im Bundesstaat Par&aacute;, haben die vier\nangestellten Funktion&auml;re Angst zu sterben.<br />\n<br />\nDort arbeitet einer der M&auml;nner, der die meisten Morddrohungen\nin Brasilien bekommt: Der Koordinator der CPT der Region, Pastor\nHenri des Roziers, 79 Jahre. Er kam vor drei Jahrzehnten nach\nPar&aacute;, nahm die brasilianische Staatsb&uuml;rgerschaft an und\nverteidigt seit dem die Rechte der Landarbeiter in einer Region,\ndie f&uuml;r ihre blutigen Agrarkonflikte bekannt ist. Der Pastor\nerh&auml;lt permanent Morddrohungen.<br />\n<br />\nEr ist einer der wenigen Menschen, die sich daf&uuml;r einsetzen,\nden Kampf zum Schutz des Regenwalds der 2005 ermordeten Schwester\nDorothy Stang fortzuf&uuml;hren. &ldquo;Pastor Henri hat einen tief\nverankerten Respekt f&uuml;r die Menschen, seien es landlose\nBauern, Landarbeiter oder Farmbesitzer&rdquo;, sagt die\nAnw&auml;ltin Ant&ocirc;nia Santos. Doch dieser Respekt beruht\nnicht auf Gegenseitigkeit. Der Kopf von Roziers ist 100.000 Reales\nwert - ca. 50.000 Dollar, die von den Farmern als Belohnung\nf&uuml;r seine Ermordung ausgesetzt wurden. Das ist doppelt soviel,\nwie die &ldquo;Fazenderos&rdquo; im Jahr 2005 f&uuml;r den\nt&ouml;dlichen Anschlag auf die Missionsschwester Dorothy Stang\nbezahlt haben.<br />\n<br />\n&ldquo;Es gibt keinen besseren Ort, einen Menschen t&ouml;ten zu\nlassen, als hier im Urwald von Par&aacute;&rdquo; bedauert der\nKoordinator der CPT in Goi&aacute;s, Tom&aacute;s Baldu&iacute;no,\n86 Jahre.<br />\n<br />\n900 Km von Bel&eacute;m entfernt, liegt Xinguara umgeben von\nFarmen, die zum gr&ouml;ssten Teil durch die Goldgr&auml;berei tief\nim Urwald entstanden sind. Dort gibt es auch viele Ansiedlungen von\nden sogenannten landlosen Bauern. In den letzten Monaten haben die\nSpannungen in der Region extrem zugenommen, denn es sind viele\nZuwanderer aus fernen Regionen in die Minengebiete gestr&ouml;mt,\num ihr Gl&uuml;ck zu versuchen. Diese explosive Mischung von\nMenschen f&ouml;rdert die Kriminalit&auml;t.<br />\n<br />\nGrossgrundbesitzer, die ungestraft die W&auml;lder f&uuml;r die\nRinderzucht abbrennen und gnadenlos die Landarbeiter ausbeuten;\nillegale Holzh&auml;ndler, die tausende Urwaldriesen f&auml;llen;\nGoldsucher, die mit Quecksilber die Fl&uuml;sse verseuchen;\nMenschenh&auml;ndler, die Prostitution f&ouml;rdern und Pistoleros,\ndie auf lukrative Mordauftr&auml;ge warten. Pastor Henri ist ein\nMensch, der hartn&auml;ckig gegen die Straflosigkeit dieser\nAuftragsmorde k&auml;mpft. Er ging in Sorbonne in Frankreich zur\nSchule, studierte Jura in Cambridge in England und machte seine\nDoktorarbeit an der Universit&auml;t in Paris. Er ist als Fremder\nnach Brasilien gekommen, genau wie Dorothy Stang, und deshalb\nextrem gef&auml;hrdet.<br />\n<br />\nTrotz der Drohungen hat er gerade eine neue Kampagne begonnen. Er\nfordert Polizeischutz f&uuml;r die 70 Anf&uuml;hrer der\nl&auml;ndlichen Gewerkschaftsbewegungen, die ebenfalls von den\nFarmern bedroht werden. Und er drohte, seinen permanenten Schutz\nzur&uuml;ckzuweisen. &ldquo;Ich ziehe es vor, dass die Regierung\ndie Gelder, die zu meinem Schutz ausgegeben werden, in den Schutz\nder Dutzenden von bedrohten Vertretern des Volkes\ninvestiert&rdquo;, sagt er. Das Kopfgeld zur T&ouml;tung von Henri\ndes Roziers betr&auml;gt 100.000 Reales, noch - es wird vermutet,\ndass die w&uuml;tenden Fazenderos die Belohnung des unbequemen\nUmweltsch&uuml;tzers und Menschenrechtlers bald erh&ouml;hen.<br />\n<br />\nIm Juni erlitt Henri einen leichten Schlaganfall und wurde im\nHospital S&atilde;o Camilo do Ipiranga in S&atilde;o Paulo\nbehandelt. Doch er gab nicht auf und war bald wieder zur&uuml;ck in\nseinem Kampf f&uuml;r Umweltschutz und Menschenrechte im Amazonas,\nsehr zum Leidwesen der m&auml;chtigen Farmbosse, die ihm nach dem\nLeben trachten. Sein Einsatz bescherte Henri des Roziers im Jahr\n2005 den Internationalen Preis f&uuml;r Menschenrechte\nLudovic-Trarieux, der auch Nelson Mandela verliehen wurde.<br />\n<br />\nZur Zeit setzt er sich unerm&uuml;dlich f&uuml;r die Abschaffung\nder sogenannten &ldquo;Medida Provisional&rdquo; ein, eine\nk&uuml;rzlich verabschiedete Massnahme der Regierung, die den\nSchutz des Regenwaldes erheblich reduziert. &ldquo;Diese Massnahme\nim Amazonas wird nur noch mehr Grossgrundbesitz,\nUmweltzerst&ouml;rung und Ausbeutung der Landarbeiter nach sich\nziehen. Das muss unbedingt r&uuml;ckg&auml;ngig gemacht\nwerden&rdquo;, fordert Henri. Der Abgeordnete Ronaldo Caiado\nh&auml;lt vehemment dagegen: &ldquo;Wenn er glaubt, dass der ganze\nRegenwald &ouml;ffentlicher Besitz ist, muss er sich wohl erst\neinmal f&uuml;r eine Verfassungs&auml;nderung\neinsetzen&rdquo;.<br />\n<br />\nTrauer und Herausforderungen zeichneten das Leben von Pastor Henri\ndes Roziers. In seiner Jugend erlebte er den Widerstand seiner\nEltern gegen die Nazibesetzung Frankreichs mit. In seiner\nMilit&auml;rdienstzeit war er in Algerien, wo er schnell auf die\nSeite der Unabh&auml;ngigkeitsbewegung wechselte. Zur&uuml;ck in\nFrankreich unterst&uuml;tzte er die Bauernbewegung und 1968 die\nStudentenrevolte. Als er von den F&auml;llen der Folter von\nPastoren in Brasilien durch die Milit&auml;rdiktatur h&ouml;rte,\ndie in Frankreich im Asyl lebten, beschloss er, nach Par&aacute; in\nden Amazonas zu gehen. &ldquo;Die Anwesenheit von Henri des Roziers\nist eine extreme Geste von Solidarit&auml;t und Grossz&uuml;gigkeit\nmit Brasilien&rdquo;, sagt der Koordinator der CPT in S&atilde;o\nF&eacute;lix do Araguaia, Bischof Pedro Casad&aacute;glia, 81\nJahre. &ldquo;Ich hoffe, er wird noch lange leben und noch viel\nf&uuml;r unsere Umwelt und Menschenrechte erreichen\nk&ouml;nnen&rdquo;.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(1909, 2, 1, 1252706400, 'AKTION zu BP und Umweltzerst&ouml;rung in Brasilien', '<h3>\n BP zerst&ouml;ren in Brasilien die Savannen des Cerrado und\n bedroht die Regenw&auml;lder\n</h3><i>"Rettet den Regenwald" e.V., 11.9.09</i><br />\n<br />\nZum hundertj&auml;hrigen Jubil&auml;um verbucht BP Gewinne wie nie\nzuvor. Mit prall gef&uuml;llten Kassen erweitert der\ndrittgr&ouml;&szlig;te &Ouml;lkonzern der Welt sein Angebot und\nwird immer mehr zum allgemeinen Energieversorger. Auf seinem Weg\nnach oben schreckt BP nicht davor zur&uuml;ck, die letzten\nErd&ouml;lvorkommen wie die kanadischen &Ouml;lsande anzuzapfen\noder in Kraftstoffe aus Pflanzen zu investieren, die Menschen,\nTieren und Pflanzen ihren Lebensraum nehmen.<br />\n<br />\nDie Folgen des Agrosprits sind besonders deutlich in Brasilien\nsichtbar: Das Land versteht sich laut Pr&auml;sident Lula da Silva\nals &bdquo;gr&uuml;nes Saudi Arabien des S&uuml;dens&ldquo;. Hier\nsollen Unternehmen ideale Bedingungen finden, um in riesige\nMonokulturen und Industrieanlagen f&uuml;r Pflanzenenergie vom\nAcker zu investieren. Leidtragende sind die Regenw&auml;lder,\nkostbaren Wasserressourcen, B&ouml;den und die Einwohner, deren\nLebensgrundlagen entzogen werden. Und das alles unter dem\nDeckm&auml;ntelchen des Klimaschutzes durch\n&bdquo;Bio-Sprit&ldquo;. Das lockt nat&uuml;rlich auch BP. Der\n&Ouml;lmulti will 4 Milliarden Euro investieren, um in Brasilien\naus Zuckerrohr Ethanol zu produzieren. Zwei riesige Ethanolfabriken\nmit einer Jahreskapazit&auml;t von jeweils 435 Millionen Litern\ngeh&ouml;ren dazu.<br />\n<br />\nIm Bundesstaat Goi&aacute;s s&uuml;dwestlich der Hauptstadt\nBrasilia steht Tropical Bioenergia, BPs brasilianische\nNeuerwerbung. Der mitten im Herzen der Cerrado-Savanne im\nBundesstaat Goi&aacute;s ans&auml;ssige Industriekomplex nahm im\nSeptember vergangenen Jahres den Betrieb auf. Nun schie&szlig;en\ndort die Zuckerrohrplantagen wie Pilze aus dem Boden &ndash; vor\nallem auf Kosten der Nahrungsmittelproduktion. W&auml;hrend die\nFront der Rinderz&uuml;chter und Sojafarmer weiter nach Norden in\ndie Cerrado-Savanne und Regenwaldgebiete getrieben wurde, dehnt\nsich die gr&uuml;ne Zuckerrohrw&uuml;ste in Goi&aacute;s bereits\nauf 458.000 Hektar aus. Etwa 60.000 Hektar davon gehen auf das\nKonto von BPs Ethanolraffinerie. Ein Ende des\nVerdr&auml;ngungsprozesses ist nicht in Sicht.<br />\n<br />\nDie Lobbyarbeit von BP ist in vollem Gange: In den USA macht sich\nder Konzern daf&uuml;r stark, die bisher geltenden Importz&ouml;lle\nf&uuml;r brasilianisches Ethanol aufzuheben. Auch in Europa soll\nEthanol leichter eingef&uuml;hrt werden. Der Verband der\nbrasilianischen Zuckerrohrindustrie UNICA rennt seit Jahren die\nT&uuml;ren von EU-Kommission und EU-Parlament ein, um der\nvermeintlich s&uuml;&szlig;en Energie den Weg auf den Kontinent zu\nebnen. Ihr Werben hat Erfolg: Im Mai 2008 hatte Bundeskanzlerin\nMerkel feierlich in Brasilien das deutsch-brasilianische\nEnergieabkommen unterzeichnet. Wider besseren Wissens erliegen\ndeutsche Politiker dem populistischen Reiz des Agrosprits.<br />\n<br />\nGas geben mit Sprit vom Acker &ndash; daf&uuml;r r&uuml;hrt BP\nkr&auml;ftig die Werbetrommel und preist sich als\nKlimasch&uuml;tzer. In Deutschland, wo BP 2.400 Aral-Tankstellen\nund die Marke Castrol betreibt, wird Ethanol dem verkauften Benzin\nf&uuml;r Autos beigemischt. Das sch&ouml;nt die heimische\nKlimabilanz, doch f&uuml;r Ethanol gehen die brasilianische\nCerrado-Savanne und Regenw&auml;lder in Flammen auf, getreu des\nJubil&auml;umsmottos von BP: 100 Jahre Betrieb an den letzten\nFronten.<br />\n<br />\n<a href="https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=397">Zur\nAKTION</a><br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(1911, 2, 1, 1255557600, 'Mehr Entwaldung in Amazonien', '<h3>\n Brasilien: Abholzung von Regenwald im Amazonas steigt wieder an\n</h3><i>Brasilien Magazin, 15.10.09</i><br />\n<br />\nDie Abholzung des amazonischen Regenwaldes in Brasilien gewinnt\nwieder an Fahrt. Erstmalig seit fast einem Jahr verzeichnete das\nInstitut Imazon eine Steigerung der gerodeten Fl&auml;chen im\nAmazonas. Am st&auml;rksten betroffen ist der Bundesstaat\nPar&aacute;. &Uuml;ber 200 Quadratkilometer des undurchdringlichen\nWaldgebietes wurden hier alleine im August zerst&ouml;rt.<br />\n<br />\n11 Monate konnten die Wissenschaftler vom Institut f&uuml;r Mensch\nund Umwelt in Amazonien (Imazon) einen stetigen R&uuml;ckgang der\nAbholzung in Amazonien in Brasilien verzeichnen, der Grund f&uuml;r\nHoffnung gab. Doch seit Juli steigen die Zahlen wieder sprunghaft\nan. Dies ergab die Analyse von Satellitenaufnahmen, die von der\nbrasilianischen Weltraumbeh&ouml;rde Inpa bereitgestellt und\ngemeinsam mit der Naturschutzbeh&ouml;rde Ibama ausgewertet\nwerden.<br />\n<br />\nDer August ist damit der zweite Monat in Folge, an der eine\nErh&ouml;hung der Abholzung zu verzeichnen ist. Im August dieses\nJahres wurden im Amazonasgebiet 273 Quadratkilometer gerodet\n&ndash; soviel wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Gegen&uuml;ber\nAugust 2008, wo &ldquo;nur&rdquo; 102 Quadratkilometer\nMotors&auml;ge und Feuer zum Opfer fielen, betr&auml;gt die\nErh&ouml;hung satte 167 Prozent. Im Juli 2009 wurde die gigantische\nZahl von 532 Quadratkilometern ermittelt, fast soviel wie im\nVorjahreszeitraum.<br />\n<br />\nDoch wie immer mahnen die Experten zur Vorsicht. Die Zahlen stellen\nkeinesfalls eine umfassende Bilanz dar, denn der Raubbau an der\nNatur wurde wie in den vergangenen Monaten an verschiedenen Stellen\nvon Wolken verdeckt. 46 Prozent der Fl&auml;chen konnten demnach\nauf den im August erstellen Satellitenfotos &uuml;berhaupt nicht\nuntersucht werden.<br />\n<br />\nEines steht jedoch fest: am st&auml;rksten betroffen ist abermals\nder Bundesstaat Par&aacute;. 76 Prozent s&auml;mtlich ermittelter\nAbholzung fand dort statt. Hier wird vor allem f&uuml;r die\nRinderzucht gerodet, liegen die Gebiete doch im Einzugsbereich\nzweier grosser Nationalstrassen mit Verbindungen in den S&uuml;den\nBrasiliens. Den Viehz&uuml;chtern drohen zwar empfindliche Strafen\nund die Beschlagnahmung ihrer illegalen Rinder, doch nach der\nAbholzung sind die Fl&auml;chen faktisch f&uuml;r immer\nzerst&ouml;rt. Und auch wenn sich die brasilianische\nFleischindustrie mittlerweile freiwillig verpflichtet hat,\nkeinerlei Ware von illegalen Weidefl&auml;chen abzunehmen, die\nAuswirkungen sind noch lange nicht sp&uuml;rbar.<br />\n<br />\nDa die Farmer immer tiefer in den amazonischen Regenwald\nvordringen, beschr&auml;nken sie sich nat&uuml;rlich auch nicht auf\neigene Fl&auml;chen. Auch Indianerschutzgebiete und Nationalparks\nwerden durch den Einsatz modernster Technik und Brandrodung ihrer\nunvergleichlichen Biodiversit&auml;t beraubt. Im Gebiet\n&ldquo;Triunfo do Xingu&rdquo; waren dies im August 18,7\nQuadratkilometer, im Nationalpark &ldquo;Jamanxin&rdquo; immerhin\nnoch 4,2 Quadratkilometer.<br />\n<br />\nF&uuml;r den Leiter der Untersuchungen im Imazon-Institut,\nAdalberto Ver&iacute;ssimo, ist das Vordringen der Viehz&uuml;chter\nin Schutzgebiete Teil eines Planes. &ldquo;Die Abholzungen sind als\nDruckmittel zur Reduzierung der Schutzgebiete zu verstehen&rdquo;\nzeigt er sich &uuml;berzeugt und verweist auf ein Beispiel aus dem\nJuni dieses Jahres. Damals hatte der brasilianische Umweltminister\nCarlos Minc einem Antrag des Bundesstaates Rond&ocirc;nia\nzun&auml;chst stattgegeben, einen Teil eines staatlichen\nNationalparks gegen angebliche Schutzgebiete des Bundesstaates\neinzutauschen, in denen unter anderem bereits ein Wasserkraftwerk\nerrichtet wurden. In dem bislang staatlich gesch&uuml;tzten Gebiet\nleben jedoch tausende Familien, die den dort bereits zu einem\nViertel abgeholzten Regenwald nun weiter zerst&ouml;ren\nk&ouml;nnten. Der Nationalkongress muss &uuml;ber den Vorgang\njedoch noch entscheiden.<br />\n<br />\n&ldquo;Durch den Beginn der Verhandlungen zum Umgestaltung der\nGrenzen, wurden die neuen Spielregeln akzeptiert&rdquo; beklagt\nVer&iacute;ssimo. Seiner Meinung nach geht es bei den in\nj&uuml;ngster Zeit zerst&ouml;rten Fl&auml;chen in dem Gebiet weder\num Tropenholz noch um Viehwirtschaft. Es sei einfach &ldquo;ein\nSpiel des Abfackelns&rdquo;.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(1914, 2, 1, 1246399200, 'Kampf um Amazonas-Regenwald', '<h3>\n Schwieriger Kampf um Amazonien\n</h3><strong>Brandrodung, Monokulturen, Genpflanzen &ndash;\nBrasilianer opfern den Regenwald f&uuml;r Ackerland und Viehweiden.\nDas bringt ihnen oft mehr Wohlstand, allerdings nur\nkurzfristig.</strong><br />\n<br />\n<i>Von Michael Odenwald, FOCUS, 1.7.09</i><br />\n<br />\nManchmal wiederholt sich die Geschichte. Im 19. Jahrhundert\nverfielen in Kalifornien, Alaska und Australien ganze Regionen\nzeitweise in einen Goldrausch. Angezogen von der Aussicht auf\nm&auml;rchenhaften Reichtum errichteten zahllose Gl&uuml;cksritter\nganze D&ouml;rfer oder St&auml;dte. War die Erde nach dem\nEdelmetall durchw&uuml;hlt, begann der Niedergang. Den meisten\nGoldsuchern blieb der Erfolg. Deshalb zogen sie weiter in Gegenden,\naus denen neue Funde gemeldet wurden. Dort begann dann der\nn&auml;chste Goldrausch. Die Jagd nach Wohlstand ging in der Regel\nauf Kosten der Umwelt. So gelangten allein im Laufe des\nkalifornischen Goldrauschs zwischen 1848 und 1854 etwa 7000 Tonnen\nQuecksilber in die Gew&auml;sser. Mit dem giftigen\nFl&uuml;ssigmetall wuschen die Sch&uuml;rfer das Gold aus Sand und\nzermahlenem Gestein.<br />\n<br />\nJetzt gibt es in Brasilien ein &auml;hnliches Muster von Auf- und\nAbstieg ganzer Regionen. Allerdings verw&uuml;sten dort nicht\nGoldsucher das Land, sondern die ausufernde Landwirtschaft. In\neiner Studie, ver&ouml;ffentlicht im Wissenschaftsjournal\n&bdquo;Science&ldquo;, untersuchte ein internationales Forscherteam\ndie Entwicklung der Gebiete um 286 Ortschaften am Lauf des\nAmazonas, die sich in unterschiedlichen Stadien der Entwaldung\nbefanden. Wie die fr&uuml;heren Sch&uuml;rfer dem Lockruf des\nGoldes folgten, so siedeln sich in Brasilien Menschen in frisch\nabgeholzten Gebieten an, die in Ackerfl&auml;chen oder Viehweiden\numgewandelt werden sollen. Da die B&auml;ume oft durch Brandrodung\nfallen, folgen sie der &bdquo;Feuerfront.&ldquo;<br />\n<br />\n<strong>&Uuml;berstrapazierte &Auml;cker und Weiden verlieren an\nFruchtbarkeit</strong><br />\n<br />\nTats&auml;chlich bringt die landwirtschaftliche Nutzung den\nOrtschaften im Bereich der neu gewonnenen Fl&auml;chen\nzun&auml;chst einen gewissen Wohlstand. In den ersten Jahren nach\nder Abholzung steigen Lebensstandard, Alphabetisierungsrate und\nLebenserwartung. Das erkl&auml;ren die &Ouml;kologen um die\nStudien-Hauptautorin Ana Rodrigues vom Centre d&rsquo;Ecologie\nFonctionnelle et Evolutive im franz&ouml;sischen Montpellier zum\neinen damit, dass zun&auml;chst gebildete und reichere Bewohner\nzuziehen. Gleichzeitig stehen weit mehr Ressourcen als zuvor zur\nVerf&uuml;gung. Durch das frische Ackerland steigen die\nErtr&auml;ge der Landwirtschaft, die Produktion der Holzindustrie\nweitet sich aus, Bodensch&auml;tze werden besser zug&auml;nglich\nund M&auml;rkte durch den Bau neuer Stra&szlig;en einfacher\nerreichbar. Damit geht eine Zunahme der Arbeitspl&auml;tze einher,\nund es werden mehr Schulen und Kliniken errichtet. St&auml;dte an\nder Abholzungsgrenze erreichen bei solchen Faktoren, die den\nLebensstandard definieren, immerhin den Mittelwert\nBrasiliens.<br />\n<br />\nDoch je weiter diese Front voranschreitet und sich dabei von den\nBoom-St&auml;dten wegbewegt, desto rascher verschwinden die\nVorteile wieder. Zum einen gehen die neu gewonnenen Ressourcen\nirgendwann unvermeidlich zur Neige. So sinkt die Menge des\nverf&uuml;gbaren Holzes. Insbesondere aber verlieren die\n&uuml;berstrapazierten &Auml;cker und Weiden an Fruchtbarkeit,\nsodass die Fleisch- und Getreideproduktion abnimmt. Vor allem\ndieser Prozess verwandelt Amazonien nach und nach in eine\nAgrarw&uuml;ste. So waren schon in den fr&uuml;hen 90er-Jahren\n&uuml;ber 75 Prozent der bis dahin entwaldeten Fl&auml;chen in\nViehweiden umgewandelt worden. Bis heute wurde &uuml;ber ein\nDrittel davon bereits wieder aufgegeben. &Uuml;berdies bringt die\nZuwanderung weiterer Migranten, die oft &auml;rmer und weniger\ngebildet sind, Probleme mit sich.<br />\n<br />\n<strong>Von der CO2-Senke zur Agrarw&uuml;ste</strong><br />\n<br />\nUnterm Strich, so die Studie, geht es den Ortschaften eine gewisse\nZeit nach der Abholzung nicht besser als davor. &bdquo;Dieses\nEntwicklungsmuster ist weder im Sinn des humanen Fortschritts noch\nder Bewahrung von nat&uuml;rlichen Ressourcen\nw&uuml;nschenswert&ldquo;, urteilen die Autoren. Deshalb gelte es,\nWege der nachhaltigen Entwicklung zu finden, ohne die Natur\nauszubeuten und dabei zu zerst&ouml;ren. Denn noch immer finden\nsich im Amazonas-Gebiet 40 Prozent der globalen tropischen\nRegenw&auml;lder, die eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der\nArtenvielfalt und der Klimaregulation spielen. Doch j&auml;hrlich\ngehen etwa 1,8 Millionen Hektar davon durch Abholzung verloren.\nDabei gelangen &uuml;ber 900 Millionen Tonnen des Treibhausgases\nKohlendioxid (CO2) in die Atmosph&auml;re.<br />\n<br />\nZugleich d&uuml;rfe das wirtschaftliche Wohlergehen der Menschen\nnicht aus dem Blick geraten, so die Studie weiter. Daf&uuml;r gebe\nes zwar keine einzelne L&ouml;sung, doch ein B&uuml;ndel von\nMa&szlig;nahmen k&ouml;nne helfen, beide Ziele in Einklang zu\nbringen. Ein Instrument k&ouml;nnten Wiederaufforstungsprogramme\nsein, ein anderes eine Einteilung der W&auml;lder in Nutzungszonen,\nkombiniert mit der Einrichtung von Schutzgebieten. Zudem\nm&uuml;ssten die Menschen dazu gebracht werden, den Wald und seine\nProdukte nachhaltig zu nutzen, um ihren Lebensunterhalt zu\nverdienen. Den Lebensstandard k&ouml;nnten Bildungs- und\nGesundheitsprogramme erhalten. Das Geld daf&uuml;r sollte durch den\nHandel mit CO2-Emissionsrechten erwirtschaftet werden, die derzeit\nin Brasilien implementiert werden.<br />\n<br />\nGleichwohl setzt die Regierung des Landes auf die ungebremste\nAusweitung der Anbaufl&auml;chen insbesondere f&uuml;r Futter- und\nEnergiepflanzen wie Soja und Zuckerrohr. Dazu m&ouml;chte sie ein\nriesiges Gebiet fr&uuml;heren Amazonas-Regenwaldes, das sich in\nStaatsbesitz befindet, privatisieren. Dies soll ein eigenes Gesetz\nerm&ouml;glichen. Nutznie&szlig;er w&auml;ren Kleinbauern, die vor\ndem 1. Dezember 2004 illegal Land besetzt hatten. Bis zu einer\nGr&ouml;&szlig;e von 76 Hektar erhalten die Landnehmer die von\nihnen bewirtschafteten Felder kostenlos. Nach drei Jahren schon\nk&ouml;nnen sie die L&auml;ndereien wieder verkaufen.\nGrundst&uuml;cke von &uuml;ber 1500 Hektar Gr&ouml;&szlig;e sollen\nversteigert werden, wobei der Kaufbetrag in einem Zeitraum von 20\nJahren abgestottert werden kann. Medienberichten zufolge ist das\nGebiet 670 000 Quadratkilometer gro&szlig; und enth&auml;lt noch 30\nMillionen Hektar Regenwald, dessen Existenz damit bedroht\nist.<br />\n<br />\nDie unl&auml;ngst zur&uuml;ckgetretene Umweltministerin Marina\nSilva hatte sich aus Umweltschutzgr&uuml;nden gegen den Plan\ngestellt. Der aktuelle Umweltminister Carlos Minc bef&uuml;rwortet\ndas Gesetz dagegen, wenn die von Pr&auml;sident Lula da Silva\ngeforderten Einschr&auml;nkungen erhalten bleiben, denn es schaffe\nRechtssicherheit. Daf&uuml;r gebe es strenge Regeln f&uuml;r die\nneuen Besitzer, die keinen unber&uuml;hrten Regenwald roden\nd&uuml;rfen und teilweise abgeholzte Gebiete wieder aufforsten\nm&uuml;ssen. Umweltsch&uuml;tzer kritisieren das neue Gesetz jedoch\nscharf. Greenpeace Brasilien etwa bef&uuml;rchtet das Ende eines\n30-j&auml;hrigen Kampfs um die Bewahrung des Regenwalds.<br />\n<br />\n<strong>Regierungspl&auml;ne sorgen f&uuml;r neue\nKonflikte</strong><br />\n<br />\nF&uuml;r die Landwirtschaft plant die brasilianische Regierung nun\nauch ein Megaprojekt, das an Sowjetzeiten erinnert. Die\nstalinistischen Strategen wollten in Sibirien ganze Fl&uuml;sse\numleiten, um riesige Ackerfl&auml;chen zu bew&auml;ssern. In dem\ns&uuml;damerikanischen Land nehmen die Planer den\nS&atilde;o-Francisco-Fluss ins Visier. Er gilt als die Lebensader\nNordostbrasiliens, wo er als einziges ganzj&auml;hrig Wasser\nf&uuml;hrendes Gew&auml;sser gro&szlig;e Trockengebiete durchquert.\nIn seinem Einzugsbereich leben etwa zw&ouml;lf Millionen Menschen,\nund das Flusstal bietet 32 indigenen V&ouml;lkern Heimat. Der 3000\nKilometer lange Strom soll angezapft und teilweise auch abgeleitet\nwerden. Dadurch drohen Naturschutzgebiete, aber auch die &Auml;cker\nzahlreicher Kleinbauern auszutrocknen.<br />\n<br />\nGegen das zerst&ouml;rerische Projekt k&auml;mpft ein breites\nWiderstandsb&uuml;ndnis, das von prominenten B&uuml;rgern wie dem\nBischof Luiz Cappio unterst&uuml;tzt wird. Bereits vor Jahren\nwurden f&uuml;nf gro&szlig;e Staud&auml;mme zur Bew&auml;sserung\nriesiger Soja-, Zuckerrohr- und Eukalyptus-Monokulturen errichtet.\nSie ver&auml;nderten den Wasserlauf mit der Folge, dass viele\nQuellfl&uuml;sse trocken fielen und das Flussbett versandete. Zudem\nvergiften Pestizide und ungekl&auml;rte Abw&auml;sser das Wasser,\nwas die darin lebenden Fische bedroht.<br />\n<br />\n<strong>Wassermonopol der Gro&szlig;grundbesitzer</strong><br />\n<br />\nIn der Region gab es die in Brasilien oft &uuml;bliche Entwicklung:\nDas Land geriet in die H&auml;nden weniger Gro&szlig;grundbesitzer,\nder Zugang zum Wasser wurde monopolisiert, die lokale\nNahrungsmittelproduktion sank. Deshalb, erkl&auml;ren die\nNatursch&uuml;tzer, fliehen viele Menschen in die St&auml;dte, wo\nsie verelenden. Zudem sei die Bev&ouml;lkerung entgegen\nverfassungsrechtlicher Vorschriften nicht konsultiert worden. Die\nRegierung behaupte, mit dem Projekt die Wasserversorgung der\nFlussanwohner zu verbessern, doch Leitungen zu den D&ouml;rfern\nseien in den Pl&auml;nen nicht vorgesehen. Mit der Flussableitung,\nargumentieren die Projektgegner, werden sich die Konflikte in der\nRegion dramatisch versch&auml;rfen. Dabei gebe es effektivere und\ng&uuml;nstigere Alternativen, die von der nationalen\nWasserbeh&ouml;rde ANA bereits 2006 entworfen wurden. F&uuml;r\nderen Durchsetzung k&auml;mpfen die Projektgegner nun vor\nGericht.<br />\n<br />\nEin gro&szlig;er Teil der Sojapflanzen, die auf Brasiliens\nhorizontweiten Plantagen wachsen, sind genetisch manipuliert. Ihr\nAnbau, klagen Umweltorganisationen, f&uuml;hre zu gravierenden\nMenschenrechtsverletzungen an brasilianischen Bauern. Deshalb\nreichte das Landwirtschaftsb&uuml;ndnis &bdquo;Via Campesina\nBrazil&ldquo; gemeinsam mit der internationalen Aktion\n&bdquo;Gen-Klage&ldquo; aus Gauting bei M&uuml;nchen beim\nUN-Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen in Genf eine\nKlage ein. &bdquo;Entwaldung, Zunahme des Pestizid-einsatzes,\nZerst&ouml;rung der Lebensgrundlagen von indigenen V&ouml;lkern und\nKleinbauern, Landkonzentration, Sklavenarbeit, Landflucht und\nZunahme der Armut auf dem Land sind Auswirkungen, die eine andere\nSeite der Sojamonokultur deutlich machen. Die Fl&auml;chen f&uuml;r\nden Eigenanbau werden reduziert. Urwald wird in gro&szlig;en Mengen\nabgeholzt, um neue Anbaufl&auml;chen zu gewinnen. Urwaldbewohner\nund Kleinbauern werden von Guerillas der Gro&szlig;grundbesitzer\noft mit Gewalt von ihrem Grund vertrieben oder ermordet, um weitere\nAnbaufl&auml;chen f&uuml;r sich zu gewinnen&ldquo;, hei&szlig;t es\ndarin.<br />\n<br />\n<strong>Gef&auml;hrliche Genprodukte</strong><br />\n<br />\nDie Pflanzen wurden von dem US-Agrarkonzern Monsanto erzeugt.\nDessen Biologen pflanzten ihnen ein Gen ein, das sie gegen das\nMonsanto-Herbizid &bdquo;Roundup&ldquo; resistent macht. Werden die\nriesigen Monokulturen mit dem Ackergift bespr&uuml;ht, stirbt alles\nUnkraut ab &ndash; nur das Gen-Soja kann noch wachsen. Dies soll\nden Sojabaronen den Einsatz anderer Herbizide ersparen und so die\nausgebrachten Giftmengen verringern. Doch oft, so die Kl&auml;ger,\nf&auml;nden Kleinbauern, die nahe der Plantagen Gem&uuml;se\nf&uuml;r ihren Eigenbedarf angebaut hatten, die gesamte Ernte\nvernichtet, nachdem die angrenzenden Felder mit Roundup\nbespr&uuml;ht waren. Dazu seien ihre H&uuml;hner gestorben, und\nandere Tiere h&auml;tten Sch&auml;den erlitten. Bei den Menschen\nf&uuml;hrten die Unkrautvernichtungsmittel zu &Uuml;belkeit,\nDurchfall, Erbrechen und Hautverletzungen.<br />\n<br />\n<strong>Zerst&ouml;rerische Genpflanzen</strong><br />\n<br />\nLaut der Aktion &bdquo;Gen-Klage&ldquo; r&uuml;gte der UN-Ausschuss\nf&uuml;r wirtschaftliche, kulturelle und soziale Rechte aufgrund\nentsprechender Studien im Mai 2008 erstmals die Einf&uuml;hrung der\nGentechnik in der Landwirtschaft als Menschenrechtsverletzung.\nBetroffen war Indien, dessen Regierung der Ausschuss zugleich\naufforderte, den Zugang der Bauern zum alten, wiederverwendbaren\nSaatgut zu sch&uuml;tzen und die Abh&auml;ngigkeit von\nAgrarkonzernen zu beseitigen. &bdquo;Wir hoffen jetzt, dass der\nUN-Ausschuss die brasilianische Regierung ebenfalls auffordert, den\nEinsatz von Gentechnik zum Schutz der Bauern in Brasilien umgehend\nzu stoppen&ldquo;, erkl&auml;rt die Leiterin der Organisation,\nChristiane L&uuml;st. M&ouml;glicherweise erledigen sich solche\nProbleme aber bald von selbst. Denn Roundup k&ouml;nnte\ndemn&auml;chst aus der Landwirtschaft verschwinden &ndash; und mit\nihm Monsantos resistente Genpflanzen; neben Soja sind dies Mais und\nBaumwolle. M&ouml;glicherweise versetzt eine Studie des\nargentinischen Biologen Andr&eacute;s Carrasco dem Totalherbizid\nden Todessto&szlig;. Er leitet das Institut f&uuml;r molekulare\nEmbryologie der Universit&auml;t von Buenos Aires und ist zugleich\nPr&auml;sident des argentinischen Nationalrats f&uuml;r\nwissenschaftliche und technische Forschung. In Versuchen mit\nAmphibien beobachtete Carrasco, dass der Roundup-Wirkstoff\nGlyphosat verkleinerte K&ouml;pfe, Genver&auml;nderungen in\nNervenzellen sowie deformierte Knochen und Knorpel hervorruft. Nun\nf&uuml;rchtet er, dass Glyphosat auch menschliche Embryonen\nsch&auml;digen kann. Argentinische Umwelt-Anw&auml;lte beantragten\nlaut Berichten nationaler und internationaler Medien k&uuml;rzlich\neinen Stopp des Roundup-Einsatzes. Daraufhin ordnete die Regierung\ndes Landes eine Untersuchung an. Seither erh&auml;lt Carrasco\nDrohanrufe.<br />\n<br />\n<strong>Roundup im Visier</strong><br />\n<br />\nSchon zu Jahresbeginn hatte der franz&ouml;sische\nFortpflanzungsmediziner Gilles Seralini von der Universit&auml;t\nCaen in einer Studie entdeckt, dass schon geringe Mengen von\nGlyphosat menschliche Zellkulturen absterben lassen. Doch nicht nur\naufgrund dieser m&ouml;glichen Schadwirkungen ger&auml;t Roundup\nunter Druck. Berichten aus mehreren L&auml;ndern zufolge werden\nimmer mehr Pflanzen resistent gegen Glyphosat. Deshalb stieg die\nausgebrachte Menge des Herbizids pro Hektar in den vergangenen\nJahren deutlich an, auch mussten die Bauern, die Monsantos\nGenpflanzen anbauen, zu zus&auml;tzlichen\nUnkrautvernichtungsmitteln greifen.<br />\n<br />\nIn Argentinien, wo nach Angaben der Gentechnik-kritischen\neurop&auml;ischen Initiative &bdquo;Save our Seeds&ldquo; pro Jahr\netwa 180 Millionen Liter Roundup auf gut 18 Millionen Hektar Land\nverspr&uuml;ht werden, w&uuml;rde ein Verbot des Stoffs die\nGensoja-Monokultur praktisch zum Verschwinden bringen. Damit ginge\neiner der wichtigsten Devisenbringer des Landes verloren. Deshalb,\nf&uuml;rchten Kritiker, werde es ein kurzfristiges Verbot nicht\ngeben. Der Forscher Carrasco erhofft sich aber wenigstens eine\nNeueinstufung des Mittels von &bdquo;gering toxisch&ldquo; zu\n&bdquo;hochtoxisch&ldquo;. Den Bauern, die es anwenden, r&auml;t er\nzu praktischen Ma&szlig;nahmen, um Landarbeiter und Anwohner der\nFelder nicht weiterhin mit den massiven Dosen zu belasten, denen\nsie gegenw&auml;rtig ausgesetzt sind.<br />\n<br />\n<br />\n30. Juni, 2009<br />\n<h3>\n Supermarktketten boykottieren Rindfleisch aus Amazonas-Region\n</h3>SAO PAULO (Dow Jones)-- Neue Rechnung. Carrefour, Wal-Mart und\nCompanhia Brasileira de Distribuicao (CBD) haben sich dazu\nentschlossen, k&uuml;nftig kein Rindfleisch von Lieferanten mehr\nanzubieten, die im Verdacht stehen, ihre Rinder auf abgeholzten\nRegenwaldfl&auml;chen zu halten.<br />\n<br />\nDie Supermarktketten reagieren damit auf den Vorwurf von\nUmweltsch&uuml;tzern. Greenpeace hatte die Unternehmen beschuldigt,\nwie viele andere Topmarken indirekt an der Abholzung des\nRegenwaldes beteiligt zu sein. "Die lokale Fleischindustrie muss\njetzt zum ersten Mal Umweltschutz in ihre Kalkulation einbeziehen",\nsagte Marcelo Gumiero. Er analysiert die Branche f&uuml;r das\nBrokerunternehmen Coinvalores in Sao Paulo.<br />\n<br />\nDie Entscheidung werde zwar eine nur eingeschr&auml;nkte Auswirkung\nauf die Rindfleischpreise haben. Der Gro&szlig;teil des\nRindfleisches aus der Amazonas-Region werde eher im Nordosten von\nBrasilien und weniger im reicheren S&uuml;den verkauft. Aber die\nFleischverarbeiter werden ihrem Einkauf mehr Aufmerksamkeit widmen\nm&uuml;ssen als bislang. "Sie werden sicherstellen m&uuml;ssen,\ndass sie kein Fleisch kaufen, dass auf ehemals mit Regenwald\nbewachsenem Land gez&uuml;chtet wurde", freut sich Andre Muggiati\nauf einen &auml;hnlich durchschlagenden Erfolg wie bei Sojabohnen.\nMuggiati setzt sich bei Greenpeace gegen die Regenwaldrodung in\nBrasilien ein.<br />\n<br />\nSeit dem Jahr 2006 halten sich die f&uuml;hrenden\nSojaanbauunternehmen an ein Moratorium, das den Ankauf von Soja aus\nk&uuml;rzlich gerodeten Regenwaldgebieten verbietet. Die\nRinderzucht ist noch enger mit der Regenwaldabholzuung verbunden.\nDie Herden werden auf frisch abgeholztem Waldareal gehalten, bevor\ndas Land f&uuml;r den Anbau von Feldfr&uuml;chten vorbereitet wird.\nDie brasilianische Regierung will die Abholzung des\nAmazonas-Regenwaldes in den n&auml;chsten zehn Jahren um 50%\ndrosseln. Doch noch h&auml;lt die Rodung unvermindert an.<br />\n<br />\nDie Entscheidung der Superm&auml;rkte, Amazonas-Rindfleisch aus den\nVerkaufsregalen zu verbannen, fiel, nachdem der n&ouml;rdliche\nBundesstaat Para als Folge der Greenpeace-Studie die\nSuperm&auml;rkte und 72 andere K&auml;ufer von Rindfleisch dazu\naufgefordert hatte, ihr Rindfleisch k&uuml;nftig nicht l&auml;nger\nvon verd&auml;chtigen Anbietern zu kaufen. Der Fleischverarbeiter\nMinerva SA reagierte prompt und kauft seit kurzem kein Rindfleisch\naus der Amazonas-Region mehr an.<br />\n<br />\nGreenpeace hat nach eigenen Angaben Verhandlungen mit den drei\ngr&ouml;&szlig;ten brasilianischen Fleischverarbeitern aufgenommen.\nZiel ist eine Vereinbarung zum Kaufverzicht f&uuml;r Rindfleisch\naus der Amazonas-Region. Die Umweltsch&uuml;tzer hatten unter\nanderem auch die brasilianische Regierung kritisiert, weil diese\ndie Expansion der Rinderzucht in das Amazonasgebiet\nunterst&uuml;tzt hatte. Mittlerweile ist die staatliche Brazilian\nDevelopment Bank (BNDES) dazu angehalten, die Empf&auml;nger von\nKrediten f&uuml;r Projekte in der umstrittenen Region genauer zu\nkontrollieren. Fleischverarbeiter wie Bertin und JBS geh&ouml;ren\nzu den Unternehmen, die mit Krediten der Bank erst vor kurzem neue\nFabrikanlagen in der Region errichtet haben.<br />\n<br />\nDas Wachstum der brasilianischen Rinderzuchtindustrie d&uuml;rften\ndie neuen Umweltauflagen nicht wirklich in Bedr&auml;ngnis bringen.\nBrasilien ist der weltweit gr&ouml;&szlig;te Exporteur von\nRindfleisch. "F&uuml;r die n&auml;chsten f&uuml;nf bis 10 Jahre\ngibt es Land f&uuml;r das Wachstum. Auch die Produktivit&auml;t\nwird steigen, das ist kein Problem", meint Gumiero. Das\nZertifizierungssystem f&uuml;r Rindfleisch bleibt in Brasilien aber\nweiterhin sehr l&uuml;ckenhaft. Offen ist zudem, ob die\nortsans&auml;ssigen Konsumenten bereit sein werden, mehr Geld\nf&uuml;r das Fleisch von Rindern zu bezahlen, die nicht auf\ngerodetem Waldareal gehalten wurden.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />');
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(1920, 2, 1, 1251064800, 'Sklaven holzen Amazonas-Regenwald ab', '<h3>\n Amazonas: Sklaven holzen den Regenwald ab\n</h3><i>Von Thomas Kaes, Brasilien-Nachrichten, Mediaquell, 22.\nAugust 2009</i><br />\n<br />\nDie Internationale Organisation f&uuml;r Arbeit\n(Organiza&ccedil;&atilde;o Internacional do Trabalho - OIT), ein\nSonderorganisation der UNO, stellte gestern eine Studie vor, aus\nder hervorgeht, dass es in Brasilien immer noch Sklaverei gibt,\nbesonders in Rohdungsgebieten der Amazonasregion. Es g&auml;be dort\nauch Indizien f&uuml;r rohe Gewalt und bewaffnete\nAuseinandersetzungen um das Land.<br />\n<br />\nTrotz der Bem&uuml;hungen der brasilianischen Regierung in den\nletzten Jahren, g&auml;be es immer noch Sklavenarbeiter, die den\nRegenwald abholzen, das Land f&uuml;r die Viehzucht\npr&auml;parieren und Ackerbau betreiben m&uuml;ssen.<br />\n<br />\nDie Analyse ist Teil des Buches &bdquo;Forced Labor: Coercion and\nExploitation in the Private Economy&ldquo; (Zwangsarbeit: Zwang und\nAusbeutung in der Privatwirtschaft), welches morgen von der OIT\nver&ouml;ffentlicht wird, am internationalen Tag zur Erinnerung an\nden Sklavenhandel und seine Abschaffung. In der Nacht zum 23.\nAugust 1791 begann die Sklavenrevolte in Santo Domingo,\nDominikanische Republik, die eine entscheidende Rolle bei der\nAbschaffung des transatlantischen Sklavenhandels spielte.<br />\n<br />\nIn dem Buch wird eine Serie von Studien &uuml;ber Formen der\nSklaverei in der Moderne, aus Lateinamerika, Asien, Afrika und\nEuropa ver&ouml;ffentlicht. Die Situation in Brasilien wird in\neinem eigenen Kapitel, auf 15 Seiten dargestellt.<br />\n<br />\nF&uuml;r die Studie analysierte die OIT die statistischen Daten der\nbrasilianischen Bundesregierung und die der Kommision der Seelsorge\nder Erde (Comiss&atilde;o Pastoral da Terra - CPT), einem Organ der\nnationalen Bischofskonferenz in Brasilien.<br />\n<br />\nDaraus ergab sich, dass im S&uuml;den und S&uuml;dosten des\nBundestaates Par&aacute;, zwischen 2000 und 2004, fast die\nH&auml;lfte aller Polizeieins&auml;tze, zur Befreiung von\nSklavenarbeitern, stattfanden. Im gleichen Zeitraum war diese\nRegion f&uuml;r 38,5 % aller Rodungen in Brasilien verantwortlich\nund es wurden 44,12 % aller Verbrechen, im Zusammenhang mit\nLandstreitigkeiten, registriert.<br />\n<br />\nDie Daten ergaben ebenfalls, dass Sklavenarbeit eingesetzt wird, um\ndie Agrarproduktion zu erh&ouml;hen und die Rodungsgebiete zu\nkultuvieren, um Rinderzucht zu betreiben.<br />\n<br />\nRoger Plant, Pr&auml;sident des Programms gegen Zwangsarbeit der\nOIT, erl&auml;uterte, dass die landwirtschaftlichen Betriebe, die\nSklaven benutzen, exakt in einem Streifen lokalisierbar sind, wo\ngrosse Lichtungen angelegt wurden. Sie erstrecken sich von dern\nBundesstaaten Rond&ocirc;nia bis Maranh&atilde;o.<br />\n<br />\nDie Verbindung von Sklavenarbeit und Abholzungen w&auml;ren klar\naus der Studie ersichtlich, sagte Plant.<br />\n<br />\nDie Organisation erw&auml;hnt auch eine Studie, die 2003 von der\nWeltbank herausgegebenen wurde (Gr&uuml;nde f&uuml;r die Abholzung\nim brasilianischen Amazonas), die belegt, dass die Expansion der\nViehwirtschaft zu 75 % verantwortlich f&uuml;r die gesamten\nAbholzungen sind.<br />\n<br />\nUm die Produktivit&auml;t zu erh&ouml;hen, werden die Rodungen\ndurch preiswerte Arbeiter und oft durch Sklavenarbeiter\nausgef&uuml;hrt, die das Land vorbereiten, um rentable\nInvestitionen zu etablieren, erl&auml;uterte Leonardo Sakamoto,\nAutor des Kapitels &uuml;ber die Situation in Brasilien.<br />\n<br />\nNach Erkenntnissen der OIT, ist die weitverbreiteste Methode, die\nArbeiter zur Sklavenarbeit heranzuziehen, Einsch&uuml;chterung\ndurch Schulden. Diese Methode wird nicht nur in Brasilien\nangewandt, sondern auch in vielen anderen L&auml;ndern.<br />\n<br />\nIn den meisten F&auml;llen werden die Opfer in Armutsgegenden\nrekrutiert, im Nordosten und Norden Brasiliens, durch sogenannte\n&bdquo;gatos&ldquo; (Kater), die f&uuml;r die Besitzer der\nL&auml;ndereien arbeiten und die Kandidaten mit leeren\nVersprechungen anheuern. Meistens wird versprochen die\nTransportkosten zu bezahlen und es wird ein Vorschuss auf den Lohn\nbezahlt.<br />\n<br />\nDie Arbeiter gerieten so in eine Schuldenfalle, aus der sie nicht\nmehr herausk&auml;men, erkl&auml;rte Plant.<br />\n<br />\nNach den Daten der OIT kommen die meisten Arbeiter aus den\nBundesstaaten Tocantins, Maranh&atilde;o, Par&aacute;, Bahia und\nPiau&iacute; , alles arme Regionen, mit hoher Arbeitslosigkeit und\nniedrigem Index sozialer Entwicklung, die diese Personen extrem\nanf&auml;llig machen, erl&auml;uterte der Direktor des Programms\ngegen Sklavenarbeit der OIT.<br />\n<br />\nRoger Plant best&auml;tigte, dass Brasilien im Kampf gegen die\nSklaverei gut vorankommt, speziell mit der Initiative der Regierung\nLula, &bdquo;Nationaler Plan zur Ausrottung der Sklaverei&ldquo;,\nder 2003 ins Leben gerufen wurde. Aber Brasilien m&uuml;sse noch\neinige Herausforderungen &uuml;berwinden, unter ihnen die\nVerz&ouml;gerungen zwischen den Aktionen der Bundesregierung und\nder Umsetzung durch die Justiz, f&uuml;hrte er weiter aus.<br />\n<br />\nAusserdem stellte das OIT die Straflosigkeit an den Pranger, eins\nder gr&ouml;ssten Hindernisse im Kampf gegen die modernen Formen\nder Sklaverei.<br />\n<br />\nDie Studie zitiert den Artikel 149, des brasilianischen\nStrafgesetzbuches, der f&uuml;r Verbrechen in diesem Zusammenhang\nzwar Strafen von 2 bis 8 Jahren Haft vors&auml;he, jedoch\nw&uuml;rden die Kriminellen zu selten zur Verantwortung\ngezogen.<br />\n<br />\nIm September will die Internationale Organisation der Arbeit, eine\numfassende Studie &uuml;ber Zwangsarbeit in Brasilien\nver&ouml;ffentlichen.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(1923, 2, 1, 1254780000, 'Rinder-Moratorium in Brasilien', '<h3>\n Greenpeace-Erfolg zum Schutz des Amazonas\n</h3><strong>Brasilianische Rinderindustrie stimmt Moratorium zum\nSchutz des Regenwaldes zu</strong><br />\n<br />\n<i>Von Sigrid Totz, Greenpeace-Online, 5.10.09</i><br />\n<br />\nDie vier gr&ouml;&szlig;ten brasilianischen Rinderunternehmen gaben\ngestern in Sao Paulo bekannt, ab sofort keine Rinder mehr aus neu\ngerodeten Urwaldgebieten zu beziehen. Diesem Erfolg war eine\nweltweite Greenpeace-Kampagne zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes\nvorangegangen. Fleisch- und Lederabnehmer wie Adidas, Nike, und\nWalmart sahen sich dadurch veranlasst, die brasilianische\nRinderindustrie zu wirksamen Ma&szlig;nahmen zum Urwaldschutz zu\nbewegen. Die Rinderzucht gilt als gr&ouml;&szlig;ter\nUrwaldvernichter im Amazonasgebiet. 80 Prozent der abgeholzten\nWaldfl&auml;chen werden als Weideland genutzt. Auch Klaus Meine,\nS&auml;nger der Rockband Scorpions, die sich seit Jahren gemeinsam\nmit Greenpeace f&uuml;r den Erhalt des brasilianischen Regenwaldes\neinsetzen, begr&uuml;&szlig;t den neuen Erfolg zum Schutz des\nRegenwaldes.<br />\n<br />\n"Die Unterzeichnung dieses Moratoriums ist ein\nau&szlig;erordentlicher Erfolg in unserem Kampf gegen die\nUrwaldzerst&ouml;rung", sagt Tobias Riedl, Waldexperte von\nGreenpeace. "Das Abholzen und die Brandrodung des Regenwaldes ist\nein Verbrechen, dem endlich ein Ende bereitet werden muss.\nGreenpeace wird die wirksame Umsetzung dieser angek&uuml;ndigten\nMa&szlig;nahmen wachsam verfolgen." Nach dreij&auml;hriger\nRecherche ver&ouml;ffentlichte Greenpeace im Juni 2009 einen\nReport, der die Zusammenh&auml;nge zwischen Rinderzucht und\nZerst&ouml;rung des Amazonas-Regenwaldes detailliert aufzeigt. Rund\n63 Millionen Rinder werden derzeit auf gerodeten Urwaldgebieten\ngehalten.<br />\n<br />\nDie Rinder-Konzerne JBS-Friboi, Bertin, Marfrig und Minerva\nunterzeichneten gestern ein Moratorium auf die weitere Umwandlung\nvon Wald in Weideland. Die Rinderverarbeiter verpflichten sich\ndamit, nur noch Farmen als Lieferanten zu akzeptieren, die nicht\nl&auml;nger den Urwald zerst&ouml;ren. F&uuml;r eine entsprechende\n&Uuml;berwachung m&uuml;ssen sich die Rinderfarmer mit ihren\nSatellitennavigations-Daten registrieren.<br />\n<br />\n"Von den dramatischen Zust&auml;nden in Amazonien konnte ich mir\nletztes Jahr selbst ein Bild machen", sagt Klaus Meine.\nW&auml;hrend ihrer Brasilientournee 2008 flogen die Scorpions\nzusammen mit Greenpeace &uuml;ber brennenden Regenwald. Bei ihren\nKonzerten riefen die Musiker zum Urwaldschutz auf. "Der heutige\nErfolg gibt mir die Hoffnung, dass wir diese einzigartigen\nNaturparadiese noch nicht verloren haben", sagt Meine weiter.<br />\n<br />\nDie Urw&auml;lder Amazoniens sind unentbehrlich f&uuml;r das\nweltweite Klima. Wissenschaftler sch&auml;tzen, dass sie 80 bis 120\nMilliarden Tonnen Kohlenstoff speichern. Durch Abholzung und\nBrandrodung werden die gespeicherten Treibhausgase freigesetzt. Bis\nJuli 2008 wurden bereits 74 Millionen Hektar des\nAmazonas-Regenwaldes vernichtet. Dies entspricht der doppelten\nFl&auml;che Deutschlands.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(1926, 2, 1, 1247522400, 'Birdwatchers - Kinofilm zu Brasiliens Indigenen', '<h3>\n Kampf um ein menschenw&uuml;rdiges Leben im Urwald\n</h3><strong>Der Film Birdwatchers - das Land der roten Menschen\nstartet diese Woche</strong><br />\n<br />\n<i>Von Sylvia Pritsch, Greenpeace-Online, 13.7.09</i><br />\n<br />\nTropischer Regenwald - das klingt nach undurchdringlichem Dschungel\nmit einzigartigen Tier- und Pflanzenwelten. Und inzwischen auch\nnach einer Welt, die durch illegalen Raubbau bedroht ist und dem\nschnellen Profit durch Rinder oder Holz, Zuckerrohr oder Gen-Soja\ngeopfert wird. Der Regenwald ist auch die Heimat zahlreicher\nMenschen. Wie sich das Volk der Guarani-Kaiowa zwischen Urwald und\nSteppe, zwischen den Attacken der Gro&szlig;grundbesitzer und den\nAnforderungen ihrer Traditionen im brasilianischen Bundesstaat Mato\nGrosso del Sur behaupten, zeigt der beeindruckende Film von Marco\nB&eacute;chis. Er ist demn&auml;chst auch in Programmkinos in ganz\nDeutschland zu sehen.<br />\n<br />\nTouristen werden auf einem Boot einen Fluss entlang gef&uuml;hrt.\nSie sind gekommen, die buntschillernde Welt der V&ouml;gel zu\nbeobachten. Dabei bekommen sie auch wild bemalte Indios vor die\nKamera, die sich bedrohlich geb&auml;rden. Dass sie extra engagiert\nwurden, erf&auml;hrt nur der Zuschauer. So beginnt der Film\nBirdwatchers, der im Jahr 2008 auf den Filmfestspielen in Venedig\nh&ouml;chste Begeisterung hervorrief und von der UNESCO\nausgezeichnet wurde.<br />\n<br />\nDer Spielfilm inszeniert anschaulich die realen N&ouml;te der\nRegenwaldbev&ouml;lkerung: W&auml;hrend die Gro&szlig;grundbesitzer\nein angenehmes Leben mit einheimischem Dienstpersonal f&uuml;hren,\nhausen die Guarani-Kaiowa beengt im Reservat. Sie gelangen nur\nunter Lebensgefahr zu Jagdgebieten oder zu den angestammten\nPl&auml;tzen ihrer Vorfahren, denn das Land haben sich Plantagen-\nund Rinderweidenbesitzer illegal angeeignet.<br />\n<br />\nIhrer traditionellen Lebensweise k&ouml;nnen sie nicht mehr\nnachgehen. Etwas Geld k&ouml;nnen sich die M&auml;nner\nh&ouml;chstens als Tagel&ouml;hner auf den Zuckerrohrplantagen\nverdienen - was sie als Verrat empfinden. Bis eine Gruppe von\nKaiowa sich das nicht l&auml;nger gefallen l&auml;sst: Sie bricht\nauf, ihr Land zur&uuml;ckzuerobern.<br />\n<br />\nDem chilenisch-italienischen Regisseur Marco B&eacute;chis ist das\nKunstst&uuml;ck gelungen, die existenzielle Not der Guarani-Kaiowa\nohne klassisches T&auml;ter-Opfer-Schema in Szene zu setzen. Dazu\ngeh&ouml;rt auch, dass die Einheimischen sich selbst spielen und\ndabei als gleichberechtigte Schauspieler erscheinen. Der Mut und\ndie Tatkraft der Akteure zeigen, dass sich Widerstand lohnt - trotz\naller Konsequenzen, die das mit sich bringt.<br />\n<br />\nDass die Lage in Mato Grosso del Sur f&uuml;r die\nUrbev&ouml;lkerung dramatisch ist, machte die Akteurin Elena Juca\nda Silva auf einer Pressekonferenz deutlich. Sie schilderte die\ngro&szlig;e Armut, die zu einer hohen Kindersterblichkeit\nf&uuml;hrt und berichtete &uuml;ber Morde an religi&ouml;sen\nF&uuml;hrern. Die Selbstmordrate von orientierungslosen\nJugendlichen ist eine der h&ouml;chsten der Welt.<br />\n<br />\nAll das ist die Folge des verantwortungslosen Umgangs mit dem\nRegenwald. Bis Juli 2008 wurden bereits 74 Millionen Hektar des\nRegenwaldes komplett vernichtet, das sind knapp 20 Prozent der\nurspr&uuml;nglichen Fl&auml;che - die doppelte Fl&auml;che\nDeutschlands. Rund 80 Prozent der abgeholzten Urwaldfl&auml;che im\nAmazonasgebiet werden als Weideland f&uuml;r die Rinderzucht\nverwendet. Das Fleisch bleibt auf dem Kontinent, das Leder landet,\nverarbeitet im Markenschuh, auch in Europa.<br />\n<br />\nAuf diese und andere Probleme der unkontrollierten Beanspruchung\ndes Regenwaldes wird Greenpeace im Rahmen der Kinovorstellungen\naufmerksam machen. Ehrenamtliche Mitarbeiter begleiten die\n&ouml;rtlichen Vorf&uuml;hrungen von Birdwatchers mit\nInfo-St&auml;nden und stehen f&uuml;r Fragen zur\nVerf&uuml;gung.<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Die Indianer sind noch fern\n</h3><i>Von Peter K&ouml;rte, F.A.Z., 13. Juli 2009</i><br />\n<br />\n&bdquo;Es ist besser, man geht von einem Klischee aus, als dass man\nbei einem endet&ldquo;, sagte Marco Bechis. Der italienische\nRegisseur sitzt in einem Berliner Hotel, weit, weit weg vom\nbrasilianischen Urwald, in dem sein Film spielt, aber wenn man\ndiesen Film gesehen hat, wei&szlig; man auch sofort, was der Mann\nmit den grauen Haaren und dem freundlichen L&auml;cheln meint. Da\ntaucht anfangs der Regenwald aus der Vogelperspektive auf, dann\ngleitet ein Boot mit Touristen &uuml;ber einen Fluss, und aus dem\nDickicht erscheinen bewaffnete Indios, bemalt, nur mit\nLendenschurzen bekleidet. Es ist ganz still, bis auf die\nGer&auml;usche des Dschungels, die Kinder, Frauen und M&auml;nner\nverharren unbewegt am Ufer, die Touristen nehmen den Thrill\nnaturbelassener Wilder schweigend und mit leicht furchtsamen\nBlicken auf. Im n&auml;chsten Moment sieht man, wie die\n&bdquo;Wilden&ldquo; sich auf einer Lichtung Jeans und T-Shirts\n&uuml;berziehen, mit einer Frau im Jeep &uuml;ber die Bezahlung\nverhandeln, auf die Ladefl&auml;che klettern und abfahren.<br />\n<br />\nDer Auftakt von &bdquo;Birdwatchers - Das Land der roten\nMenschen&ldquo; geh&ouml;rt zu den brillantesten Ouvert&uuml;ren,\ndie man seit langem gesehen hat. Er spielt mit den\nKonditionierungen des Publikums, er f&uuml;hrt die Erwartungen in\ndie Irre - um dann erst richtig anzufangen. Nach der Show kommt der\nAlltag, und er ist trist. Zwei Mitglieder der Gruppe von\nGuarani-Kaiow&aacute; haben sich erh&auml;ngt, Nadio, der\nAnf&uuml;hrer, beschlie&szlig;t daraufhin, mit der kleinen Gruppe\ndas zugewiesene Reservat einfach zu verlassen. Was sie dabei\nerleben, davon erz&auml;hlt &bdquo;Birdwatchers&ldquo;.<br />\n<br />\n<strong>&bdquo;Bewegt&ldquo; ist untertrieben</strong><br />\n<br />\nMarco Bechis hat lange an dem Projekt gearbeitet, er wollte\nzun&auml;chst etwas ganz anderes erz&auml;hlen, die tarzanartige\nAbenteuergeschichte einer Frau, die von Indios entf&uuml;hrt wird\nund unter ihnen lebt - &bdquo;vielleicht werde ich das ja auch noch\nmal machen&ldquo;. Die Geduld und Gelassenheit, mit denen er\nspricht, haben vielleicht auch damit zu tun, dass er mit Anfang\nf&uuml;nfzig, mit einer Biographie, die man mit ein wenig\nUntertreibung bewegt nennen kann, niemanden mehr missionieren\nmuss.<br />\n<br />\nIn Chile geboren, in Brasilien und Argentinien aufgewachsen, war\nMarco Bechis mit Anfang zwanzig, als das Milit&auml;r in\nArgentinien putschte, ein Militanter, ein Aktivist, der als\nGrundschullehrer in den Norden des Landes ging, um die indigenen\nV&ouml;lker in einem anderen Geiste als dem der katholischen Kirche\nzu unterrichten. Er wurde vom Regime verhaftet, in ein Lager\nverschleppt, gefoltert, dank des Einflusses seiner Eltern\nfreigelassen und von der Junta schlie&szlig;lich des Landes\nverwiesen. Er studierte Film in Mailand, lebt seither in Italien,\nund er hat seine eigene Geschichte auch in zwei Filmen reflektiert,\nin &bdquo;Junta&ldquo; (1999) und in &bdquo;Figli/Hijos&ldquo;\n(2001), der in Deutschland nie ins Kino kam. Beide handeln, sehr\nsubtil und ohne das Politkinopathos eines Costa-Gavras, von der\nMilit&auml;rdiktatur und ihren Folgen.<br />\n<br />\n<strong>Darsteller als Filmemacher</strong><br />\n<br />\nNach zwei Filmen &uuml;ber Verschwundene, sagt Bechis, habe er\nendlich auch mal von &Uuml;berlebenden erz&auml;hlen wollen.\nPolitisch ist &bdquo;Birdwatchers&ldquo; nat&uuml;rlich auch, weil\ndie Situation der Guarani in Brasilien ein Desaster ist. Eines der\nersten V&ouml;lker, das mit den Europ&auml;ern vor f&uuml;nfhundert\nJahren in Kontakt kam, ist es heute eine Minderheit von nicht\neinmal f&uuml;nfzigtausend Menschen in Brasilien, mit hoher\nSelbstmordrate und wenig Arbeit.<br />\n<br />\nAber Bechis ist kein Dokumentarist. Ihn interessieren zwar die\nLebensumst&auml;nde, sonst h&auml;tte er kaum diesen Film gemacht,\naber er will keinen exotischen Thrill und auch kein Thesenkino. Er\nhabe es immer mit Godard gehalten, sagt er, nicht einfach\npolitische Filme zu machen, sondern Filme auf eine politische Weise\nzu machen. Das setzt nicht nur einen Blick voraus, der sich klar\nist &uuml;ber seine blinden Flecken, der die Fallgruben der\nProjektion zu umgehen versucht; es hie&szlig; in diesem Fall vor\nallem, die Guarani selber in die Herstellung des Filmes\neinzubinden, statt sie blo&szlig; dessen Gegenstand sein zu\nlassen.<br />\n<br />\nMarco Bechis hat &uuml;ber Monate mit einer Gruppe von\nGuarani-Kaiow&aacute; gearbeitet, am Drehbuch, an den Szenen, er\nhat ihnen zu demonstrieren versucht, wie ein Film wirkt, indem er\nihnen Sequenzen aus &bdquo;Die V&ouml;gel&ldquo; und &bdquo;Spiel\nmir das Lied vom Tod&ldquo; vorf&uuml;hrte. Sie sollten nicht etwas\nihnen v&ouml;llig Fremdes oder &Auml;u&szlig;erliches darstellen,\nsie sollten sich mit ihrer Situation besch&auml;ftigen - aber eben\nin Form eines Films. Das ist kein Brechtscher V-Effekt, zum\nGl&uuml;ck, denn Bechis erreicht mit seiner Methode viel mehr, weil\nsein Film die Dinge auch ohne schroffe Gesten und bedeutungsschwere\nBr&uuml;che in einem anderen Licht erscheinen l&auml;sst - nicht\nnur den Zuschauern, sondern auch seinen Darstellern.<br />\n<br />\n<strong>Sie sind einfach beharrlich</strong><br />\n<br />\nDie Gruppe von Guarani besetzt ein St&uuml;ck Land direkt am\nStra&szlig;enrand, es geh&ouml;rt zu einer der gro&szlig;en Farmen,\nauf denen im Mato Grosso do Sul - was &bdquo;dichter Wald des\nS&uuml;dens&ldquo; bedeutet - extensive Rinderzucht betrieben wird\nund gro&szlig;fl&auml;chig Nutzpflanzen angebaut werden. Dort, wo\nder einst dichte Wald, die Lebensgrundlage der Guarani, gerodet\nwurde, suchen sie sich ihren Platz. Eine neue Heimat. Das ist, bis\nzu diesem Punkt, auch die Geschichte von Ambr&oacute;sio Vilhalva,\nder den Nadio spielt, der vier Jahre auf einem St&uuml;ck Land am\nStra&szlig;enrand ausharrte und Bechis zu dem Film inspirierte. Es\nherrscht keine gro&szlig;e Harmonie in der Gruppe, es wird auch\nkeine gutgemeinte Parabel vom Widerstand daraus. Sie sind einfach\nbeharrlich, weil ihnen nichts anderes &uuml;brigbleibt. Nadio\ntrinkt, der eine Junge will Schamane werden, der andere kauft sich\nglitzernde Sneakers, der angehende Schamane flirtet mit der Tochter\ndes Grundbesitzers, und der Konflikt eskaliert, wenn der\nGrundbesitzer erst einen Anwalt einschaltet und schlie&szlig;lich\nnoch weiter geht, nachdem er seine Familie erst mal f&uuml;r eine\nWeile fortgeschickt hat.<br />\n<br />\nBechis zeigt den Wei&szlig;en jedoch nicht einfach als einen\nr&uuml;cksichtslosen Erben der Konquistadoren. Man sieht einen\nMann, dessen Familie seit Generationen mit harter Arbeit das Land\nkultiviert hat, und man sieht die Guarani, f&uuml;r welche die\nVorstellung, die Erde, auf der sie leben, sei ihr Eigentum, absurd\nist. Beide Standpunkte sind unvereinbar, eine neutrale Instanz\nexistiert nicht, und es geht deshalb vor allem darum, dass diese\nPattsituation zur Abwechslung einmal aus der Sicht der Guarani\ndargestellt wird, die da mit einer Selbstverst&auml;ndlichkeit ihre\nH&uuml;tten aus Plastikplanen und gefundenen Materialien bauen,\ndass man sich zwangsl&auml;ufig fragen muss, welche Perspektive\ndenn mehr Berechtigung hat. Daraus, aus diesem chronischen\nMissverh&auml;ltnis und -verst&auml;ndnis, entsteht auch der Humor\ndes Films, weil man sich ebenso mit den Guarani am&uuml;siert, die\nden abgestellten wei&szlig;en Aufseher in seinem Wohnwagen\nhinhalten, verspotten und d&uuml;pieren, wie mit der bekifften\nTochter des Farmers, die den angehenden Schamanen im Wald\nMopedfahren &uuml;ben l&auml;sst.<br />\n<br />\n<strong>Akt der Piraterie</strong><br />\n<br />\n&bdquo;Birdwatchers&ldquo; hat auch keinen harmonischen Ausklang.\nDie appellative Geste, man m&ouml;ge sich doch vielleicht mal um\neinen dieser sogenannten runden Tische versammeln, liegt ihm fern.\nMarco Bechis wei&szlig; genau, wie die Dinge stehen, es ist klar,\nwo seine Sympathien liegen - aber er schenkt sich jede\nbeg&uuml;tigende, vers&ouml;hnlerische Geste.\n&bdquo;Birdwatchers&ldquo; zieht seine Kraft daraus, dass er die\nGuarani in spielerischer Form ihr eigenes Schicksal darstellen\nl&auml;sst und dabei auf Mitleid und Anklage verzichtet. Am Ende\nliegt tief unter einem wieder der undurchdringliche Regenwald, es\nist eine sehr ferne, sehr fremde Welt, und was man gesehen hat,\nk&ouml;nnte ein M&auml;rchen sein oder eine Parabel - wenn da nicht\nTragik und Tote w&auml;ren.<br />\n<br />\nDenn wenn es auch f&uuml;r knapp zwei Stunden gelungen ist, aus der\nPerspektive der touristischen Vogelbeobachter herauszutreten und\nnicht &uuml;ber die Guarani zu erz&auml;hlen, sondern sie in einem\nMedium, das nicht das ihre ist, von sich erz&auml;hlen zu lassen,\nso &auml;ndert das unmittelbar gar nichts an ihrer realen\nSituation. Was Marco Bechis tut, ist, im filmischen wie im\nmoralischen Sinn, eine Frage der Einstellung und der\nWahrhaftigkeit.<br />\n<br />\nSein Film ist in Brasilien gefloppt, au&szlig;er Kritikern und\nIntellektuellen hat ihn kaum einer sehen wollen, aber im Mato\nGrosso del Sud, sagt der Regisseur mit gro&szlig;em Vergn&uuml;gen,\nkursierten unz&auml;hlige Kopien des Films auf DVD, an denen er\nkeinen Cent verdiene. Vielleicht ist dieser Akt der Piraterie ja\nauch ein Anfang, wenn die Guarani, die dort leben, sich ein Medium\nder Wei&szlig;en aneignen, um ein bewegtes Bild von sich selbst zu\nentwerfen.<br />\n<br />\nAb Donnerstag im Kino.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(1930, 2, 1, 1248300000, 'CIMI-Mitgr&uuml;nder gestorben', '21. Juli, 2009<br />\n<h3>\n Brasilien: Indio-Missionar P. Kroemer verstorben\n</h3><strong>Er war eng mit der &ouml;sterreichischen\nDreik&ouml;nigsaktion verbunden und einer der Mitbegr&uuml;nder des\nIndianer-Missionsrates CIMI</strong><br />\n<br />\nBrasilia-Wien, 21.07.2009 (KAP) P. Gunter Kroemer, Missionar und\nVork&auml;mpfer f&uuml;r die Rechte der brasilianischen Indios, ist\nden Folgen einer Lungeninfektion erlegen. P. Kroemer war\nMitarbeiter des brasilianischen Indianer-Missionsrates CIMI und\nlangj&auml;hriger Projektpartner der &ouml;sterreichischen\nDreik&ouml;nigsaktion.<br />\n<br />\nDer Missionar wurde 1939 in Breslau geboren und wuchs in Bayern\nauf, studierte aber Anthropologie, Theologie und Philosophie an der\nUniversit&auml;t Wien. 1965 zog es den Theologiestudenten nach\nBrasilien, wo er von Dom Helder Camara beeindruckt und beeinflusst\nwurde. 1967 erfolgte die Priesterweihe. Danach wandte er sich\nzun&auml;chst der Seelsorgearbeit unter den marginalisierten\nBev&ouml;lkerungsschichten des Bundesstaates Mato Grosso zu. 1972\nz&auml;hlte er zu den Mitbegr&uuml;ndern des brasilianischen\nIndianer-Missionsrates (CIMI). Ab 1978 wurde er damit betraut,\nf&uuml;r den CIMI die systematische Zerst&ouml;rung des Regenwaldes\nim Norden des Mato Grosso zu dokumentieren.<br />\n<br />\nAnfang der achtziger Jahre arbeitete er dann im direkten Kontakt\nmit Indios, die bis dahin teilweise v&ouml;llig isoliert gelebt\nhatten. So lebte er z.B. fast ein Jahrzehnt bei der Volksgruppe der\nSuruvaha, mit der ihn bis zuletzt eine ganz besondere Freundschaft\nverband. Aus dem intensiven Kontakt heraus versuchte er stets, die\nIndios vor der Bedrohung durch Rodungen, Goldgr&auml;ber,\nGro&szlig;grundbesitzer und die nachr&uuml;ckenden Kleinbauern zu\nsch&uuml;tzen.<br />\n<br />\nIn den letzten Jahren galt P. Kroemer im CIMI als Experte f&uuml;r\ndie behutsame Herstellung von Erstkontakten zu den besonders\nzur&uuml;ckgezogen lebenden indianischen Gemeinschaften. Er und\nsein Team verbrachten mitunter Monate mitten im Urwald,\nst&auml;ndig auf der Suche nach Spuren dieser Menschen, damit deren\nExistenz bewiesen, ihre Siedlungsgebiete und ihre Lebensweise unter\nSchutz gestellt werden konnten. Trotz seines Alters - er starb mit\n69 - dachte er bis zuletzt nicht ans Aufh&ouml;ren und war voller\nTatendrang.<br />\n<br />\nDie &ouml;sterreichische Dreik&ouml;nigsaktion ist durch eine\nlangj&auml;hrige Kooperation mit P. Kroemer verbunden. Im Herbst\n2007 war P. Kroemer das letzte Mal in Wien; in einigen\n&ouml;sterreichischen Di&ouml;zesen berichtete er &uuml;ber die\nBedrohung der Indios im Amazonasgebiet und von seiner Arbeit bei\nCIMI.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(1936, 2, 1, 1251928800, 'Neue Amazonien-Entwaldungszahlen', '2. September, 2009<br />\n<h3>\n Weniger Regenwald abgeholzt\n</h3>(AP) - Die Abholzung des f&uuml;r das Weltklima &uuml;beraus\nwichtigen Amazonas-Regenwaldes hat sich nach Angaben der\nbrasilianischen Regierung verlangsamt. In den vergangenen\nzw&ouml;lf Monaten verlangsamte sich der Raubbau um 46 Prozent. In\nabsoluten Zahlen seien 4375 Quadratkilometer Wald zerst&ouml;rt\nworden, teilte Umweltminister Carlos Minc am Dienstag mit. Dies\nentspricht ungef&auml;hr der Fl&auml;che der beiden Kantone Waadt\nund Neuenburg. Die Regierung beruft sich auf die Auswertung von\nSatellitenfotos. Insgesamt w&uuml;rden in diesem Jahr\nvoraussichtlich 8500 Quadratkilometer Regenwald abholzt, sagte der\nMinister weiter. Das w&auml;re der niedrigste Wert der letzten 20\nJahre.<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Stra&szlig;en sind schuld an Regenwald-Zerst&ouml;rung\n</h3><strong>Fragmentierung der W&auml;lder f&uuml;hrt zum\nBiodiversit&auml;tsverlust</strong><br />\n<br />\n<i>Von Wolfgang Weitlaner, Pressetext Austria, 1.9.09</i><br />\n<br />\nWashington DC/Wien - Das beste Mittel, um den Regenwald im Amazonas\nvor der Zerst&ouml;rung zu bewahren, w&auml;re die Zerst&ouml;rung\naller Stra&szlig;en, meint einer der f&uuml;hrenden brasilianischen\nForscher, Eneas Salati. Auch der US-amerikanische Biologe Thomas\nLovejoy kommt zum Schluss, dass Stra&szlig;en f&uuml;r tropische\nW&auml;lder weltweit Killer sind. Ohne Stra&szlig;en w&uuml;rden\nsowohl die Regenw&auml;lder Brasiliens als auch Indonesiens nicht\nso schnell verschwinden wie jetzt, berichtet William Laurance von\nder James Cook University in Cairns in der Online-Ausgabe des\nWissenschaftsmagazins New Scientist. Weltweit wird pro Minute\nRegenwald in der Gr&ouml;&szlig;e von 50 Fu&szlig;ballfeldern\nvernichtet. Betroffen davon sind Tiere und Pflanzen.<br />\n<br />\nStra&szlig;en sind der laufende St&ouml;rfaktor Nummer Eins, kommt\nLaurence, der auch am Smithsonian Tropical Research Institute in\nPanama t&auml;tig ist, zum Schluss. Erst vor kurzem ist der Ausbau\nder BR-163 - einer 1.200 Kilometer langen Stra&szlig;e ins Herz des\nAmazonas - und der BR-319 - einer 900 Kilometer langen\nStra&szlig;enverbindung durch bisher unerschlossenen Regenwald -\nbeschlossen worden. Zudem teilen drei weitere Stra&szlig;en die\nAnden vom Amazonas Richtung Pazifik. Stra&szlig;ennetze in Sumatra\n&ouml;ffnen Holzf&auml;llern T&uuml;r und Tor. Einer Studie im\nWissenschaftsmagazin Science zufolge sind zwischen 1976 und 2003\nrund 52.000 Kilometer Stra&szlig;en im Kongobecken errichtet\nworden. "In einem Artikel, den wir in einer zuk&uuml;nftigen\nAusgabe des Fachmagazins Trends in Ecology and Evolution\npr&auml;sentieren, sind das nur einige wenige Beispiele, wie neue\nStra&szlig;enprojekte den Regenwald in St&uuml;cke schneiden",\nschreibt Laurence.<br />\n<br />\nDie Katastrophe an den Stra&szlig;en ist, dass sie die komplexe\nStruktur des feuchten Waldes mit Dunkelheit am Boden, wo eine\ngro&szlig;e Zahl endemischer Arten lebt, zerst&ouml;ren. Zahlreiche\nLebewesen meiden ver&auml;nderte Bedingungen in\nStra&szlig;enn&auml;he und k&ouml;nnen auch noch so schmale\nStra&szlig;en nicht &uuml;berqueren. Dazu kommen noch die Risiken\nvon Fahrzeugen &uuml;berfahren oder von J&auml;gern erlegt zu\nwerden. Diese Fragmentierung des Habitats f&uuml;hrt zu einem\nR&uuml;ckgang der Biodiversit&auml;t und kann auch zum lokalen\nAussterben einzelner Arten f&uuml;hren. Neue Stra&szlig;en\n&ouml;ffnen auch anderen Aktivit&auml;ten wie illegalem\nHolzeinschlag, Besiedelung und Landspekulationen T&uuml;r und Tor.\nAufgrund der gro&szlig;en Entfernungen ist eine l&uuml;ckenlose\n&Uuml;berwachung nicht m&ouml;glich. Im brasilianischen Teil des\nAmazonas geschehen 95 Prozent der Abholzungen und der\nWaldbr&auml;nde in einer maximalen Entfernung von 50 Kilometern zu\nStra&szlig;en. Im s&uuml;damerikanischen Surinam liegen die meisten\nillegalen Goldminen in unmittelbarer N&auml;he zu\nStra&szlig;en.<br />\n<br />\nUmweltkatastrophen beginnen sehr oft als kleine Einschnitte in den\nWald. Da Regenw&auml;lder zumeist in den Entwicklungsl&auml;ndern\nsind, ist der wirtschaftliche Druck zur Ausbeutung von\nTropenh&ouml;lzern, Bodensch&auml;tzen und zur landwirtschaftlichen\nNutzung sehr gro&szlig;. Wenn der Weg einmal offen ist, folgt der\nlegale und illegale Stra&szlig;enausbau. Ein Beispiel daf&uuml;r\nist der in den 1970er Jahren gebaute Belem-Brasilia-Highway, der\nzum weiteren Ausbau von 400 Kilometern Stra&szlig;en im Ostamazonas\ngef&uuml;hrt hat. Zudem bedrohen Stra&szlig;en das Leben der\nindigenen V&ouml;lker - vor allem jenen, die versuchen in\nsp&auml;rlichen Kontakt mit der Au&szlig;enwelt zu treten. So\nprotestieren etwa indigene V&ouml;lker im peruanischen Amazonas\ngegen den weiteren Bau von Stra&szlig;en und Pipelines in ihrem\nGebiet.<br />\n<br />\nDie WWF-Regenwald-Expertin Martina Glanzl gibt im\npressetext-Interview Laurance Recht. "Das ist in der Tat ein\ngro&szlig;es Problem. Allerdings wissen wir, dass wir das nicht\n&auml;ndern k&ouml;nnen", so Glanzl. Das bedeute, dass der WWF\nbem&uuml;ht sei, die Auswirkungen des Stra&szlig;enbaus, der einem\ngesamtkontinentalen Konzept zur Erschlie&szlig;ung der L&auml;nder\ndient, einzud&auml;mmen. "Dazu geh&ouml;rt etwa die St&auml;rkung\nder Rechte der indigenen Bev&ouml;lkerung inklusive der Sicherung\nihrer Landrechte", so die Expertin. Es gehe darum, Ma&szlig;nahmen\nund Ideen in Absprache mit der lokalen Bev&ouml;lkerung zu treffen.\n"In Brasilien gibt es extrem arme Menschen, die sich entlang von\nneu errichteten Stra&szlig;en ansiedeln und damit auch zur\nZerst&ouml;rung des Regenwaldes beitragen." Eine L&ouml;sung\nsolcher Probleme k&ouml;nne es nur geben, wenn man mit der\nRegierung gemeinsam Lobbyarbeit leistet, so Glanzel\nabschlie&szlig;end.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(4872, 5, 1, 1252447200, 'Mehr W&auml;lder?', '<h3>\n Und der Wald hat doch noch eine Zukunft\n</h3><strong>Neue Studien liefern Ergebnisse, mit denen wohl\nniemand mehr gerechnet h&auml;tte: In der Sahara, S&uuml;damerika\nund den Alpen erobern wieder B&auml;ume das Land. Gr&uuml;nde sind\nder Klimawandel, Aufforstung und ein nachhaltiger Umgang mit der\nNatur. Dennoch sind sich die Experten nicht einig, was genau Wald\neigentlich ist.</strong><br />\n<br />\n<i>Von Michael Miersch, DIE WELT, 7. September 2009</i><br />\n<br />\nIm Jahr 2007 stand ein Buch des amerikanischen Journalisten Alan\nWeisman auf den Bestsellerlisten: &bdquo;Die Welt ohne\nMenschen&ldquo;. Weismann beschreibt darin ein Gedankenspiel: Was\nw&uuml;rde auf der Welt geschehen, w&auml;re die Menschheit\npl&ouml;tzlich verschwunden? Einer der Effekte w&auml;re das\nVorr&uuml;cken der W&auml;lder auf die verwaisten Felder und Weiden\nund in die St&auml;dte.<br />\n<br />\nWeismans Vision k&ouml;nnte Wirklichkeit werden, auch ohne dass der\nMensch von der Bildfl&auml;che verschwindet. Aus den\nverschiedensten Gebieten der Welt berichten Forstleute, Botaniker\nund &Ouml;kologen, dass die W&auml;lder sich ausdehnen. Wird der\nGlobus gr&uuml;ner?<br />\n<br />\nErdgeschichtlich hat es solche Waldwachstumsphasen immer wieder\ngegeben. Angetrieben durch den ewigen Wandel des Klimas, wechselte\njeder Quadratmeter des Planeten bereits mehrfach seine\nVegetationsdecke. Im Kampf zwischen Grasland und Wald, W&uuml;sten\nund Gletschern gab es nie einen endg&uuml;ltigen Sieg. Auf dem\nH&ouml;hepunkt der letzten Eiszeit war beispielsweise der tropische\nRegenwald S&uuml;damerikas auf winzige Flecken\nzusammengeschrumpft.<br />\n<br />\nDoch im Gegensatz zu vergangenen Jahrtausenden spielt heute der\nMensch in der ersten Liga der Geoformer mit. Waren es fr&uuml;her\nder Klimawandel und die gro&szlig;en Wildtierherden, die\nW&auml;lder und Grasland ver&auml;nderten, so sind es heute\nzus&auml;tzlich Feuer, Bulldozer, Axt und Kettens&auml;ge.\nBesonders in den Tropen schrumpfen seit Jahrzehnten die\nW&auml;lder, weil die Landwirtschaftsfl&auml;che immer weiter\nausgedehnt wird und die Menschen mangels &Ouml;l, Gas und\nElektrizit&auml;t auf Feuerholz zum Kochen angewiesen sind.<br />\n<br />\nNach Angaben der Ern&auml;hrungs- und Landwirtschaftsorganisation\nder Vereinten Nationen, FAO, werden noch 30 Prozent der\nLandfl&auml;che der Erde von Wald bedeckt, das sind etwa 40\nMillionen Quadratkilometer. W&uuml;rde man den Wald\ngleichm&auml;&szlig;ig verteilen, bes&auml;&szlig;e jeder Mensch\n6200 Quadratmeter, dies entspricht etwa 515 B&auml;umen.<br />\n<br />\nDie Entwaldungsrate ist laut dem letzten FAO-Statusbericht nach wie\nvor erschreckend hoch, wenn auch etwas geringer als in den\n90er-Jahren. Zwischen 2000 und 2005 gingen 73.000 Quadratkilometer\nWald verloren, mehr als die Fl&auml;che Bayerns. Der Raubbau findet\nhaupts&auml;chlich in den tropischen Entwicklungsl&auml;ndern\nstatt, w&auml;hrend im Norden die Waldfl&auml;che zunimmt. In\nKanada, den USA, Europa und Russland werden weniger B&auml;ume\ngef&auml;llt als nachwachsen. Auch die gewaltigen\nAufforstungsprogramme Chinas versch&ouml;nern die globale\nStatistik. Anders in den Tropen. Allein die indonesische Insel\nSumatra verlor zwischen 1985 bis 2007 die H&auml;lfte ihrer\nWaldfl&auml;che und damit Lebensraum von Orang-Utans, Tigern und\nSumatranash&ouml;rnern. Der Regenwald musste Plantagen weichen,\nhaupts&auml;chlich f&uuml;r &Ouml;lpalmen, deren &Ouml;l als\nangeblich klimafreundlicher Treibstoff in Europa und Nordamerika\nverfeuert wird.<br />\n<br />\nEntwaldung bleibt im wahrsten Sinne des Wortes ein brennendes\nglobales Problem. Umso erfreulicher, dass in letzter Zeit aus den\nverschiedensten Gegenden der Welt gute Nachrichten &uuml;ber ein\nverst&auml;rktes Baumwachstum bekannt werden. Teilweise aus\nRegionen, wo man es am wenigsten erwartet h&auml;tte, zum Beispiel\nder Sahara. Die Sahel-Region am S&uuml;drand der gro&szlig;en\nW&uuml;ste wird immer gr&uuml;ner. Satellitenbilder, Flugbilder und\nFotos, die &uuml;ber Jahrzehnte die Vegetationsentwicklung\ndokumentieren, zeigen ein Vorr&uuml;cken von B&uuml;schen und\nB&auml;umen nach Norden. Gazellen und andere Wildtiere kommen\nzur&uuml;ck, sogar Fr&ouml;sche.<br />\n<br />\n&bdquo;Die Nomaden erz&auml;hlen, sie h&auml;tten noch nie so viel\nRegen erlebt wie in den letzten Jahren&ldquo;, berichtet Stefan\nKr&ouml;pelin, Klimawissenschaftler an der Forschungsstelle Afrika\nder Universit&auml;t K&ouml;ln. &bdquo;An Orten, wo es vor 20\nJahren nur Sand und Ger&ouml;ll gab, wachsen jetzt Akazien und\nandere B&auml;ume&ldquo;, berichtet er. Und das ist nicht nur dort\nso, wo Dorfbewohner und Entwicklungshelfer aufforsten, sondern auch\nin v&ouml;llig menschenleeren Gegenden. &bdquo;Leider&ldquo;, sagt\nKr&ouml;pelin, &bdquo;wird die Vegetation vielerorts durch\n&Uuml;berweidung wieder zerst&ouml;rt. Wenn die Bev&ouml;lkerung\nnicht so rasant wachsen w&uuml;rde, w&auml;re dort bereits eine\nrichtig gr&uuml;ne Landschaft.&ldquo;<br />\n<br />\n<strong>Ergeschichtliche Vorbilder</strong><br />\n<br />\nVor 12.000 Jahren war die Sahara eine fruchtbare Savanne.\nKr&ouml;pelin und andere Wissenschaftler nehmen an, dass der\nKlimawandel die W&uuml;ste ergr&uuml;nen l&auml;sst. Weil die\nglobale Durchschnittstemperatur im 20. Jahrhundert um 0,7 Grad\ngestiegen ist, nahm die Verdunstung &uuml;ber den Meeren zu. Die\nLuft in der W&uuml;ste wird feuchter, Samen k&ouml;nnen keimen.\n&bdquo;&Auml;hnliche Entwicklungen&ldquo;, so Kr&ouml;pelin,\n&bdquo;werden auch aus der Namib und anderen W&uuml;sten der Welt\nberichtet.&ldquo;<br />\n<br />\nDoch nicht nur aus den W&uuml;sten: Die erste globale Analyse\n&uuml;ber Baumgrenzen, die k&uuml;rzlich in dem\nWissenschaftsjournal &bdquo;Ecology Letters&ldquo;\nver&ouml;ffentlicht wurde, dokumentiert eine weltweite Ausdehnung\nder W&auml;lder. Von 166 untersuchten Waldgebieten schrumpften nur\nzwei. Mehr als die H&auml;lfte dehnte sich aus. Auch die Autoren\ndieser Studie f&uuml;hren das erfreuliche Waldwachstum auf den\nKlimawandel zur&uuml;ck. Insbesondere durch mildere Winter\nverschiebt sich die Baumgrenze nach Norden, und W&auml;lder\ngedeihen in Hochgebirgslagen, in denen sie vorher nicht existieren\nkonnten.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(4905, 5, 1, 1246485600, '&quot;Brot f&uuml;r die Welt&quot; zum Klimaschutz', '<h3>\n Bundesregierung muss Verantwortung &uuml;bernehmen\n</h3><strong>&bdquo;Brot f&uuml;r die Welt&ldquo; fordert Zusagen\nim Kampf gegen Klimawandel</strong><br />\n<br />\n<i>&bdquo;Brot f&uuml;r die Welt&ldquo; Pressemitteilung,\n2.7.09</i><br />\n<br />\nKnapp f&uuml;nf Monate vor der entscheidenden UN-Weltklimakonferenz\nin Kopenhagen steht Europa gegen&uuml;ber den\nEntwicklungsl&auml;ndern praktisch mit leeren H&auml;nden da.\nDarauf verwies die Direktorin von &bdquo;Brot f&uuml;r die\nWelt&ldquo;, Pfarrerin Cornelia F&uuml;llkrug-Weitzel, im Rahmen\nder Bilanzpressekonferenz der evangelischen Hilfsaktion. Nach ihrer\nAuffassung fehlt es an der Bereitschaft, endlich Verantwortung\ngegen&uuml;ber den Entwicklungsl&auml;ndern zu &uuml;bernehmen.\n&bdquo;Es w&auml;re nur recht und billig, wenn das umweltpolitische\nGrundprinzip ,Polluter pays&acute; Anwendung f&auml;nde&ldquo;,\nsagte sie. Nur so k&ouml;nne die globale Erderw&auml;rmung in den\nkommenden Jahrzehnten auf zwei Grad Celsius begrenzt und verhindert\nwerden, dass Millionen Menschen zu Klimafl&uuml;chtlingen\nwerden.<br />\n<br />\nCornelia F&uuml;llkrug-Weitzel appellierte an die Bundesregierung,\nsich endlich der Verantwortung bewusst zu werden. Ansonsten\nb&uuml;rde man den n&auml;chsten Generationen nicht nur einen\nSchuldenberg, sondern auch einen vollkommen &uuml;berhitzten\nPlaneten auf. &bdquo;Ich appelliere daher dringend an Frau\nBundeskanzlerin Merkel, sich noch vor dem G8-Gipfel in der\nkommenden Woche &ouml;ffentlich f&uuml;r das Ziel einer\n40-prozentigen Emissionsminderung bis 2020 in der EU\nauszusprechen&ldquo;. Deutschland m&uuml;sse hier eine\nVorreiter-Rolle innerhalb der Europ&auml;ischen Union einnehmen,\ndamit die Weltklimakonferenz in Kopenhagen ein Erfolg werde. Dazu\nsei es auch unerl&auml;sslich, dass Deutschland sich beim G8-Gipfel\nverbindlich darauf festlege, ab 2013 zus&auml;tzlich zur zugesagten\nEntwicklungshilfe einen fairen Beitrag zur Deckung der Kosten der\nKlimafinanzierung in Entwicklungsl&auml;ndern beizutragen, die sich\nauf mindestens 160 Milliarden US-Dollar j&auml;hrlich belaufen\nd&uuml;rften.<br />\n<br />\nF&uuml;llkrug-Weitzel forderte Kanzlerin Merkel weiter auf, ein\nklares Wort zum k&uuml;nftigen Status von Klimafl&uuml;chtlingen zu\nsprechen. Sie m&uuml;ssten einen Rechtsanspruch auf\nEntsch&auml;digung und eine geordnete Umsiedlung erhalten. Bislang\nh&ouml;re man zum Thema Kompensation aus der deutschen\nVerhandlungsdelegation nichts. Nach Auffassung von &bdquo;Brot\nf&uuml;r die Welt&ldquo; muss dies richtig gestellt werden. Denn\nein solches Abkommen ohne Kompensation verletzt zutiefst\nchristliche Werte, zu denen sich auch Bundeskanzlerin Merkel\nbekennt.<br />\n<br />\n&bdquo;Brot f&uuml;r die Welt&ldquo; pr&auml;sentierte in Berlin\nauch sein Spendenergebnis f&uuml;r das vergangene Jahr. 2008 bekam\ndie Hilfsaktion der evangelischen Kirchen rund 51,4 Millionen Euro\nan Spenden. Dieses Ergebnis liegt damit rund 1,4 Millionen Euro\nunter dem des Vorjahrs. Das entspricht einem R&uuml;ckgang an\nSpendengeldern um 2,7 Prozent. Damit wurde &bdquo;Brot f&uuml;r die\nWelt&ldquo; wie andere Nichtregierungsorganisationen auch von der\nweltweiten Finanzkrise erfasst. Cornelia F&uuml;llkrug-Weitzel\ndankte allen Spenderinnen und Spendern von &bdquo;Brot f&uuml;r die\nWelt&ldquo;: &bdquo;Sie tragen mit ihrer Spende dazu bei, die\nLebenssituation f&uuml;r Menschen in den L&auml;ndern des\nS&uuml;dens zu verbessern&ldquo;.<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Einheitlicher "CO2-Fu&szlig;abdruck" f&uuml;r Waren und\n Dienstleistungen\n</h3><strong>Konferenz in Berlin ber&auml;t &uuml;ber\nVorschl&auml;ge</strong><br />\n<br />\n<i>BMU Pressemitteilung, 2.7.09</i><br />\n<br />\nIm Auftrag des Bundesumweltministeriums hat das Freiburger\n&Ouml;ko-Institut Vorschl&auml;ge entwickelt, wie man die\nKlimabilanz von Produkten und Dienstleistungen k&uuml;nftig\neinheitlich kennzeichnen kann. Mehr als 200 Vertreter aus\nWissenschaft, Verb&auml;nden, Wirtschaft und Politik beraten heute\nin Berlin auf der Konferenz "CO2-Kennzeichnung von Waren und\nDienstleistungen" &uuml;ber M&ouml;glichkeiten f&uuml;r\neinheitliche "Product Carbon Footprints"\n(CO2-Fu&szlig;abdruck).<br />\n<br />\nVor diesem Hintergrund erarbeiten Bundesumweltministerium und\nUmweltbundesamt zusammen mit dem &Ouml;ko-Institut und Teilen der\nprivaten Wirtschaft derzeit einen Leitfaden f&uuml;r Unternehmen,\ndie die CO2-Bilanz ihrer Produkte und Dienstleistungen darstellen\nm&ouml;chten.<br />\n<br />\nGrunds&auml;tzlich ist es jedoch sinnvoll, f&uuml;r Produkte und\nDienstleistungen nicht nur die CO2-Bilanz kenntlich zu machen,\nsondern alle umweltrelevanten Aspekte herauszustellen - vom\nFl&auml;chenverbrauch bis hin zu Wasser- und Schadstoffbelastungen.\nSo werden beim Umweltzeichen Blauer Engel seit langem alle\numweltrelevanten Kriterien ber&uuml;cksichtigt, darunter auch der\n"CO2-Fu&szlig;abdruck". Die Vergabe des Blauen Engels wurde zudem\nauf besonders klimarelevante Produkte ausgeweitet. Rund 30\nProduktgruppen werden in diesem Bereich derzeit bewertet. Bis Ende\n2011 sollen 100 Warengruppen und Dienstleistungen, die besonders\ndas Klima schonen, einen Blauen Engel tragen k&ouml;nnen.<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Jobmotor W&uuml;stenstrom\n</h3><i>Von Sigrid Totz, Greenpeace-Online, 2.7.09</i><br />\n<br />\nDurch den weltweiten Bau solarthermischer Kraftwerke k&ouml;nnen\ndeutsche Unternehmen von 2010 bis 2050 mit einer Wertsch&ouml;pfung\nvon bis zu zwei Billionen Euro profitieren. Allein im Jahre 2050\nw&uuml;rden f&uuml;r den Bau der Kraftwerke etwa 240.000\nArbeitskr&auml;fte ben&ouml;tigt. Das ergibt eine neue Studie, die\nGreenpeace und der Club of Rome Deutschland am Donnerstag in Berlin\nvorgestellt haben.<br />\n<br />\nDeutsche Gro&szlig;unternehmen k&uuml;ndigten bereits an, die\nUmsetzung des Desertec-Konzepts zu pr&uuml;fen. Am 13. Juli hat die\nM&uuml;nchener R&uuml;ck zu einem Gr&uuml;ndungstreffen der\nInitiative geladen. Greenpeace und der Club of Rome fordern die\nBundesregierung auf, die Wettbewerbschancen f&uuml;r Erneuerbare\nEnergien zu verbessern und das Thema W&uuml;stenstrom auf die\nAgenda des G8-Gipfels zu setzen.<br />\n<br />\n"Erneuerbare Energien sind &ouml;kologisch wie &ouml;konomisch von\nherausragender Bedeutung. Die Pl&auml;ne f&uuml;r W&uuml;stenstrom\nzeigen, dass die Zeit f&uuml;r Atomkraft und Kohle bald vorbei ist.\nSolarthermische Kraftwerke k&ouml;nnen nach Windkraft und\nPhotovoltaik zum dritten deutschen Exportschlager im Bereich der\n&Ouml;ko-Energien werden", erkl&auml;rt Andree B&ouml;hling,\nEnergieexperte von Greenpeace. "Die Klimaver&auml;nderung erzwingt\neinen weltweit noch schnelleren Umstieg auf Erneuerbare\nEnergien."<br />\n<br />\nSolarkraftwerke in W&uuml;sten sollen den dezentralen Ausbau von\nWind und Sonne erg&auml;nzen. Eine dezentrale Energiewirtschaft\nfindet im Vergleich zu Gro&szlig;kraftwerken vor Ort statt. Die\nEnergie wird lokal produziert und verbraucht. Mit dem gesamten Mix\naus Erneuerbaren Energien kann weltweit der Ausstieg aus Atom- und\nKohlekraft beschleunigt werden.<br />\n<br />\nLaut der neuen Studie des Wuppertal Instituts f&uuml;r Klima,\nUmwelt, Energie k&ouml;nnen deutsche Generalunternehmer,\nverantwortlich f&uuml;r die Konzeption, Planung und den Bau der\nsolarthermischen Kraftwerke, ihre starke Marktstellung weiter\nausbauen. Das gilt ebenso f&uuml;r Firmen, die Receiver, Spiegel\noder Turbinen zuliefern. Die Zahl der Besch&auml;ftigten jener\ndeutschen Unternehmen k&ouml;nnte gemessen an der weltweiten\nBesch&auml;ftigung einen Anteil von &uuml;ber 40 Prozent betragen.\nWeltweit sind im Jahr 2050 bis zu 582.000 Arbeitspl&auml;tze\nm&ouml;glich. Die Untersuchung bezieht sich auf die durch den Bau\nder Kraftwerke geschaffene Wertsch&ouml;pfung bzw.\nArbeitspl&auml;tze. Die Zahl der Besch&auml;ftigten, die\nzus&auml;tzlich durch den Betrieb der Anlagen entstehen\nk&ouml;nnte, liegt weltweit etwa dreimal h&ouml;her. F&uuml;r den\nBau und den Betrieb werden im Jahr 2050 weltweit etwa zwei\nMillionen Arbeitspl&auml;tze n&ouml;tig sein. Das ergibt eine\nbereits vor einigen Wochen ver&ouml;ffentlichte Studie von\nGreenpeace.<br />\n<br />\n"Deutschland kann von Solarkraftwerken in W&uuml;sten einen\ndoppelten Nutzen erzielen: Bereits heute als Exporteur gr&uuml;ner\nTechnologie und in absehbarer Zeit als Importeur sauberen\nW&uuml;stenstroms. Mittelst&auml;ndische Unternehmen und Konzerne\nerhalten eine hervorragende Perspektive", erkl&auml;rt Max\nSch&ouml;n, Pr&auml;sident des Club of Rome und\nAufsichtsratsmitglied der Desertec Foundation. "Zuk&uuml;nftig kann\nDeutschland sogar mit allen Erneuerbaren Energien &uuml;ber eine\nMillion Arbeitspl&auml;tze schaffen. Damit k&ouml;nnte eine mit der\nAutomobilindustrie vergleichbare Leitindustrie entstehen."<br />\n<br />\nDas Desertec-Konzept sieht f&uuml;r Nordafrika und den Nahen Osten\nvor, zun&auml;chst den eigenen Energiebedarf klimafreundlich zu\ndecken. Dar&uuml;ber hinaus k&ouml;nnen die Regionen Strom in den\nNorden exportieren.<br />\n<br />\nGreenpeace und der Club of Rome Deutschland fordern\ngemeinschaftliche Konzepte f&uuml;r den Bau von Solarkraftwerken.\nDeutschland und Europa sollten Hand in Hand mit den Staaten\nNordafrikas und des Nahen Ostens einen Fahrplan f&uuml;r den Bau\nvon W&uuml;stenkraftwerken und des erforderlichen\nStromverbundnetzes erarbeiten.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />');
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(4947, 5, 1, 1255903200, '13. Weltwaldkongress', '18. Oktober 2009, 14:51<br />\n<h3>\n 13. Weltforstkongress: Waldverlust stoppen\n</h3>Buenos Aires (dpa) - Unter dem Motto &laquo;Waldentwicklung -\nlebenswichtiges Gleichgewicht&raquo; diskutieren mehr als 5000\nWaldfachleute auf dem 13. Weltforstkongress in der argentinischen\nHauptstadt Buenos Aires Fragen der Waldnutzung und des\nWaldschutzes. Ganz oben auf der Themenliste des Treffens, das am\nSonntag beginnt, d&uuml;rfte die Frage stehen, wie der weltweite\nVerlust an W&auml;ldern vor allem in den Tropen zu stoppen\nist.<br />\n<br />\nWeitere Diskussionspunkte sollen Fragen des Artenreichtums, der\nWaldnutzung und des Waldschutzes sowie damit zusammenh&auml;ngende\nsoziologische, &ouml;kologische und &ouml;konomische Aspekte sein.\nDie Konferenz mit Experten aus Regierungen, Forschung,\nPrivatwirtschaft und von Umweltorganisationen unter\nSchirmherrschaft der Ern&auml;hrungs- und\nLandwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen (UN)\nfindet alle sechs Jahre statt und endet am Freitag (23.\nOktober).<br />\n<br />\nRund ein Drittel der Landmasse der Erde ist bewaldet. Das Leben von\netwa einem Viertel der Weltbev&ouml;lkerung h&auml;ngt direkt oder\nindirekt vom Wald oder seinen Produkten ab. Als wichtigstes\nLand-&Ouml;kosystem sind W&auml;lder nicht nur Nahrungs-, Energie-\nund Holzquelle, sondern bieten auch Schutz und Lebensraum f&uuml;r\nTiere. Zudem regulieren sie das Klima, sch&uuml;tzen die B&ouml;den\nvor Erosion und liefern Trinkwasser und stellen einen der\nwichtigsten Speicher f&uuml;r den Klimakiller Kohlendioxid\ndar.<br />\n<br />\nDie Umweltorganisation WWF rief die Delegationen zum Auftakt des\nKongresses auf, endlich ein internationales Abkommen auf den Weg zu\nbringen, das sich zum Ziel setzt, die Entwaldung bis 2020 zu\nstoppen. &laquo;Nach wie vor fallen 36 Fu&szlig;ballw&auml;lder\nWald pro Minute den Kettens&auml;gen der Holzkonzerne und der\nBrandrodung zum Opfer. J&auml;hrlich verlieren wir so 13 Millionen\nHektar Wald&raquo;, beschrieb Philip Goeltenboth, Leiter des\nFachbereichs Wald beim WWF Deutschland die aktuelle\nSituation.<br />\n<br />\nDie Welt k&ouml;nne sich diesen Raubbau nicht l&auml;nger leisten.\nDer Kahlschlag f&uuml;hre nicht nur zu einem katastrophalen Verlust\nan biologischer Vielfalt und zerst&ouml;re so die Lebensgrundlage\nvieler Ureinwohner und der oft verarmten l&auml;ndlichen\nBev&ouml;lkerung, sondern versch&auml;rfe zudem den Klimawandel.\nFast 20 Prozent des weltweiten Aussto&szlig;es an Treibhausgasen\nsei auf die Zerst&ouml;rung von W&auml;ldern\nzur&uuml;ckzuf&uuml;hren. Neben der Brandrodung spiele die\nTrockenlegung von Torfmoorw&auml;ldern und die Umwandlung von\nUrw&auml;ldern in Plantagen und andere landwirtschaftliche\nFl&auml;chen die entscheidende Rolle.<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Waldschutz ist Klimaschutz\n</h3><strong>WWF fordert die Entwaldung bis 2020 zu\nstoppen</strong><br />\n<br />\n<i>WWF Pressemitteilung, 18.10.09</i><br />\n<br />\nBerlin, Buenos Aires - Vom 18.-23. Oktober treffen sich in Buenos\nAires mehr als tausend Waldexperten aus Beh&ouml;rden, Unternehmen\nund Regierungen zum Weltforstkongress der Vereinten Nationen. Der\nWWF ruft die Delegationen auf, endlich ein internationales Abkommen\nauf den Weg zu bringen, das sich zum Ziel setzt, die Entwaldung bis\n2020 zu stoppen. &bdquo;Nach wie vor fallen 36\nFu&szlig;ballw&auml;lder Wald pro Minute den Kettens&auml;gen der\nHolzkonzerne und der Brandrodung zum Opfer. J&auml;hrlich verlieren\nwir so 13 Millionen Hektar Wald&ldquo;, erl&auml;utert Philip\nGoeltenboth, Leiter des Fachbereichs Wald beim WWF Deutschland die\naktuelle Situation. Die Welt k&ouml;nne sich diesen Raubbau nicht\nl&auml;nger leisten. Der Kahlschlag f&uuml;hre nicht nur zu einem\nkatastrophalen Verlust an biologischer Vielfalt und zerst&ouml;re\nso die Lebensgrundlage vieler Ureinwohner und der oft verarmten\nl&auml;ndlichen Bev&ouml;lkerung, sondern versch&auml;rfe zudem den\nKlimawandel. Fast 20 Prozent des weltweiten Aussto&szlig;es an\nTreibhausgasen sei auf die Zerst&ouml;rung von W&auml;ldern\nzur&uuml;ckzuf&uuml;hren. Neben der Brandrodung spiele die\nTrockenlegung von Torfmoorw&auml;ldern und die Umwandlung von\nUrw&auml;ldern in Plantagen und andere landwirtschaftliche\nFl&auml;chen die entscheidende Rolle.<br />\n<br />\nUm dem Waldverlust Einhalt zu gebieten, fordert der WWF eine\ninternational verbindliche Waldkonvention. Vorbild k&ouml;nne das\nUN Klimarahmenabkommen sein. Wichtig sei es, den Kampf gegen den\nKahlschlag regelm&auml;&szlig;ig zu &uuml;berpr&uuml;fen und\nVerst&ouml;&szlig;e gegen internationale Vertr&auml;ge entsprechend\nzu sanktionieren. Dahin sei es allerdings noch ein weiter Weg.\n&bdquo;Derzeit sind die meisten Regierungen, darunter die\nBundesregierung, nicht einmal in der Lage illegale Holzimporte zu\nunterbinden&ldquo;, betont Philip Goelthenboth. L&auml;nder ihre\nUrw&auml;lder erhalten leisten einen enormen Beitrag zum Schutz des\nWeltklimas, dies m&uuml;sse von der V&ouml;lkergemeinschaft\nfinanziell honoriert werden.<br />\n<br />\nDer WWF setzt zudem auf private Waldbesitzer und die verarbeitende\nIndustrie. Wichtig sei die glaubw&uuml;rdige Zertifizierung einer\numweltgerechten und sozial vertr&auml;glichen Waldwirtschaft.\nDaf&uuml;r seien anspruchsvollen Standards notwendig. Mit dem\nSiegel des Forest Steward Ship Council (FSC) sei man auf dem Weg\nzur nachhaltigen Forstwirtschaft ein gutes St&uuml;ck\nvorangekommen. Weltweit werden mehr als 100 Millionen nach den\nKriterien des FSC, die der WWF und andere Umweltorganisationen mit\nerarbeitet haben, bewirtschaftet.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(4952, 5, 1, 1251583200, '100 Tage bis Klimagipfel', '<h3>\n Noch 100 Tage bis zur UN-Klimakonferenz in Kopenhagen\n</h3><i>WWF-Pressemitteilung, 28.8.09</i><br />\n<br />\nNoch 100 Tage, dann werden in Kopenhagen 192 Staaten\nzusammentreffen, um auf der UN-Klimakonferenz ein Nachfolgeabkommen\nf&uuml;r das Kioto-Protokoll zu verhandeln. Kopenhagen k&ouml;nnte\nein Schl&uuml;sselmoment der Geschichte werden und die Welt vor den\nkatastrophalen Folgen des Klimawandels bewahren. Aber 100 Tage vor\ndem Treffen sind die Verhandlungen noch nicht richtig in Schwung\ngekommen.<br />\n<br />\n&bdquo;Die wertvolle Verhandlungszeit verstreicht ungenutzt und die\nzentralen Fragen werden immer weiter nach hinten geschoben&ldquo;,\nerkl&auml;rt Regine G&uuml;nther, Leiterin Klimapolitik des WWF.\nDabei bleiben den Delegierten bis zum Start der Konferenz am 7.\nDezember nur noch 15 angesetzte Verhandlungstage. &bdquo;In dieser\nkurzen Zeit muss aus 170 Seiten Verhandlungstext ein\nkonsensf&auml;higer, fairer Entwurf f&uuml;r Kopenhagen\nentstehen&ldquo;, so G&uuml;nther weiter. &bdquo;Das ist sehr\nknapp.&ldquo; Von der Einigung &uuml;ber klare Reduktionsziele der\nIndustriel&auml;nder, &uuml;ber die Finanzierung f&uuml;r die\nSchwellen- und Entwicklungsl&auml;nder bis hin zu den Fragen des\nTechnologietransfers sei noch alles offen.<br />\n<br />\nDie Aufmerksamkeit richtet sich jetzt auf die wichtigen politischen\nTreffen im September vor der UN-Klimakonferenz. &bdquo;Der\nKlimawandel ist nicht nur ein umweltpolitisches Thema, sondern\nbetrifft gleicherma&szlig;en sehr elementar Wirtschafts-,\nEntwicklungs- und Sicherheitspolitik&ldquo;, so G&uuml;nther.<br />\n<br />\nWichtige politische Treffen im September und ihre Relevanz f&uuml;r\nKopenhagen aus WWF-Sicht:<br />\n<br />\n<strong>Major Econominies Forum</strong> (MEF) in Washington am 17.\nund 18. September: Die Minister m&uuml;ssen klare Ma&szlig;nahmen\nvorlegen, wie sie das in L&acute;Aquila anerkannte Ziel, die\nglobale Erderw&auml;rmung auf maximal 2 Grad Celsius &uuml;ber\nvorindustriellen Werten zu begrenzen, erreichen wollen.<br />\n<br />\n<strong>UN-Gipfel</strong> in New York am 22. September: Die mehr\nals 100 teilnehmenden Regierungschefs m&uuml;ssen ein faires,\nambitioniertes und bindendes Klima-Abkommen f&uuml;r Kopenhagen\nunterst&uuml;tzen.<br />\n<br />\n<strong>G20-Gipfel</strong> in Pittsburgh am 24. und 25. September:\nDie Finanzminister m&uuml;ssen finanzielle Zusagen zur\nUnterst&uuml;tzung einer klimafreundlichen Wirtschaft in\nEntwicklungs- und Schwellenl&auml;nder machen. Nach Ansicht des WWF\nsind Zusagen in H&ouml;he von 115 Mrd. Euro pro Jahr\nnotwendig.<br />\n<br />\n<strong>UNFCCC-Treffen</strong> in Bangkok vom 28. September bis 9.\nOktober: Die Delegierten m&uuml;ssen den Verhandlungstext\nmindestens um die H&auml;lfte k&uuml;rzen und einen klaren Entwurf\nerarbeiten, der in Kopenhagen umgesetzt werden kann.<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n NABU fordert: Konzepte zum Klimaschutz jetzt auf den Tisch legen\n</h3><strong>Tschimpke: 100 Tage bis zur Weltklimakonferenz in\nKopenhagen nutzen</strong><br />\n<br />\n<i>NABU Pressemitteilung, 28.8.09</i><br />\n<br />\nBerlin &ndash;100 Tage vor Beginn der Weltklimakonferenz in\nKopenhagen fordert der NABU die Parteien auf, im\nBundestagswahlkampf Farbe zu bekennen. &bdquo;Die Parteien\nm&uuml;ssen jetzt ihre Konzepte auf den Tisch legen, wie sie die\ndeutschen Klimaziele erreichen wollen&ldquo;, sagte\nNABU-Pr&auml;sident Olaf Tschimpke. Mit den bislang beschlossenen\nMa&szlig;nahmen w&uuml;rde der Treibhausgasaussto&szlig; bis 2020\nselbst im besten Fall nur um 30 Prozent statt der versprochenen 40\nProzent reduziert werden. &bdquo;Eine neue Bundesregierung muss\ndaher vor allem in der Verkehrspolitik, bei der\nGeb&auml;udesanierung und in der Landwirtschaft mehr Klimaschutz\ndurchsetzen&ldquo;, so Tschimpke.<br />\n<br />\nIm Dezember soll im Rahmen der Vereinten Nationen ein neuer Vertrag\nzur wirksamen Eind&auml;mmung der globalen Erderw&auml;rmung\nzustande kommen. Zur Bew&auml;ltigung der Klimafolgen sind nach\nderen Experten-Sch&auml;tzungen jedoch bereits ab 2015\nj&auml;hrlich 86 Milliarden Dollar notwendig. Bei unzureichenden\nKlimaschutzverpflichtungen drohen diese Kosten weltweit und vor\nallen in Schwellen- und Entwicklungsl&auml;ndern noch weiter\nanzusteigen. Nach j&uuml;ngsten Studien sind in diesen\nSch&auml;tzungen viele der negativen Folgen f&uuml;r\n&Ouml;kosysteme nur unzureichend ber&uuml;cksichtigt. So\nk&ouml;nnen Gletscherschmelze, der Anstieg des Meeresspiegels oder\nD&uuml;rren f&uuml;r die betroffenen Menschen wichtige Funktionen\nund Leistungen der Natur wie Wasser- und Nahrungsversorgung massiv\nbeeintr&auml;chtigen und die Kosten f&uuml;r die Anpassung an den\nKlimawandel explodieren lassen. &bdquo;Die Einnahmen aus dem\neurop&auml;ischen Emissionshandel sollten daher vollst&auml;ndig\nf&uuml;r zus&auml;tzliche Ma&szlig;nahmen zur Verringerung des\nTreibhausgas-Aussto&szlig;es und zur Anpassung an den Klimawandel\nverwendet werden&ldquo;, forderte NABU-Pr&auml;sident\nTschimpke.<br />\n<br />\n&bdquo;Bei der Weltklimakonferenz in Kopenhagen m&uuml;ssen die\nIndustriel&auml;nder endlich finanzielle Verantwortung f&uuml;r die\nbereits verursachten Sch&auml;den &uuml;bernehmen&ldquo;, so\nCarsten Wachholz, NABU-Experte f&uuml;r die UN-Klimaverhandlungen.\n&bdquo;Um k&uuml;nftige Klimarisiken zu verringern, kann der\nNaturschutz durch den Erhalt und die Wiederherstellung von intakten\n&Ouml;kosystemen wie W&auml;lder und Moore einen wichtigen Beitrag\nleisten.&ldquo;<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n In Asien schmilzt die Zukunft der Kinder - noch 100 Tage bis\n Kopenhagen\n</h3><i>Von Sigrid Totz, Greenpeace-Online, 28.8.09</i><br />\n<br />\nGreenpeace hat vor dem Tempel der Erde in Peking 100 Eisskulpturen\nvon Kindern aufgestellt. Sie stehen f&uuml;r die Zukunft von mehr\nals einer Milliarde Menschen, deren Zukunft im Klimawandel\ndahinschmilzt. Asiens Bev&ouml;lkerung droht das Wasser knapp zu\nwerden.<br />\n<br />\nDie Eisskulpturen sind aus Gletscherwasser geformt - aus dem\nSchmelzwasser der Gletscher, die den Jangtse, den Gelben Fluss und\nden Ganges speisen. Diese Gletscher schrumpfen immer schneller.\nTrotzdem blockieren die Regierungen der Welt wichtige Fortschritte\nin den Klimaverhandlungen. Bis zum gro&szlig;en UN-Klimagipfel in\nKopenhagen sind es nur noch 100 Tage.<br />\n<br />\nIm Tempel der Erde pflegten Chinas Kaiser f&uuml;r das Wohl der\nErde und gute Ernten zu beten. Heute droht eine der\ngr&ouml;&szlig;ten Gefahren, seit es Menschen auf der Erde gibt.\n"Die Himalaja-Gletscher versorgen ein F&uuml;nftel der\nWeltbev&ouml;lkerung mit Trinkwasser", sagt\nGreenpeace-Klimaexpertin Yang Ailun. "Wenn die Regierungen den\nfortschreitenden Klimawandel nicht gemeinsam stoppen, werden unsere\nKinder einem permanenten Kampf um Wasser ausgesetzt sein."<br />\n<br />\nAuch in Indien w&auml;chst die Sorge. In der indischen Hauptstadt\nNeu-Delhi stellten Greenpeace-Aktivisten eine Eisskulptur in Form\neiner Weltkarte und der Zahl 100 auf: Noch 100 Tage bis\nKopenhagen.<br />\n<br />\n"China und Indien verfolgen nicht umsonst das Ziel einer\nemissionsarmen Entwicklung, die Wirtschaft und Umweltschutz ins\nGleichgewicht bringt. Es ist echte Sorge vor den Folgen der\nKlimaerw&auml;rmung, zum Beispiel Wasserknappheit, die unsere\nL&auml;nder antreibt", sagt Vinuta Gopal, Klima- und\nEnergieexpertin von Greenpeace Indien. "Diese Balance ist\ngef&auml;hrdet, wenn die Industriel&auml;nder den\nEntwicklungsl&auml;ndern nicht helfen, dem Klimawandel\nstandzuhalten."<br />\n<br />\nDie Gletscher des Himalaja speisen den Oberlauf der sieben\ngro&szlig;en asiatischen Fl&uuml;sse: Jangtse und Gelber Fluss,\nGanges, Brahmaputra, Mekong, Salween und Indus. Jahr f&uuml;r Jahr\nliefern die Gletscher und Seen des Qinghai-Tibet-Plateaus im\nHimalaja 8,6 Millonen Kubikmeter S&uuml;&szlig;wasser. Ihr Wasser\nist lebenswichtig f&uuml;r die Versorgung von 1,3 Milliarden\nMenschen. Davon leben allein 900 Millionen in China und\nIndien.<br />\n<br />\n<a href=\n"http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/klima/Q_A-Peking-Himalaja.pdf">\nFragen und Antworten zur Gletscherschmelze und zur\nPeking-Aktion</a><br />\n<br />\n<br />\n29. August, 2009<br />\n<h3>\n Bericht: Regierungsberater fordern Weltklimabank\n</h3>Hamburg (AP) Um die Erderw&auml;rmung auf durchschnittlich\nzwei Grad Celsius zu begrenzen, m&uuml;ssen alle Industriestaaten\nihre Kohlendioxid-Emissionen viel radikaler reduzieren als bisher\nangenommen. Zu diesem Ergebnis kommt der Wissenschaftliche Beirat\nder Bundesregierung Globale Umweltver&auml;nderungen (WBGU), wie\nder &laquo;Spiegel&raquo; am Samstag vorab berichtete. Die Experten\nschlagen eine &laquo;Weltklimabank&raquo; ein, damit die\nIndustriestaaten k&uuml;nftig bei den &auml;rmsten L&auml;ndern\nEmissionsrechte erwerben k&ouml;nnen, um h&ouml;here CO2-Mengen\nfreisetzen zu d&uuml;rfen.<br />\n<br />\nDer globale Emissionshandel werde zu durchschnittlichen\nGeldfl&uuml;ssen von 30 bis 90 Milliarden Euro pro Jahr f&uuml;hren\nund er&ouml;ffne den &auml;rmsten L&auml;ndern die Chance, eine\numweltfreundliche wirtschaftliche Entwicklung zu finanzieren,\nhei&szlig;t es.<br />\n<br />\nDeutschland m&uuml;sste demnach seine CO2-Emissionen bis 2020\ngegen&uuml;ber heute halbieren und schon bis 2030 komplett\neinstellen, zitiert das Magazin aus einem WBGU-Sondergutachten zum\nKlima-Gipfel in Kopenhagen im Dezember. &laquo;Das Ergebnis ist so\n&uuml;berraschend wie best&uuml;rzend&raquo;, sagt der\nRatsvorsitzende Hans Joachim Schellnhuber dem Magazin. Bisher plant\ndie Bundesregierung deutlich geringere Reduktionen.<br />\n<br />\nDie Wissenschaftler gehen davon aus, dass von heute bis 2050 der\nglobale Gesamtaussto&szlig; von 750 Milliarden Tonnen CO2 nicht\n&uuml;berschritten werden darf, um das Zwei-Grad-Ziel mit einer\nWahrscheinlichkeit von 67 Prozent einzuhalten. Die\nZwei-Grad-Begrenzung hatten die G-8-Staaten im Juli auf ihrem\nGipfel in L''Aquila beschlossen.<br />\n<br />\nDie im Rahmen dieses Klimaziels verf&uuml;gbare CO2-Menge haben die\nRegierungsberater bei ihren Berechnungen gleichm&auml;&szlig;ig auf\nalle Menschen verteilt. Dabei berufen sie sich auf Bundeskanzlerin\nAngela Merkel (CDU), die 2007 mit dem indischen Premierminister\nManmohan Singh die Forderung aufgestellt hatte, jeder Mensch habe\nbeim CO2-Aussto&szlig; aus fossilen Energiequellen ein Recht auf\ndenselben Ressourcenverbrauch. Je nach Verbrauch von &Ouml;l, Kohle\nund Erdgas ergeben sich f&uuml;r die L&auml;nder unterschiedliche\nZeitbudgets.<br />\n<br />\nDie Experten schlagen eine &laquo;Weltklimabank&raquo; ein, damit\ndie Industriestaaten k&uuml;nftig bei den &auml;rmsten L&auml;ndern\nEmissionsrechte erwerben k&ouml;nnen, um h&ouml;here CO2-Mengen\nfreisetzen zu d&uuml;rfen. Der globale Emissionshandel werde zu\ndurchschnittlichen Geldfl&uuml;ssen von 30 bis 90 Milliarden Euro\npro Jahr f&uuml;hren und er&ouml;ffne den &auml;rmsten L&auml;ndern\ndie Chance, eine umweltfreundliche wirtschaftliche Entwicklung zu\nfinanzieren.<br />\n<br />\n<br />\nFreitag, 28. August, 17:19 Uhr<br />\n<h3>\n Klimaschutz n&uuml;tzt Weltwirtschaft\n</h3>Berlin (ddp). 2006 hat sein &laquo;Stern-Report&laquo; die\nWelt aufger&uuml;ttelt. In ihm bezifferte der ehemalige\nChef&ouml;konom der Weltbank erstmals die wirtschaftlichen Kosten\ndes Klimawandels. Rund 100 Tage vor Beginn der Klimakonferenz in\nKopenhagen wurde am Freitag in Berlin die deutsche &Uuml;bersetzung\nseines neuen Buches &raquo;Der Global Deal&laquo; vorgestellt.\nDarin entwirft Nicolas Stern ein Szenario, wie der Klimawandel\nbek&auml;mpft werden kann. Die zentrale Botschaft lautet: Wachstum\nist auch ohne treibhausgasintensive Technologien m&ouml;glich, ein\nVerzicht nicht n&ouml;tig.<br />\n<br />\nDie Welt habe vor allem in den vergangenen 60 Jahren mehr\nTreibhausgase ausgesto&szlig;en, als der Planet absorbieren\nk&ouml;nne. Wenn nichts geschehe, werde es mit hoher\nWahrscheinlichkeit zu einem Temperaturanstieg von f&uuml;nf Grad\ngegen&uuml;ber dem vorindustriellen Zeitalter kommen, sagte Stern\nam Freitag. Vor den Folgen warnen Klimaforscher seit Jahren: Der\nMeeresspiegel w&uuml;rde um mehrere Meter anstiegen und viele\nRegionen, auch in S&uuml;deuropa zu W&uuml;sten werden. &raquo;Die\nFolge w&auml;ren wahrscheinlich intensive und langandauernde\ninternationale und nationale Konflikte&laquo;, betonte Stern.<br />\n<br />\nKnapp zusammengefasst lautet sein Rezept gegen den Klimawandel\nweniger Verschwendung und mehr Investitionen in neue Technologien.\nEr pl&auml;diert f&uuml;r einen Stopp der Entwaldung, einen\nradikalen Umstieg auf erneuerbare Energien, den Einsatz von\nElektro- und Hybridautos und die F&ouml;rderung neuer Technologien\nwie etwa CCS (&raquo;Carbon Capture and Storage&laquo;, englisch\nf&uuml;r &raquo;Kohlendioxid-Abscheidung und -Lagerung&laquo;).\nCO2-armes Wachstum k&ouml;nne Realit&auml;t werden, &raquo;wenn wir\nes wollen&laquo;, schreibt Stern in seinem Buch.<br />\n<br />\nDie Kosten f&uuml;r die Umstellung beziffert der ehemalige\nChef&ouml;konom der Weltbank auf maximal zwei Prozent des globalen\nBruttoinlandsprodukts, bei fortschreitender technologischer\nEntwicklung k&ouml;nnte diese Zahl deutlich sinken. Er weist\nau&szlig;erdem auf die Chancen f&uuml;r die Weltwirtschaft hin.\n&raquo;Der &Uuml;bergang zur CO2-armen Wirtschaft in den\nn&auml;chsten zwei oder drei Jahrzehnten wird wahrscheinlich eine\nder dynamischsten und aufregendsten Perioden der\nWirtschaftsgeschichte sein, mit vielen Innovationen und starkem\nWachstum&laquo;, betonte er bei der Vorstellung seines\nBuches.<br />\n<br />\nStern weist in seinem Buch aber auch darauf hin, dass es bei einem\nradikalen Wechsel in der Industriepolitik einer gemeinsamen\nKraftanstrengung aller L&auml;nder bed&uuml;rfe. Eine Welt mit\neiner sicheren Umwelt und weniger Armut sei m&ouml;glich -\nallerdings nur, wenn die Welt gemeinsam handle und eine\nvern&uuml;nftige Wirtschafts- und Sozialpolitik verfolge.\n&raquo;Wenn dieser Global Deal aufgebaut und weiterentwickelt\nwerden soll, muss er effektiv, effizient und gerecht sein&laquo;,\nsagte Stern. Um Anreize zu schaffen, pl&auml;diert er auch\ndaf&uuml;r, den Aussto&szlig; von CO2 zu verteuern. Dies k&ouml;nne\nin Form von Steuern geschehen, durch einen st&auml;rkeren\nEmissionshandel und durch F&ouml;rderung klimafreundlicher\nTechnologien.<br />\n<br />\nStern ist bekennender Optimist. Gleichzeitig warnt er davor, sich\nzur&uuml;ckzulehnen. Die Weltklimakonferenz, die vom 7. bis 18.\nDezember in Kopenhagen stattfindet, d&uuml;rfe nicht scheitern.\nStern bezeichnete das Treffen als das wichtigste seit dem Zweiten\nWeltkrieg. Er appellierte an die Industriestaaten, den\nCO2-Aussto&szlig; bis 2050 um 80 Prozent gegen&uuml;ber 1990 zu\nreduzieren. Die Ma&szlig;nahmen, um &raquo;das gr&ouml;&szlig;te\nMarktversagen in der Weltgeschichte&raquo; zu korrigieren, seien\nbekannt, sagte Stern und wies auf die Chancen neuer Technologien\nhin. Jetzt sei politischer Wille gefragt.<br />\n<br />\n<br />\nFreitag, 28. August, 16:27 Uhr<br />\n<h3>\n Millionen Nepalesen laut Oxfam wegen Klimawandels von Hunger\n bedroht\n</h3>Kathmandu (AP) Mehr als drei Millionen Nepalesen droht laut\neiner Studie der Hilfsorganisation Oxfam infolge des Klimawandels\nNahrungsmittelknappheit und Hunger. Wetterver&auml;nderungen\nlie&szlig;en die Ernten zuletzt einbrechen. Die Situation sei\n&laquo;sehr besorgniserregend&raquo;, erkl&auml;rte Oxfam in einem\nam Freitag in Kathmandu vorgelegten Bericht. In vielen D&ouml;rfern\nsei die Ernte wegen Temperaturschwankungen und trockeneren Wintern\nnur noch halb so hoch wie im Vorjahr. Rund 3,4 Millionen Menschen\nsind laut Oxfam auf Lebensmittelhilfe angewiesen.<br />\n<br />\nUN-Generalsekret&auml;r Ban Ki Moon forderte die Welt unterdessen\nerneut zu entschlossenem Handeln gegen den Klimawandel auf. Das\nErgebnis der Klimakonferenz im Dezember in Kopenhagen werde\nAuswirkungen f&uuml;r den Planeten haben, die sich &uuml;ber\nGenerationen erstrecken werden, sagte Ban in Wien. &laquo;Die\nZukunft der Menschheit und des Planeten Erde steht auf dem\nSpiel.&raquo; Ban sprach auf dem UN-Gel&auml;nde in Wien, das\nseinen 30. Geburtstag als Sitz von vier UN-Organisationen\nfeierte.<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Deutschland kann Aussto&szlig; von Treibhausgasen um 90 Prozent\n senken\n</h3><strong>Greenpeace Energiekonzept Plan B 2050 zeigt den Weg\nzum Klimaschutz</strong><br />\n<br />\n<i>Von Sigrid Totz, Greenpeace-Online, 27.8.09</i><br />\n<br />\nMit einem ambitionierten Klimaschutzprogramm kann Deutschland\nseinen Aussto&szlig; an Treibhausgasen bis zum Jahr 2050 um\nmindestens 90 Prozent senken und damit den aktuellen Forderungen\nder Wissenschaftler nach versch&auml;rften Klimaschutzzielen\nentsprechen. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Aachener\nInstituts EUtech im Auftrag von Greenpeace, die heute in Berlin\nvorgestellt wird. Nach dem Szenario Klimaschutz: Plan B 2050 -\nEnergiekonzept f&uuml;r Deutschland ist eine hundertprozentige\nStromversorgung mit Erneuerbaren Energien m&ouml;glich,\ngleichzeitig kann Deutschland schon im Jahr 2015 aus der Atomkraft\naussteigen. Greenpeace fordert von allen Parteien, die notwendigen\nKlimaschutzma&szlig;nahmen umzusetzen.<br />\n<br />\n"Ein klimaneutrales Deutschland ist keine Vision, sondern kann\nrealisiert werden", so Andree B&ouml;hling, Energieexperte von\nGreenpeace. "Erneuerbare Energien k&ouml;nnen zuk&uuml;nftig nur\ndann den L&ouml;wenanteil der Stromversorgung decken, wenn die\nLaufzeiten der Atomkraftwerke verk&uuml;rzt und nicht\nverl&auml;ngert werden. Gro&szlig;kraftwerke stehen einem hohen\nAnteil von Wind und Sonne wie ein Bremsklotz im Weg."<br />\n<br />\nIm Szenario Klimaschutz: Plan B 2050 rechnet Greenpeace vor, wie\nKraftwerkspark, Verkehrspolitik, Industrie und Haushalte in\nDeutschland umgestellt werden m&uuml;ssen, um die Treibhausgase um\n90 Prozent bis 2050 zu senken. Dabei wurden ausschlie&szlig;lich\nnationale Einsparpotenziale ber&uuml;cksichtigt. Gleichzeitig geht\nnach dem Modell bereits 2015 der letzte Atommeiler vom Netz - acht\nJahre fr&uuml;her als bisher geplant. Der Ausstieg aus der Kohle\nist bis 2040 machbar.<br />\n<br />\nBasis daf&uuml;r ist neben dem konsequenten Ausbau der Erneuerbaren\nEnergien eine zielstrebige Verbesserung der Energieeffizienz und\neine optimale Brennstoffausnutzung. Einen Neubau von\nKohlekraftwerken darf es nicht mehr geben. Erdgas und\nKraft-W&auml;rme-Kopplung dienen als Br&uuml;ckentechnologien bis\nzur Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien.<br />\n<br />\nMit dem Greenpeace-Konzept verringert sich die Abh&auml;ngigkeit\nvon Energieimporten um 95 Prozent bis 2050. Dabei bleibt eine\nsichere Stromversorgung durch inl&auml;ndische Produktion\ngew&auml;hrleistet. F&uuml;r Privathaushalte und Wirtschaft rechnet\nsich der Umbau der Energieversorgung mit rund zehn Prozent\ngeringeren Stromkosten und gesamtwirtschaftlichen Einsparungen von\n35 Milliarden Euro bis 2020.<br />\n<br />\n"Es ist besch&auml;mend, dass Bundeskanzlerin Merkel kein\nzukunftsf&auml;higes Energiekonzept f&uuml;r Deutschland\nvorzuweisen hat", so B&ouml;hling. "CDU/CSU vertreten allein die\nInteressen der vier Stromkonzerne. Klimaschutz als die dringlichste\nHerausforderung der Menschheit, spielt im Bundestagswahlkampf keine\nRolle. Die Wahlprogramme von CDU/CSU, SPD und FDP sind nicht einmal\nauf dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Die deutschen\nKlimaschutzziele m&uuml;ssen an die neuen Erkenntnisse angepasst\nwerden. Greenpeace fordert eine Energierevolution f&uuml;r\nDeutschland."<br />\n<br />\n<a href=\n"http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/klima/studie_energie_screen.pdf">\nKlimaschutz: Plan B 2050 - Kurzfassung</a><br />\n<a href=\n"http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/klima/Plan_B_2050_lang.pdf">\nKlimaschutz: Plan B 2050 - Langfassung</a><br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(4955, 5, 1, 1254434400, 'Umweltverb&auml;nde nach der Wahl', '<h3>\n Deutschland kann mehr\n</h3><strong>WWF fordert von der neuen Regierung umweltpolitischen\nKraftakt</strong><br />\n<br />\n<i>WWF Pressemitteilung, 28.9.09</i><br />\n<br />\nUmwelt- und Klimaschutz spielten im Wahlkampf von CDU und FDP kaum\neine Rolle. Der WWF warnt davor, diese &bdquo;str&auml;fliche\nVernachl&auml;ssigung der Zukunftsthemen&ldquo; fortzusetzen. Die\nUmweltschutzorganisation fordert von der neuen Regierung, der\nUmweltpolitik sp&auml;testens bei den Koalitionsverhandlungen einen\nangemessenen Stellenwert einzur&auml;umen. Die einstmalige\n&bdquo;Klimakanzlerin&ldquo; Angela Merkel habe in der\nschwarz-gelben Koalition einen Ruf zu verteidigen. Wenige Wochen\nvor dem entscheidenden Klimagipfel von Kopenhagen sei eine\nRegierung gefordert, die entschlossen eine Vorreiterrolle im\ninternationalen Klimaschutz &uuml;bernehme.<br />\n<br />\n&bdquo;CDU/CSU und FDP m&uuml;ssen die B&uuml;rger bei Klima- und\nUmweltschutz &uuml;berraschen und weit &uuml;ber ihre Wahlprogramme\nhinausgehen&ldquo;, fordert WWF Gesch&auml;ftsf&uuml;hrer Eberhard\nBrandes. Nur so k&ouml;nne die Koalition der immensen Verantwortung\nin den n&auml;chsten vier Jahren gerecht werden. Ignoriere sie die\nBrisanz der Thematik weiter, werde sie als Koalition der verpassten\nChancen auch f&uuml;r den Arbeitsmarkt der &bdquo;Green Jobs&ldquo;\nin die Geschichte eingehen.<br />\n<br />\nDer WWF erwartet von der neuen Regierung ein Konzept, wie\nDeutschland bis zum Jahr 2020 den Treibhausgasaussto&szlig; um\nmindestens 40 Prozent reduzieren kann. Bis 2050 seien die\nEmissionen auf Null zur&uuml;ckzufahren. &bdquo;Bei der\nEnergiepolitik, den erneuerbaren Energien und klaren\nKlimaschutzzielen muss die neue Regierung beweisen, dass sie\nzukunftsf&auml;hige nachhaltige Ziele umsetzen kann&ldquo;, so\nEberhard Brandes.<br />\n<br />\nDas Land stehe auch international in der Verantwortung. Deutschland\nhat zurzeit die Pr&auml;sidentschaft bei der UN-Konvention zur\nBiologischen Artenvielfalt inne. Aufgabe ist es, bis zum\nn&auml;chsten Gipfeltreffen im n&auml;chsten Jahr den weltweiten\nVerlust der Artenvielfalt zu stoppen. Die schwarz-gelbe Regierung\nwerde hier an einer Schl&uuml;sselposition sitzen, die sehr\nengagiert ausgef&uuml;llt werden m&uuml;sse.<br />\n<br />\n&Auml;hnliches gelte f&uuml;r die anstehenden EU-Reformen zur\nFischereipolitik, zur Agrarpolitik und zur Verteilung des\nEU-Haushaltes. Der WWF betont, dass hier f&uuml;r ein Jahrzehnt die\nWeichen f&uuml;r die Meere, die Artenvielfalt in Europa und die\nEntwicklung des weltweiten Klimaschutzes gestellt w&uuml;rden.\nZudem stehe die EU-Entscheidung &uuml;ber das europ&auml;ische\n"Urwaldschutzgesetz" unmittelbar bevor. Mit Hilfe des Gesetzes\nk&ouml;nne die Bundesregierung endlich Produkte aus illegal\ngeschlagenem Holz vom EU-Markt verbannen.<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Schwarz-Gelb ist kein Votum pro Atomenergie und pro Gentechnik\n</h3><strong>Auch die neue Regierung muss B&uuml;rgerwillen\nrespektieren</strong><br />\n<br />\n<i>BUND Pressemitteilung, 28.9.09</i><br />\n<br />\nBerlin: Der Bund f&uuml;r Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)\nsieht in dem Wahlergebnis der Bundestagswahl vom 27. September 2009\nkein Votum pro Atomkraft und pro Gentechnik. S&auml;mtliche\nUmfragen im Umfeld der Wahlen h&auml;tten gezeigt, dass es stabile\nMehrheiten gegen l&auml;ngere Laufzeiten f&uuml;r Atommeiler und\ngegen den Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft gebe.\nStimmenzuwachs h&auml;tten zudem Parteien verzeichnet, die das\nFesthalten am Atomausstieg zu einem zentralen Thema ihres\nWahlkampfes gemacht h&auml;tten und die f&uuml;r die Ablehnung der\nsogenannten Gr&uuml;nen Gentechnik st&uuml;nden.<br />\n<br />\nHubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Die W&auml;hlerinnen und\nW&auml;hler haben nicht f&uuml;r die Atomenergie und nicht f&uuml;r\nGentechnik in Lebensmitteln gestimmt. Sie haben entschieden, dass\nin den n&auml;chsten Jahren in Deutschland keine Gro&szlig;e\nKoalition regieren wird, nicht mehr und nicht weniger. Die kommende\nschwarz-gelbe Regierung muss sich gut &uuml;berlegen, ob sie die\nGesellschaft mit einem Ausstieg aus dem Atomausstieg spalten oder\nob sie Klimaschutz und erneuerbare Energien voranbringen will.\nDasselbe gilt f&uuml;r die Gentechnik. Wer genmanipulierte\nOrganismen s&auml;t, wird nicht nur in den l&auml;ndlichen Regionen\nWiderstand ernten. Das hat die CSU in Bayern bereits schmerzhaft\nlernen m&uuml;ssen."<br />\n<br />\nBeim Naturschutz will der Umweltverband auch die FDP in die Pflicht\nnehmen. Die Liberalen h&auml;tten sich in der Vergangenheit\nmehrfach f&uuml;r naturnahe Fl&uuml;sse und den Schutz von Elbe und\nDonau eingesetzt. Deutschlands hohe Naturschutzstandards seien\nau&szlig;erdem ein wesentlicher Standortfaktor, wenn es um die\nk&uuml;nftige wirtschaftliche Entwicklung und um Ansiedelungen von\nUnternehmen gehe.<br />\n<br />\nWeiger: "Was Deutschland jetzt braucht, ist ein Konjunkturprogramm\nUmweltschutz. &Ouml;kologisch kontraproduktive Subventionen\nm&uuml;ssen abgebaut, der Atomausstieg beschleunigt und der\nEnergiesektor umgebaut werden. Mit einem solchen Programm kann es\ngelingen, die Erneuerbaren Energien zu hundert Prozent\ndurchzusetzen und hunderttausende neue innovative\nArbeitspl&auml;tze zu schaffen. Und beim Weltklimagipfel in\nKopenhagen kann Bundeskanzlerin Angela Merkel im Dezember beweisen,\ndass die CDU-Wahlversprechen von mehr Klimaschutz nicht nur\nLippenbekenntnisse sind."<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Keine Schw&auml;chung f&uuml;r Umwelt- und Entwicklungspolitik in\n einer neuen Bundesregierung\n</h3><i>Germanwatch Pressemitteilung, 1.10.09</i><br />\n<br />\nBonn/Berlin, 1.10.2009: Aus den Kreisen der k&uuml;nftigen\nKoalition dringen erste besorgniserregende Hinweise an die\n&Ouml;ffentlichkeit, wie die schwarz-gelbe Bundesregierung die\nderzeitige Struktur in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit\nsowie Klima und Energie ver&auml;ndern k&ouml;nnte. "Es w&auml;re\neine Katastrophe, wenn die neue Bundesregierung ihre\nZukunftsverantwortung dadurch zum Ausdruck bringt, dass sie das\nEntwicklungsministerium abwickelt und das Umweltministerium in\nseinen Kompetenzen erheblich schw&auml;cht", so Klaus Milke,\nVorsitzender der Entwicklungs- und Umweltorganisation\nGermanwatch.<br />\n<br />\nEs d&uuml;rfe keine Zusammenf&uuml;hrung der\nEntwicklungszusammenarbeit ins Ausw&auml;rtige Amt und die\n&Uuml;berf&uuml;hrung wichtiger Kompetenzen des Umweltministeriums\nin ein neues Energie- und Klimaministerium geben. &Uuml;ber das\nEntwicklungsministerium w&uuml;rden die Interessen der &Auml;rmsten\ndieser Welt und &uuml;ber das Umweltministerium die Interessen\njetziger und k&uuml;nftiger Generationen an der Erhaltung der\nnat&uuml;rlichen Lebensgrundlagen, insbesondere des Klimas, am\nKabinettstisch, in der Gesellschaft und auf internationaler Ebene\nvertreten.<br />\n<br />\nDas habe sich bew&auml;hrt; so hatte Deutschland zum Beispiel lange\nZeit eine weltweit anerkannte Vorreiterrolle im internationalen\nKlimaschutz inne. Daran gelte es anzukn&uuml;pfen. "Wir d&uuml;rfen\nnicht zulassen, dass diese zentralen &ouml;ffentlichen Aufgaben\nanderen Interessen untergeordnet werden, der Klimaschutz etwa denen\nder Energiewirtschaft oder die Armutsbek&auml;mpfung den nationalen\nEigeninteressen. Im Falle der Einrichtung eines Ministeriums\nf&uuml;r Energie und Klima ist zu erwarten, dass hier eher eine\nPolitik f&uuml;r Lobbyisten als f&uuml;r Menschheitsinteressen\ngemacht wird", so Milke weiter.<br />\n<br />\nDie Vergangenheit habe gezeigt, dass eine eigenst&auml;ndige\nVertretung und ein Gegengewicht im Kabinett dringend erforderlich\nsind, weil sich sonst andere starke Gruppen aus der Industrie, dem\nHandel und der Landwirtschaft allzu h&auml;ufig auf Kosten von\nSolidarit&auml;t und Zukunftsf&auml;higkeit durchsetzen\nk&ouml;nnen.<br />\n<br />\nAuch f&uuml;r die internationalen Klimaverhandlungen ist eine\nverl&auml;ssliche Fortf&uuml;hrung der eigenst&auml;ndigen Arbeit\nvon BMU und BMZ unerl&auml;sslich. "Wir fordern die Kanzlerin auf,\nsich hier energisch f&uuml;r einen Bestandsschutz dieser beiden\nMinisterien einzusetzen. Sie wei&szlig; als ehemalige\nUmweltministerin, dass gr&ouml;&szlig;ere Umstrukturierungen zu\nweniger Handlungsunf&auml;higkeit f&uuml;hren w&uuml;rden. Dabei\nkommt es kurz vor dem Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen bei\nKlimaschutzzielen und Finanzierung f&uuml;r Klimaschutz und\nAnpassung ganz besonders stark auf Handlungsbereitschaft an",\nappelliert Milke an Bundeskanzlerin Angela Merkel.<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Greenpeace-Kampagnengesch&auml;ftsf&uuml;hrer Roland Hipp zur\n Bundestagswahl\n</h3><i>Von Sigrid Totz, Greenpeace-Online, 30.9.09</i><br />\n<br />\nDie Wahl ist gelaufen, doch das Ergebnis ist kein Freifahrschein\nf&uuml;r Atomlobby und Gentechnikbef&uuml;rworter. Roland Hipp,\nKampagnengesch&auml;ftsf&uuml;hrer von Greenpeace Deutschland,\nerinnert im Gespr&auml;ch daran: Die Mehrheit der Bundesb&uuml;rger\nw&uuml;nscht den Ausstieg aus der Atomkraft und gentechnikfreies\nEssen auf dem Teller.<br />\n<br />\n<i>Online-Redaktion: Vor dem Urnengang hat Greenpeace die\nBundestagswahl eine Richtungswahl genannt. In welche Richtung geht\nes denn nun?</i><br />\n<br />\nRoland Hipp: F&uuml;r die Energiepolitik, den Klimaschutz und die\nGentechnik war diese Wahl eine Richtungsentscheidung. Mit einer\nschwarz-gelben Regierung drohen R&uuml;ckschl&auml;ge f&uuml;r die\nUmweltpolitik der vergangenen Jahre. Wir laufen Gefahr, dass der\nEinfluss des Staates in der Umweltpolitik reduziert wird. Dabei hat\ngenau das zu der Umweltzerst&ouml;rung und dem Klimaproblem\ngef&uuml;hrt, mit denen wir heute zu k&auml;mpfen haben.<br />\n<br />\nIn der Atompolitik droht mit der Laufzeitverl&auml;ngerung und dem\nEndlager Gorleben eine R&uuml;ckkehr ins Atomzeitalter. Ein Neubau\nvon Atomkraftwerken in Deutschland kann nicht mehr ausgeschlossen\nwerden. Zudem sind beide Parteien daf&uuml;r, den Anbau von\ngentechnisch ver&auml;nderten Pflanzen in der Landwirtschaft zu\nf&ouml;rdern, obwohl die Risiken v&ouml;llig ungekl&auml;rt\nsind.<br />\n<br />\n<i>Online-Redaktion: Gewonnen haben die Parteien, die f&uuml;r\nAtomkraft und teilweise gegen einen entschlossenen Ausbau der\nErneuerbaren Energien stehen. Will die Bev&ouml;lkerung die\nEnergiewende nicht?</i><br />\n<br />\nRoland Hipp: Es gibt heute einen breiten Konsens in der\nBev&ouml;lkerung dar&uuml;ber, dass eine Energiewende notwendig\nist. Unsere Emnid-Umfragen vom Juli und vom September 2009 haben\ngezeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Bev&ouml;lkerung die\nLaufzeitverl&auml;ngerung f&uuml;r Atomkraftwerke ablehnt. Sogar\ndie Mehrheit der CDU/CSU- und FDP-W&auml;hler ist f&uuml;r den\nAtomausstieg. Diesem Votum der B&uuml;rger darf auch die neue\nRegierung sich nicht einfach entziehen.<br />\n<br />\n<i>Online-Redaktion: Andererseits locken die Atomstromkonzerne,\nunterst&uuml;tzt von der Politik, mit billigem Atomstrom, sie\nbeschw&ouml;ren den teuren regenerativen Strom und eine angebliche\nVersorgungsl&uuml;cke f&uuml;r den Fall dass Deutschland den\nAtomausstieg realisiert. K&ouml;nnte das die Atomkraft in Zeiten\nder Krise doch wieder salonf&auml;hig machen?</i><br />\n<br />\nRoland Hipp: Gerade vor dem Hintergrund der Krise ist die neue\nRegierung gut beraten, wenn sie den Atomausstieg\nfortf&uuml;hrt.<br />\n<br />\nWenn die FDP wirklich, wie sie immer wieder betont, die\nmittelst&auml;ndischen Unternehmen f&ouml;rdern will, dann kann sie\ndas im Bereich der Erneuerbaren Energien hervorragend tun. Dort\nsitzen die Firmen, die Mehrwert f&uuml;r unsere Zukunft schaffen:\nSie schaffen Arbeitspl&auml;tze, sie bringen die deutsche\nWirtschaft voran - Deutschland ist Weltmeister im Solar- und\nWindenergiebereich. Sie bieten und entwickeln die Technologien, um\ndie Klimakrise zu bew&auml;ltigen. Das sind zuk&uuml;nftige\nSchl&uuml;sselindustrien.<br />\n<br />\nAtomkraft rechnet sich nur f&uuml;r die Stromkonzerne. Sie\nkassieren uns B&uuml;rger gleich zweimal ab - &uuml;ber unsere\nStromrechnung und mit unseren Steuern: Insgesamt haben wir allein\nbis 2008 rund 165 Milliarden Euro an Subventionen &uuml;ber unsere\nSteuern an die Atomkonzerne gezahlt. Weitere 93 Milliarden Euro\nsind absehbar.<br />\n<br />\nZudem w&uuml;rde eine Laufzeitverl&auml;ngerung der deutschen\nAtomkraftwerke noch den Ausbau der Erneuerbaren Energien behindern,\nda Investitionen aufgrund hoher Strom-&Uuml;berkapazit&auml;ten\nausbleiben. Damit bedroht die Atomkraft Arbeitspl&auml;tze im\nMittelstand. Bereits heute &uuml;bersteigt die Zahl der\nArbeitspl&auml;tze im Bereich der Erneuerbaren Energien die\nStellenzahl bei der Atomkraft bei weitem. Bis 2020 k&ouml;nnten\n&uuml;ber 200.000 neue Jobs im Bereich der Erneuerbaren Energien\nentstehen. Durch Laufzeitverl&auml;ngerungen werden diese\ngef&auml;hrdet.<br />\n<br />\n<i>Online-Redaktion: Ist die Laufzeitverl&auml;ngerung f&uuml;r\nAtomkraftwerke denn noch abzuwenden?</i><br />\n<br />\nRoland Hipp: Das bleibt zu hoffen. Angela Merkel muss sich\nentscheiden, ob sie f&uuml;r die Bev&ouml;lkerung oder f&uuml;r die\nStromkonzerne regieren will. Greenpeace warnt Angela Merkel, die\nalten gesellschaftlichen Gr&auml;ben wieder aufzurei&szlig;en.\nAtomkraft ist und bleibt eine gef&auml;hrliche und teure\nDinosauriertechnologie, die Deutschland schadet.<br />\n<br />\nFrau Merkel w&uuml;rde zudem fatale Signale an den UN-Klimagipfel\nin Kopenhagen senden. Denn dort geht es letztendlich genau darum,\nwie die Energieversorgung unseres Planeten in der Zukunft\nnachhaltig gesichert werden kann. Merkel muss endlich wieder eine\nF&uuml;hrungsrolle bei den internationalen Verhandlungen f&uuml;r\nein neues Klimaschutzabkommen &uuml;bernehmen. Sie darf nicht nur\ndarauf warten, dass andere Staaten sich bewegen.<br />\n<br />\n<i>Online-Redaktion: Ist Erneuerbarer Strom f&uuml;r die\nB&uuml;rger bezahlbar?</i><br />\n<br />\nRoland Hipp: Gerade Erneuerbare Energien werden in Zukunft f&uuml;r\nbezahlbare Energiepreise sorgen. Der heutige Strompreis spiegelt ja\nnicht die wahren Kosten. &Uuml;ber die Steuern flossen und\nflie&szlig;en Milliarden Euro an Subventionen nicht nur in die\nAtom-, auch in die Kohleindustrie. Und allein f&uuml;r das\nAtomm&uuml;lllager Asse werden die B&uuml;rger nach derzeitiger\nSch&auml;tzung rund vier Milliarden Euro aufbringen m&uuml;ssen.\nDieses Geld w&uuml;rde in anderen gesellschaftlichen Bereichen,\nf&uuml;r Schulen, Universit&auml;ten, Kinderg&auml;rten dringend\ngenug ben&ouml;tigt.<br />\n<br />\nTeuer sind nicht Atomausstieg und Klimaschutz, sondern eine\nmonopolistische Stromwirtschaft, die ihre Privilegien nicht\naufgeben will. Und ruin&ouml;s w&auml;re ein gro&szlig;er\nAtomunfall oder ein beschleunigter Klimawandel. Wir kommen um den\nschnellen und massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien gar nicht\nherum, wenn wir den Klimawandel noch bremsen wollen.<br />\n<br />\n<i>Online-Redaktion: In welchen Feldern zeichnen sich noch\nKonflikte zwischen der Umweltbewegung und Schwarz-Gelb\nab?</i><br />\n<br />\nRoland Hipp: Neben der Atomkraft ist die Gentechnik der zweite\ngro&szlig;e Streitpunkt. Zwar lehnt eine deutliche Mehrheit der\nBev&ouml;lkerung Gentechnik in Lebensmitteln und im Tierfutter ab.\nTrotzdem will die FDP einen verst&auml;rkten Anbau von gentechnisch\nver&auml;nderten Pflanzen. Hierf&uuml;r will sie die\nForschungsmittel erh&ouml;hen und das von Frau Aigner\nverh&auml;ngte Anbauverbot f&uuml;r Gen-Mais in Deutschland kippen.\nAuch die Zulassungsverfahren auf europ&auml;ischer Ebene sollen\nvereinfacht werden. Deutschland ben&ouml;tigt eine innovative\nForschungsinitiative jenseits der Gentechnik, um den\nzuk&uuml;nftigen Herausforderungen durch den Klimawandel und eine\nwachsende Weltbev&ouml;lkerung begegnen zu k&ouml;nnen.<br />\n<br />\n<i>Online-Redaktion: K&ouml;nnen die B&uuml;rger ihrem Wunsch nach\neiner Energiewende und gentechnikfreiem Essen jetzt nach der Wahl\nnoch Nachdruck verleihen?</i><br />\n<br />\nRoland Hipp: Ja! Gehen Sie sehr bewusst und sparsam mit Energie um.\nKaufen Sie bei Neuanschaffungen nur noch energieeffiziente\nGer&auml;te! Je mehr Menschen das tun, desto st&auml;rker ist das\nSignal an Hersteller und Handel, keine Stromfresser mehr auf den\nMarkt zu bringen. Wechseln Sie zu einem &Ouml;kostromanbieter! Und\nwas die Gentechnik angeht: Meiden Sie Lebensmittel mit gentechnisch\nver&auml;nderten Anteilen und achten Sie auf die Kennzeichnung ohne\nGentechnik! 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(4973, 5, 1, 1247090400, 'Klimabeschl&uuml;sse auf G8-Gipfel', '8. Juli, 2009<br />\n<h3>\n Merkel wertet G8-Klimabeschl&uuml;sse als Erfolg\n</h3>L&acute;Aquila (ddp). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat\ndie Klimabeschl&uuml;sse des G8-Gipfels als &laquo;deutlichen\nSchritt nach vorn&raquo; gew&uuml;rdigt. &laquo;Nach langem Ringen\nist es gelungen, dass alle G8-Staaten das Zwei-Grad-Ziel\nakzeptieren&raquo;, sagte Merkel am Mittwochabend im italienischen\nL&acute;Aquila. Dies sei eine &laquo;sehr erfreuliche\nEntwicklung&raquo;. Dabei geht es um das Ziel, den Anstieg der\nglobalen Durchschnittstemperatur auf maximal zwei Grad Celsius zu\nbegrenzen.<br />\n<br />\nDas positive Ergebnis sei insbesondere einer Trendwende in den USA\nzu verdanken, hob die Kanzlerin hervor. US-Pr&auml;sident Barack\nObama habe deutlich gemacht, er lege Wert darauf, dass &laquo;er\ndas, was er versprochen hat, auch einhalten kann&raquo;. Die USA\nwollten ebenfalls den Erfolg der Klimakonferenz von Kopenhagen.\nDort soll im Dezember eine Nachfolgevereinbarung des sogenannten\nKyoto-Protokolls ausgehandelt werden. Bis dahin sei aber\n&laquo;noch eine Menge Arbeit zu leisten&raquo;, betonte\nMerkel.<br />\n<br />\nAuch bei den Fragen der Weltwirtschaft habe der G8-Gipfel deutliche\nFortschritte gebracht, f&uuml;gte Merkel hinzu. So solle die Arbeit\nan einer internationalen Finanzverfassung fortgef&uuml;hrt werden.\nAu&szlig;erdem sei man sich einig gewesen, in der Zeit nach der\nKrise wieder zu einer &laquo;nachhaltigen\nHaushaltsf&uuml;hrung&raquo; zur&uuml;ckzukehren.<br />\n<br />\n<br />\n8. Juli, 2009<br />\n<h3>\n EU schl&auml;gt Entwicklungsl&auml;ndern Treibhausgasminderung\n bis 2020 vor\n</h3>Berlin (ddp). Zum Auftakt des Gipfeltreffens der sieben\nf&uuml;hrenden Industriestaaten und Russlands in L&acute;Aquila hat\ndie EU die Entwicklungsl&auml;nder zu substanziellen Anstrengungen\nbeim Klimaschutz aufgerufen. &laquo;Wir schlagen vor, dass die\nEntwicklungsl&auml;nder als Gruppe sich das Ziel setzen, die\nEmissionen bis zum Jahr 2020 um 15 bis 30 Prozent zu verringern im\nVergleich zu einer Entwicklung ohne spezielle\nPolitikma&szlig;nahmen zur Emissionsminderung&raquo;, sagte\nEU-Umweltkommissar Stavros Dimas der &laquo;Berliner Zeitung&raquo;\n(Mittwochausgabe) laut Vorabbericht.<br />\n<br />\nDimas betonte, ein Teil der geforderten Reduktionen finanziere sich\nvon selbst, etwa durch Investitionen in Energieeffizienz.\nN&ouml;tig sei aber auch eine finanzielle Unterst&uuml;tzung der\nIndustriel&auml;nder. &laquo;Ohne substanzielle Zugest&auml;ndnisse\nder Industrienationen an die Entwicklungsl&auml;nder wird es im\nWinter keinen Kopenhagen-Vertrag geben&raquo;, sagte Dimas. Die EU\nsei bereit, einen &laquo;fairen Beitrag&raquo; zu leisten.<br />\n<br />\nDimas forderte die G8-Staaten ferner auf, sich in L&acute;Aquila\nnicht nur auf eine Minderung der Treibhausgase um 80 Prozent bis\n2050 festzulegen, wie es derzeit diskutiert wird. &laquo;Noch\nbesser w&auml;re es nat&uuml;rlich, wenn sich die G8 auch darauf\nverst&auml;ndigen k&ouml;nnten, die Emissionen aller\nIndustriel&auml;nder bis 2020 um 25 bis 40 Prozent zu\nreduzieren&raquo;, betonte er. Die EU sei dazu bereit, wenn andere\nL&auml;nder mitziehen.<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n G8-Klimaergebnis: Fortschritt, aber kein Durchbruch\n</h3><i>WWF Pressemitteilung, 9.7.09</i><br />\n<br />\nBerlin - Die G8-Staaten haben sich endlich bewegt und gemeinsam\nanerkannt, dass sie die globale Temperaturerh&ouml;hung auf maximal\n2 Grad Celsius gegen&uuml;ber vorindustriellen Werten begrenzen\nm&uuml;ssen. Der WWF sieht darin einen positiven Beitrag f&uuml;r\ndie bevorstehende UN-Klimakonferenz in Kopenhagen, vermisst jedoch\nklare Aussagen, wie dieses Ziel umgesetzt werden soll.<br />\n<br />\n&bdquo;Die Einigung ist vielleicht ein gro&szlig;er Schritt\nf&uuml;r die G8, aber leider nur ein kleiner Schritt f&uuml;r das\nKlima&ldquo;, erkl&auml;rt Regine G&uuml;nther, Leiterin\nKlimapolitik und Energie beim WWF. Die G8-Staaten haben sich auf\neine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 80 Prozent bis 2050\ngeeinigt. Allerdings wurde nicht genau festgelegt, welches Jahr als\nMa&szlig;stab f&uuml;r die Reduzierung gelten soll. Dar&uuml;ber\nhinaus fehlen klare mittelfristige Minderungsziele bis 2020.<br />\n<br />\nNach Ansicht des WWF muss die Gruppe der Industriestaaten ihre\nTreibhausgasemissionen um 40 Prozent bis 2020 gegen&uuml;ber 1990\nsenken. Die USA sollten vergleichbare Ziele &uuml;bernehmen.\nAddiert man die bisherigen Reduktionsziele der einzelnen\nIndustriel&auml;nder wird dieses Ziel bis 2020 nicht erreicht. Der\nG8-Gipfel hat es nicht geschafft, diese L&uuml;cke zu\nschlie&szlig;en.<br />\n<br />\n&bdquo;Entt&auml;uschend ist, dass die G8 bei der finanziellen\nUnterst&uuml;tzung der Schwellen- und Entwicklungsl&auml;nder im\nKlimaschutz auf der Stelle treten. Weiterhin gilt: Die Gletscher\nschmelzen schneller als die Regierungschefs handeln&ldquo;, so\nRegine G&uuml;nther.<br />\n<br />\n<br />\n8. Juli, 2009<br />\n<h3>\n BUND verlangt Sanktionen gegen Missachtung von Klimazielen\n</h3>Erfurt (ddp). Angesichts der Vereinbarungen auf dem G8-Gipfel\nim italienischen L&acute;Aquila fordert der Bund f&uuml;r Umwelt\nund Naturschutz (BUND) ein verbindliches Sanktionsregime.\n&laquo;Bisher bleiben alle Missachtungen von eingegangenen\nVerpflichtungen folgenlos&raquo;, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert\nWeiger der in Erfurt erscheinenden Zeitung &laquo;Th&uuml;ringer\nAllgemeine&raquo; (Donnerstagausgabe). Der Versto&szlig; gegen\nKlimaschutz bedeute letztendlich &laquo;eine Aggression eines\nStaates gegen andere Staaten, zwar nicht mit Waffen, aber doch mit\nkatastrophalen Folgen&raquo;, betonte der Umweltexperte.<br />\n<br />\nDie Chancen, dass in Kopenhagen basierend auf den G8-Ergebnissen\nein Kyoto-Nachfolgeabkommen verabschiedet werden kann, sieht Weiger\nbei &laquo;50 zu 50&raquo;. Entscheidend sei die &ouml;ffentliche\nDebatte und &laquo;ob die Wirtschaftskrise dem Klimaschutz\nweiterhin das Wasser abgr&auml;bt&raquo;.<br />\n<br />\n<br />\n9. Juli, 2009<br />\n<h3>\n Klima-Forscher Schellnhuber begr&uuml;&szlig;t G-8-Einigung\n</h3>Berlin (AP) Der Potsdamer Klimaforscher Hans Joachim\nSchellnhuber hat die Einigung des G-8-Gipfels zur Erderw&auml;rmung\nals &laquo;entscheidenden Schritt&raquo; zur Begrenzung des\nAussto&szlig;es von Treibhausgasen bezeichnet. Im Inforadio des RBB\nsagte der Direktor des Instituts f&uuml;r Klimafolgenforschung am\nDonnerstag, die EU m&uuml;sse demnach bis 2020 ihren CO2-Ausstoss\num 40 Prozent reduzieren.<br />\n<br />\nDie USA, die w&auml;hrend der Pr&auml;sidentschaft von George W.B.\nBush &laquo;ein ganzes Jahrzehnt beim Klimaschutz verloren&raquo;\nh&auml;tten, m&uuml;ssten ihre Emissionen bis dahin um zehn Prozent\nsenken. Mehr sei vorerst nicht zu erwarten. In den Jahren bis 2030\nm&uuml;ssten die USA bei den Treibhausgasen allerdings eine\n&laquo;Vollbremsung&raquo; hinlegen, sagte Schellnhuber.<br />\n<br />\nZu Beginn ihres Treffens im italienischen L''Aquila setzten sich die\nwichtigsten Industriel&auml;nder am Mittwoch das gemeinsame Ziel,\ndie Erderw&auml;rmung auf zwei Grad zu begrenzen. Bisher hatten die\nUSA eine solche gemeinsame Festlegung blockiert. Bundeskanzlerin\nAngela Merkel sprach von einer &laquo;Trendwende in den Vereinigten\nStaaten von Amerika&raquo;.<br />\n<br />\nDie Gipfelteilnehmer verpflichteten sich auch, die\nTreibhausgasemissionen weltweit bis 2050 zu halbieren. Sie selbst\nsagten eine Verringerung von 80 Prozent im Vergleich zu 1990\nzu.<br />\n<br />\n<br />\n9. Juli, 2009<br />\n<h3>\n Mit zwei Jahren Versp&auml;tung auf den Klimapfad -Hintergrund\n</h3>Berlin/L''Aquila (AP) Schon vor zwei Jahren k&auml;mpfte\nBundeskanzlerin Angela Merkel auf dem G-8-Gipfel in Heiligendamm\nverbissen f&uuml;r ein Ziel: Die gr&ouml;&szlig;ten\nIndustriel&auml;nder sollten sich dazu bekennen, dass die globale\nTemperatur im Mittel in diesem Jahrhundert um nicht mehr als zwei\nGrad ansteigen darf. Damals leistete jedoch US-Pr&auml;sident\nGeorge W. Bush erbitterten Widerstand.<br />\n<br />\nMit seinem Nachfolger Barack Obama ging es im italienischen\nL''Aquila dann doch. Und auch von den gro&szlig;en\nSchwellenl&auml;ndern wie China, Indien, Brasilien und\nS&uuml;dafrika kommt Unterst&uuml;tzung: Das Zwei-Grad-Ziel ist nun\noffiziell. F&uuml;r viele Klimaexperten ist dies ein\n&laquo;entscheidender Schritt&raquo;, wie es der Wissenschaftler\nHans-Joachim Schellnhuber am Donnerstag formulierte.<br />\n<br />\n<strong>Regeln der &laquo;angewandten Physik&raquo;</strong><br />\n<br />\nDenn das Ziel gilt vielen als eine Art &Uuml;berbau, aus dem alles\nandere f&uuml;r den Klimaschutz folgt. Dieser sei &laquo;angewandte\nPhysik&raquo;, sagte Umweltminister Sigmar Gabriel diese Woche in\neiner Grundsatzrede: &laquo;Um das Zwei-Grad-Ziel einzuhalten, muss\nweltweit die Emission der Treibhausgase bis 2050 gegen&uuml;ber\n1990 halbiert und die der Industriestaaten um mehr als 80 Prozent\nreduziert werden.&raquo;<br />\n<br />\nDas wiederum gilt als Stand der Wissenschaft, wie er vom\nWeltklimarat IPCC 2007 in mehreren Aufsehen erregenden Berichten\nfestgehalten wurde. Nach Feststellung der dort versammelten\nf&uuml;hrenden Klimaforscher der Welt bleiben die Folgen des\nKlimawandels nur dann einigerma&szlig;en ertr&auml;glich, wenn der\nAnstieg der Temperatur auf zwei Grad begrenzt wird. Ma&szlig;stab\nist in der Regel die Temperatur zu Beginn der Industrialisierung\n1890.<br />\n<br />\nSeitdem ist die Durchschnittstemperatur bereits um etwa ein Grad\ngestiegen. Wenn nichts getan wird, k&ouml;nnte es bis 2100 um bis\nzu 6,4 Grad w&auml;rmer auf der Erde werden - mit unabsehbaren\nFolgen. Sollte die Zwei-Grad-Marke &uuml;berschritten werden,\nw&auml;ren vor allem die &auml;rmsten L&auml;nder von Hunger,\nWassermangel, St&uuml;rmen und &Uuml;berschwemmungen betroffen. Bis\nzu 30 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten w&auml;ren vom\nAussterben bedroht.<br />\n<br />\nSelbst wenn es gel&auml;nge, das Zwei-Grad-Ziel einzuhalten, bleibt\ndie Welt mitnichten heil. So rechnen die Wissenschaftler damit,\ndass im Jahr 2050 bis zu zwei Milliarden Menschen von\nWasserknappheit bedroht w&auml;ren. Einige Gebiete der Erde\nw&uuml;rden trotzdem unbewohnbar. So werben zum Beispiel die\nkleinen Inselstaaten wie die Malediven oder Tuvalu in den\ninternationalen Klimaverhandlungen f&uuml;r ein ambitionierteres\nKlimaziel von nicht mehr als 1,5 Grad Erw&auml;rmung - weil sie\nsonst schlicht untergehen.<br />\n<br />\n<strong>80 Prozent runter mit den Klimagasen</strong><br />\n<br />\nSchon die Zielmarke von zwei Grad ist aber aus Sicht vieler\nWissenschaftler nur mit &auml;u&szlig;erster Disziplin einzuhalten\n- oder gar nicht mehr. Die g&auml;ngige Formel ist die von Gabriel\ngenannte: bis 2050 nur noch halb so viele Emissionen wie 1990. Zu\ndiesem Ziel bekannten sich die G-8 sogar in Heiligendamm und im\nJahr darauf in Japan schon - allerdings mit wachsweichen\nFormulierungen. Der jetzige Beschluss ist eine Klarstellung: Man\nhat die letzten Hintert&uuml;rchen geschlossen - zumindest bei dem\nlangfristigen Ziel.<br />\n<br />\nDie drastische Vorgabe f&uuml;r die Industriel&auml;nder, 80 bis 90\nProzent der Emissionen einzusparen, ergibt sich aus der Teilung der\nVerantwortung, die seit dem Umweltgipfel von Rio 1992 Konsens ist:\nDie Industriel&auml;nder m&uuml;ssen mehr tun, weil sie den\nGro&szlig;teil der bisherigen Emissionen verursacht haben. Die\nEntwicklungs- und Schwellenl&auml;nder sollen die Chance haben\nwirtschaftlich aufzuholen.<br />\n<br />\nF&uuml;r sie hat man sich eine Sonderregel ausgedacht: Im Gegensatz\nzu den Industriel&auml;ndern m&uuml;ssen sie ihren Aussto&szlig; an\nKlimagasen nicht absolut senken, sondern unterhalb einer Linie\nhalten, die erreicht w&uuml;rde, wenn sie gar nichts t&auml;ten. Im\nVergleich zum diesem &laquo;Business as Usual&raquo; sollen sie 15\nbis 30 Prozent weniger aussto&szlig;en - jedenfalls nach\nVorstellung der Industriel&auml;nder.<br />\n<br />\n<strong>Noch fehlt das Konkrete</strong><br />\n<br />\nTheoretisch k&ouml;nnte mit der Festlegung des Zwei-Grad-Ziels die\nWende im Kampf gegen den Klimawandel erreicht sein.\nTats&auml;chlich ist 2050 aber viel zu lang hin, um den Dingen\nihren Lauf zu lassen. Wichtiger noch als luftige Erkl&auml;rungen\nf&uuml;r 2050 sind aus Sicht vieler Experten konkrete Ziele\nf&uuml;r 2020, die im Dezember beim UN-Klimagipfel in Kopenhagen\nfestgelegt werden sollen.<br />\n<br />\nUnd hier ist die Weltgemeinschaft von einer Einigung noch weit\nentfernt. Die Festlegung auf das Zwei-Grad-Ziel sei ja sch&ouml;n\nund gut, aber viel zu wenig, erkl&auml;rte Greenpeace-Klimaexperte\nTobias M&uuml;nchmeyer zum Beschluss von L''Aquila: &laquo;Ohne\nklaren Plan, ohne Geld und Ziele haben die G-8-F&uuml;hrer eben\ndoch nicht geholfen, die festgefahrenen UN-Klimaverhandlungen\nwieder flott zu machen.&raquo;<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Klimaschutz bei G8 und MEF: Durchbruch im Denken, nicht im\n Handeln\n</h3><strong>Richtige Messlatte aufgelegt, doch es fehlt der Mut\nzum Springen</strong><br />\n<br />\n<i>Germanwatch Pressemitteilung, 9.7.09</i><br />\n<br />\nDie gro&szlig;en Industrie- und Schwellenl&auml;nder haben sich\ngemeinsam auf eine langfristige Messlatte f&uuml;r die\ninternationalen Klimaschutzbem&uuml;hungen geeinigt. Der Text, der\nam sp&auml;ten Dienstagabend ohne Klammern vereinbart wurde, soll\nheute von den Regierungschefs offiziell verabschiedet werden. Die\nglobalen Temperaturen sollen demnach nicht &uuml;ber die\nGro&szlig;gefahrenschwelle von zwei Grad gegen&uuml;ber\nvorindustrieller Zeit ansteigen. F&uuml;r die USA, Russland, Japan,\nAustralien, Kanada, aber auch f&uuml;r die gro&szlig;en\nSchwellenl&auml;nder wie China, Indien, Brasilien ist es das erste\nMal, dass sie diese Schwelle als Orientierung f&uuml;r alle\nweiteren Klimaschutzbem&uuml;hungen anerkennen. Da sowohl die\nkleinen Inselstaaten als auch die besonders armen\nEntwicklungsl&auml;nder noch sch&auml;rfere Klimaziele fordern,\nkann das Zwei-Grad-Limit ab heute als globaler Mindestkonsens\nf&uuml;r die notwendige internationale Klimastrategie betrachtet\nwerden. "Damit haben die Regierungen der Industrie- und\nSchwellenl&auml;nder selber die Messlatte aufgelegt, an denen sich\nihre Handlungen messen lassen m&uuml;ssen", kommentiert Klaus\nMilke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch.<br />\n<br />\nDie gro&szlig;en Industriestaaten werden in ihrem G8-Klimatext noch\nkonkreter. Sie wollen die Emissionen der Industriel&auml;nder als\nhistorisch Hauptverantwortliche bis 2050 um 80% oder mehr\nreduzieren. Auch dies wird zum ersten Mal vom G8-Club der\ngro&szlig;en Industriel&auml;nder akzeptiert. Allerdings bleibt das\nBasisjahr umstritten - 1990 oder sp&auml;ter hei&szlig;t es im\nText. Um auch nur mit einer 50%igen Wahrscheinlichkeit den\nTemperaturanstieg auf weniger als zwei Grad zu begrenzen, w&auml;re\nein Basisjahr von 1990 f&uuml;r alle Industriestaaten notwendig. Da\nbis 2005 die Emissionen stark gestiegen sind, reicht z.B. dieses\nJahr als Basisjahr nicht aus. Gleichzeitig sollen nach\nVorstellungen der gro&szlig;en Industriel&auml;nder die globalen\nEmissionen bis dann um mindestens die H&auml;lfte sinken.<br />\n<br />\n"Positiv ist, dass es jetzt einen Konsens unter den gro&szlig;en\nIndustriestaaten gibt, sich f&uuml;r schnelle Fortschritte in\nRichtung beschleunigter Emissionsreduktionen f&uuml;r den\ninternationalen Flug- und Schiffverkehr einzusetzen", unterstreicht\nChristoph Bals, Politischer Gesch&auml;ftsf&uuml;hrer von\nGermanwatch, einen weiteren wichtigen Punkt. Unter anderem die\nbisherigen US-Regierungen hatten solchen Fortschritt bisher\nblockiert.<br />\n<br />\n<strong>Noch fehlt der Mut zur jetzt notwendigen\nUmsetzung</strong><br />\n<br />\nWer meint, was er sagt, wenn er vom Zwei-Grad-Limit spricht, muss\njetzt zum ersten Sprung Anlauf nehmen: Schon zwischen 2013 und 2017\nm&uuml;sste der H&ouml;hepunkt der globalen Emissionen erreicht\nsein, wenn eine realistische Chance f&uuml;r das Zwei-Grad-Limit\nbestehen soll. Doch genau hier, wo die heute Regierenden jetzt die\nnotwendigen Ma&szlig;nahmenpakete beschlie&szlig;en m&uuml;ssten,\nfehlt bislang der Konsens. Sowohl im Text mit den\nSchwellenl&auml;ndern als auch im Text der Industriel&auml;nder\nhei&szlig;t es lediglich: der H&ouml;hepunkt der Emissionen solle\n"sobald wie m&ouml;glich" erreicht werden. Viele\nIndustriel&auml;nder legten z.B. f&uuml;r 2020 bisher nur\nunzureichende Reduktionsziele vor - insbesondere Japan, Australien,\nKanada und Russland geh&ouml;ren dazu. Sie verstecken sich hinter\ndem breiten R&uuml;cken der US-Regierung, die f&uuml;rchtet, dass\nsie f&uuml;r die eigentlich notwendigen kurzfristigeren Klimaziele\nnicht die notwendigen Mehrheiten in Kongress und Senat bekommen\nk&ouml;nnte. Zugleich haben alle Industriestaaten - auch die EU -\nbisher nicht deutlich gemacht, in welcher Gr&ouml;&szlig;enordnung\nsie die Klimaschutz- und Anpassungsbem&uuml;hungen der\nEntwicklungsl&auml;nder finanziell unterst&uuml;tzen wollen.<br />\n<br />\n"Das politische Ringen bis zum Klimagipfel in Kopenhagen in 150\nTagen wird nun ma&szlig;geblich darum gehen, ob kurz- und\nmittelfristig die notwendigen Schritte beschlossen werden, um den\nKlimawandel unter zwei Grad zu stabilisieren und die Menschen in\nden besonders verletzlichen Staaten und Regionen zu\nunterst&uuml;tzen, f&uuml;r die auch ein Temperaturanstieg um zwei\nGrad Lebens- und Ern&auml;hrungsbedingungen gef&auml;hrdet",\nkommentiert Bals.<br />\n<br />\nEs war absehbar, dass ohne ernsthaften Klimaschutz - die\nSchwellenl&auml;nder erwarten von den Industriel&auml;ndern minus\n40 Prozent bis 2020 - und ohne Bereitschaft der\nIndustriel&auml;nder zu Finanzzusagen die Schwellenl&auml;nder\nnicht bereit sind, mit zu unterschreiben, dass die globalen\nEmissionen vor 2020 ihren H&ouml;hepunkt erreichen sollen und die\nEmissionen in den Schwellenl&auml;ndern deutlich langsamer steigen\nsollen als bislang erwartet. "No money, no deal", hat die\nd&auml;nische Pr&auml;sidentschaft des kommenden Kopenhagen-Gipfels\ndie Situation k&uuml;rzlich zusammengefasst.<br />\n<br />\nDer G8-Gipfel hat alles vers&auml;umt, was zur Vertrauensbildung\nh&auml;tte beitragen k&ouml;nnen, dass in Kopenhagen\ntats&auml;chlich die notwendigen Finanzzusagen auf dem Tisch\nliegen. 2 Milliarden US-Dollar Soforthilfe f&uuml;r Anpassung\nw&auml;ren das notwendige Signal gewesen, damit in Kopenhagen\ntats&auml;chlich &uuml;ber neue Gr&ouml;&szlig;enordnungen der\nklimapolitischen Zusammenarbeit Beschl&uuml;sse zustande kommen.\nDie EU und die USA w&auml;ren lediglich bereit gewesen, jetzt ein\nUnterst&uuml;tzungspaket von 400 Millionen US-Dollar zu\nschn&uuml;ren. Aber die anderen Industriel&auml;nder verweigerten\nsogar diesen kleinen Schritt.<br />\n<br />\n"Es gibt auf diesem G8-Gipfel einen gro&szlig;en Fortschritt bei\nder Einsicht in die wissenschaftlichen Notwendigkeiten. Aber die\nBereitschaft, jetzt die entsprechenden Ziele f&uuml;r 2020,\nInstrumente und Finanzzusagen zu beschlie&szlig;en, fehlt noch. Es\nbleiben noch wenige Wochen, damit auch diese auf dem Tisch liegen\nund die Regierungen in Kopenhagen nicht unter der selbst\naufgelegten Messlatte durchspringen", kommentiert Klaus\nMilke.<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Gletscherschmelze endlich stoppen\n</h3><strong>Weltklimarat fordert radikale Verminderung des\nDieselru&szlig;-Aussto&szlig;es</strong><br />\n<br />\n<i>NABU Pressemitteilung, Berlin, 3. Juli 2009</i><br />\n<br />\nVor dem beschleunigten Abschmelzen der Gletscher im Himalaya nach\ndem Niedergang von Ru&szlig;partikeln hat der Klimawissenschaftler\nDr. Veerabhadran Ramanathan von der University of California in San\nDiego heute in Berlin gewarnt. Die im Eis gebundenen Wassermassen\nw&uuml;rden verheerende &Uuml;berflutungen in den Gebieten entlang\nder aus dem Himalaya gespeisten Fl&uuml;sse Indus und Ganges\nverursachen und die Folgen des Klimawandels in einem Land wie\nBangladesch im M&uuml;ndungsdelta von Yamuna, Ghaghara und\nBrahmaputra extrem verschlimmern, sagte Ramanathan auf einer\nPressekonferenz des B&uuml;ndnisses &bdquo;Ru&szlig;frei f&uuml;rs\nKlima&ldquo; aus vier deutschen Umwelt- und Verkehrsverb&auml;nden.\n&bdquo;Der dramatische Verlust an Gletschermassen in den\nHochgebirgsregionen wie dem Himalaya erfordert eine radikale\nVerminderung der Dieselru&szlig;emissionen&ldquo;, sagte\nVeerabhadran Ramanathan. &bdquo;Dennoch muss der Schwerpunkt auf\nder Minderung der CO2-Emissionen bleiben.&ldquo;<br />\n<br />\nDer Ru&szlig; von Herdfeuern, abgebrannten Feldern und aus\nDieselmotoren hat einen wesentlichen Anteil an der schnellen\nGletscherschmelze. Die Ru&szlig;partikel treiben aus den\nSt&auml;dten bis ins Hochgebirge, gehen auf den Gletschern nieder\nund verst&auml;rken als schwarzer Feinstaub die Absorption der\nSonnenstrahlen auf dem Eis. Wenn die Gletscher im Himalaya\nabgeschmolzen sind, kommt nach der Flut die D&uuml;rre und die\nMonsunregenzeit verschiebt sich. Veerabhadran Ramanathan ist\nMitglied des Weltklimarats IPCC, der 2007 den Friedensnobelpreis\nerhalten hat.<br />\n<br />\nDer Klimawandel bedroht in Bangladesch auch die K&uuml;sten.\nKlimawissenschaftler rechnen damit, dass Bangladesch bis zu einem\nDrittel seiner Landmasse verlieren kann, da der Meeresspiegel in\nden kommenden Jahrzehnten bis zu einem Meter ansteigen kann.\n&bdquo;Naturkatastrophen haben in den letzten Jahren Sch&auml;den\nangerichtet, die sich bis zu 100 Kilometer ins Landesinnere\nauswirken. Nicht auszudenken, was geschehen wird, wenn diese\nUnwetter sich mit einem Anstieg des Meeresspiegels koppeln&ldquo;,\nsagte Professor Dr. M. Qumrul Hassan von der Universit&auml;t\nDhaka, Bangladesch. Bangladesch sei besonders verwundbar durch den\nKlimawandel, da es eines der &auml;rmsten L&auml;nder der Welt\nsei.<br />\n<br />\nDie durch die abgelagerten Ru&szlig;partikel nun schneller\nabschmelzenden Gletscher versch&auml;rfen die verzweifelte Lage von\nMillionen Menschen. Verantwortlich f&uuml;r die Gletscherschmelze\nim Hochgebirge sind auch die Dieselru&szlig;emissionen aus dem\nAuto- und Nutzfahrzeugeverkehr in Europa. Die Partikel aus\nunvollst&auml;ndig verbranntem Dieselkraftstoff werden von den\nLuftstr&ouml;mungen insbesondere in die Arktis und auf die\nGletscher der Hochgebirge getragen, gehen dort auf den Schnee- und\nEismassen nieder und verhindern die nat&uuml;rliche Abstrahlung der\nSonnenstrahlen von den eigentlich wei&szlig;en Eismassen. Der\nRu&szlig; schw&auml;rzt die Gletscher in der Arktis und im Gebirge\nwie Himalaya und Alpen ein und ver&auml;ndert die Reflexion der\nSonnenstrahlen (sogenannter Albedo-Effekt).<br />\n<br />\nDr. Axel Friedrich, internationaler Verkehrsberater, forderte\nDeutschland auf, mit gutem Beispiel bei der Reduzierung von\nDieselru&szlig;emissionen voranzugehen. &bdquo;Wir geben das Modell\nf&uuml;r die Entwicklungsl&auml;nder ab. Wir m&uuml;ssen deshalb\ndie technische Entwicklung vorantreiben und diesen L&auml;ndern bei\nder Umsetzung in die nationale Politik helfen&ldquo;, sagte\nFriedrich.<br />\n<br />\n&Uuml;ber die Folgen, die Ru&szlig;emissionen auf die\nnat&uuml;rlichen Lebensr&auml;ume von Mensch und Natur haben,\nm&uuml;sse endlich deutlich gesprochen werden. &bdquo;Die\nEisschmelze f&uuml;hrt dazu, dass vielen Menschen an den\nK&uuml;sten oder entlang von Fl&uuml;ssen das Wasser\nbuchst&auml;blich bis zum Hals steht, w&auml;hrend gleichzeitig an\nanderer Stelle die Trinkwasserversorgung versiegt. Wenn wir nicht\nschnell handeln, werden die weltweiten Auswirkungen verheerend\nsein, nur weil wir es in den Industrienationen nicht geschafft\nhaben, den Ru&szlig; zu stoppen&ldquo;, so NABU-Projektreferentin\nim Verkehrsreferat Lucienne Damm. Dabei sei ein Ziel der\nPressekonferenz, Bewusstsein zu schaffen und konkrete Klimaeffekte\nder Ru&szlig;emissionen bekannt zu machen.<br />\n<br />\nDr. Werner Reh, Leiter Verkehrspolitik des BUND, warnte vor den\nAuswirkungen des Klimawandel auf die biologische Vielfalt. Diese\nw&uuml;rden bisher &uuml;berhaupt nicht wahrgenommen. Bei uns seien\nz.B. die Alpen ein &bdquo;hot spot&ldquo; der Artenvielfalt und die\nfloristisch reichhaltigste Region Mitteleuropas. Die Alpen seien\naber am st&auml;rksten vom Klimawandel betroffen und m&uuml;ssten\nin h&ouml;heren Regionen mit einem Temperaturanstieg von f&uuml;nf\nGrad Celsius rechnen. Die Kampagne gebe &bdquo;die richtige Antwort\nauf die klimapolitische Herausforderung in dem sie technische\nMa&szlig;nahmen zur Ru&szlig;minderung in Deutschland und Europa\nbeschleunigt und gleichzeitig in Gro&szlig;st&auml;dten\numweltvertr&auml;gliche Verkehrsl&ouml;sungen vorantreibt, die\nRu&szlig; und CO2 mindern&ldquo;, sagte Reh. &bdquo;Die Anpassung\nan den Klimawandel wird nicht nur in L&auml;ndern wie Bangladesch\nan Grenzen sto&szlig;en. Daher ist die Vermeidung der Ursachen umso\nwichtiger&ldquo;, erg&auml;nzte Dorothee Saar, Koordinatorin der\nKampagne bei der Deutschen Umwelthilfe.<br />\n<br />\n<br />\n9. Juli, 2009<br />\n<h3>\n Protest von Umweltsch&uuml;tzern am Mount Rushmore\n</h3>Sioux Falls/USA (AP) Mit einer spektakul&auml;ren Aktion an\nden in Stein verewigten Pr&auml;sidentenk&ouml;pfen von Mount\nRushmore haben Umweltsch&uuml;tzer von US-Pr&auml;sident Barack\nObama F&uuml;hrungsst&auml;rke im Kampf gegen den Klimawandelt\ngefordert. Mehrere Aktivisten von Greenpeace erklommen nach Angaben\nder Umweltschutzorganisation das Monument im US-Staat South Dakota\nund enth&uuml;llten an der Seite des Kopfes von Abraham Lincoln ein\nriesiges Transparent mit der Aufschrift: &laquo;Amerika respektiert\nF&uuml;hrer, nicht Politiker: Stoppt die Erderw&auml;rmung&raquo;.\nAuf dem Transparent war das Gesicht Obamas zu sehen.<br />\n<br />\nNach etwa einer Stunde wurde das Transparent wieder entfernt. Die\nPolizei nahm elf an der Aktion beteiligte Greenpeace-Aktivisten\nfest. Der Mount Rushmore ist schon mehrfach Schauplatz von\nProtestaktionen verschiedener Gruppen gewesen. Das Monument zeigt\ndie Portr&auml;ts der Pr&auml;sidenten George Washington, Thomas\nJefferson, Theodore Roosevelt und Lincoln.<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Greenpeace w&uuml;nscht W&uuml;stenstrom als G8-Projekt\n</h3><i>Von Sigrid Totz, Greenpeace-Online, 7.7.09</i><br />\n<br />\nIn einem Offenen Brief hat Greenpeace Bundeskanzlerin Angela Merkel\nheute nahegelegt, W&uuml;stenstrom zum G8-Thema zu machen.\nAngesichts des dramatischen Tempos der Klimaver&auml;nderung\nm&uuml;sse es Ziel der Politik sein, "die globale Debatte um den\nweltweiten Klimaschutz mit neuen Ideen zu beleben".<br />\n<br />\nNach Ansicht von Greenpeace ist das W&uuml;stenstrom-Konzept eine\nder kl&uuml;gsten Antworten auf die globale Wirtschafts- und\nKlimakrise. Einer Greenpeace-Studie zufolge k&ouml;nnten\nsolarthermische Kraftwerke umweltfreundlich, preiswert und\nzuverl&auml;ssig bis zu einem Viertel des weltweiten Strombedarfs\ndecken.<br />\n<br />\nDieser Ansatz sei ein weltumspannendes Konzept, das in nahezu allen\nG8-Staaten von Bedeutung sein k&ouml;nne, hei&szlig;t es in dem\nBrief. "Erneuerbaren Energien geh&ouml;rt die Zukunft, sie\nverhei&szlig;en mehr Innovationen, mehr Klimaschutz, mehr\nWertsch&ouml;pfung und mehr Arbeitspl&auml;tze. Dazu geh&ouml;ren\nsolarthermische Kraftwerke in W&uuml;stenregionen genauso wie die\ndezentralen Technologien. Nun ist die Chance, diese Entwicklung\nentscheidend zu bef&ouml;rdern."<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(4982, 5, 1, 1251064800, 'Deutschland verpasst Klimaziele', 'Samstag, 22. August, 11:01 Uhr\n<h3>\n Magazin: Deutschland verfehlt selbstgesteckte Klimaziele\n</h3>Hamburg (ddp). Die Bundesregierung wird einer Studie zufolge\ndie selbstgesteckten Ziele zur Verminderung des\nKohlendioxidaussto&szlig;es nicht erreichen. Bei der Umsetzung des\nvon der schwarz-roten Koalition 2007 beschlossenen\nKlimaschutzpakets seien viele Ma&szlig;nahmen\n&laquo;ausgeklammert&raquo; oder &laquo;von Lobbyverb&auml;nden\nstark verw&auml;ssert&raquo; worden, hei&szlig;t es in einer vom\n&laquo;Spiegel&raquo; zitierten Studie des Aachener Ingenieur- und\nBeratungsunternehmens EUtech im Auftrag der internationalen\nUmweltorganisation Greenpeace.<br />\n<br />\nWeder eine &ouml;kologisch orientierte Reform der Kfz-Steuer noch\neine weitreichende Sanierungspflicht bei Altbauten oder ein\nstriktes Verbot von Nachtspeicherheizungen seien durchgesetzt\nworden, berichtete das Magazin aus der Studie. Nach Berechnungen\nvon EUtech sei damit bis 2020, auch aufgrund eines lahmenden\nAusbaus von Offshore-Windparks, nur eine Emissionsminderung von\nunter 30 Prozent zu erreichen - die Bundesregierung hatte 40\nProzent versprochen.<br />\n<br />\nDa der Gesamtaussto&szlig; von Kohlendioxid in der\nEnergiewirtschaft zudem &uuml;berraschend auf zuletzt &uuml;ber 385\nMillionen Tonnen gestiegen sei, fordern die Experten einen\nradikalen Umbau der Energieerzeugung. N&ouml;tig seien der Ausbau\nvon Gaskraftwerken, Kraft-W&auml;rme-Kopplung und eine\nst&auml;rkere Nutzung erneuerbarer Energien, die schon 2020\nf&uuml;r den Stromverbraucher zu Preisvorteilen f&uuml;hren\nk&ouml;nne.<br />\n<br />\n<br />\nSamstag, 22. August, 11:24 Uhr<br />\n<h3>\n Neuer Pr&auml;sident des Umweltbundesamts fordert mehr\n Klimaschutz\n</h3>Berlin (AP) Der neue Pr&auml;sident des Umweltbundesamts,\nJochen Flasbarth, hat von der n&auml;chsten Bundesregierung ein\nweiteres Klimaschutzpaket gefordert. Das Ziel, bis 2020 den\nAussto&szlig; von Kohlendioxid um 40 Prozent unter den Wert von\n1990 zu bringen, werde mit den beschlossenen Ma&szlig;nahmen noch\nnicht erreicht, sagte Flasbarth dem &laquo;Spiegel&raquo;. Sie\n&laquo;reichen nur f&uuml;r ein Minus von 35 Prozent&raquo;, sagte\nder bisherige Abteilungsleiter im Umweltministerium laut einer\nMeldung vom Samstag.<br />\n<br />\nWeil man davon ausgehen m&uuml;sse, dass ein Teil der heutigen\nMa&szlig;nahmen nicht vollst&auml;ndig funktioniere, brauche es\neinen Puffer. &laquo;Das neue Klimapaket sollte weitere zehn\nProzentpunkte CO2-Reduzierung bringen&raquo;, sagte Flasbarth. Als\nZiel nannte er ein &laquo;CO2-freies Deutschland bis\n2050&raquo;.<br />\n<br />\nDer k&uuml;nftige Beh&ouml;rdenchef forderte vor allem\nMa&szlig;nahmen beim Verkehr. Wer ein generelles Tempolimit auf\nAutobahnen ablehne, m&uuml;sse darlegen, wo sonst CO2 eingespart\nwerden k&ouml;nne. &laquo;Unsere Autos sind auch deshalb so schwer\nund verbrauchsstark, weil sie daf&uuml;r ausgelegt sind, bei 180\nStundenkilometer nicht aus der Kurve zu fliegen&raquo;, kritisierte\nder UBA-Chef, der am 1. September sein Amt antritt. &laquo;Ein\nAbr&uuml;stungsprogramm hin zu effizienten, schicken Leichtbauautos\nist n&ouml;tig.&raquo;<br />\n<br />\nEin neuer Bundesverkehrswegeplan solle zudem den Klimaschutz\nber&uuml;cksichtigen und dem &ouml;ffentlichen Verkehr Vorrang\ngeben. &laquo;Einige Stra&szlig;enbauprojekte werden auf der\nStrecke bleiben m&uuml;ssen&raquo;, sagte Flasbarth.<br />\n<br />\n<strong>Laut Studie weniger als 30 Prozent Minderung</strong><br />\n<br />\nNach einer neuen Studie im Auftrag von Greenpeace werden mit den\nvon der Regierung beschlossenen Ma&szlig;nahmen sogar weniger als\n30 Prozent Emissionsminderung bis 2020 erreicht. Laut\n&laquo;Spiegel&raquo; kam das Aachener Ingenieur- und\nBeratungsunternehmen EUtech zu dem Ergebnis, dass das von der\nGro&szlig;en Koalition in Meseberg 2007 vereinbarte\nKlimaschutzpaket von Lobbyverb&auml;nden stark verw&auml;ssert\nworden sei.<br />\n<br />\nDer Gesamtaussto&szlig; von Kohlendioxid in der Energiewirtschaft\nsei &uuml;berraschend auf zuletzt &uuml;ber 385 Millionen Tonnen\ngestiegen. Die Experten fordern dem Bericht zufolge einen radikalen\nUmbau der Energieerzeugung hin zu mehr Gaskraftwerken,\nKraft-W&auml;rme-Kopplung und erneuerbaren Energien. Dies\nk&ouml;nnte schon 2020 f&uuml;r den Stromverbraucher zu\nPreisvorteilen f&uuml;hren.<br />\n<br />\n<br />\nMittwoch, 19. August, 03:31 Uhr<br />\n<h3>\n Gabriel begr&uuml;&szlig;t Klimaschutzziele der Chinesen\n</h3>Berlin (ddp). Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat\nbegr&uuml;&szlig;t, dass China sich erstmals Ziele beim Klimaschutz\nstellen will. &laquo;Das ist ein gro&szlig;er Schritt, der\ndaf&uuml;r sorgen kann, dass Bewegung in die Klimaverhandlungen\nkommt&raquo;, sagte er der &laquo;Berliner Zeitung&raquo;\n(Mittwochausgabe). Jetzt m&uuml;ssten auch die Industriel&auml;nder\nau&szlig;erhalb der EU diesen Ball aufgreifen und sich &auml;hnlich\nanspruchsvolle Minderungsziele geben wie die Europ&auml;ische\nUnion. Ob der jetzt von China angek&uuml;ndigte Emissionsplan\nambitioniert genug sei, um die Erderw&auml;rmung auf maximal zwei\nGrad zu begrenzen, wie international angestrebt wird, m&uuml;sse\naber noch genauer gepr&uuml;ft werden, sagte Gabriel.<br />\n<br />\nEine chinesische Expertengruppe hat der Regierung dringend\nempfohlen, mit einer entschiedenen Umweltpolitik den Anstieg der\nEmissionen ab 2020 so weit zu bremsen, dass 2030 ein\nH&ouml;chststand erreicht wird. Nach Ansicht deutscher Fachleute\nliege dieser Vorschlag bei aller positiven Bewertung aber noch\ndeutlich unter dem, was China zum Klimaschutz beitragen m&uuml;sste\nund auch k&ouml;nnte, hei&szlig;t es in der Zeitung.<br />\n<br />\n<br />\n<h3>\n Nicht nur falsch &ndash; auch b&ouml;se...\n</h3><strong>Die manipulierten Wahrheiten der\nKlimaskeptiker</strong><br />\n<br />\n<i>Von Sigrid Totz und Jan Haase, Greenpeace-Online,\n20.8.09</i><br />\n<br />\nAnfang Dezember werden die Staats- und Regierungschefs der Welt in\nKopenhagen &uuml;ber die Klimaschutzma&szlig;nahmen der Zukunft\nentscheiden. Der massive Widerstand von Interessengruppen gegen ein\nsolches Klimaschutzabkommen w&auml;chst vor allem in den USA. Dort\nwird von den Leugnern des Klimawandels, sogenannten\nKlimaskeptikern, auch nicht vor Manipulationen und Faktenklitterung\nzur&uuml;ckgeschreckt. J&uuml;ngstes Opfer der Angriffe wurde Gerd\nLeipold, Gesch&auml;ftsf&uuml;hrer von Greenpeace\nInternational.<br />\n<br />\nAuf der Internetseite Big Hollywood ver&ouml;ffentlichten die\nFilmemacher Phelim McAleer und Ann McElhinney am Mittwoch exklusiv\neinen Blogeintrag &uuml;ber ein Interview von Gerd Leipold bei der\nBBC. Hauptaussage: Der Greenpeace-Gesch&auml;ftsf&uuml;hrer habe\nzugegeben, dass Warnungen vor der Eisschmelze in der Arktis eine\n&Uuml;bertreibung, ja sogar eine L&uuml;ge seien. Doch die\nangef&uuml;hrten Beweise erweisen sich bei einem genaueren Blick\nals manipuliert und aufgebauscht. Das angef&uuml;gte Video des\nBBC-Interviews ist eine von den Filmemachern &uuml;berarbeitete\nVersion des Originals. Nach einer Frage des Journalisten Stephen\nSackur wurden 1:32 Minuten des Interviews herausgeschnitten. So\nantwortet Gerd Leipold nun auf eine ihm so in Wahrheit nicht\ngestellte Frage.<br />\n<br />\nAls Hauptbeweis f&uuml;r angebliche Greenpeace-&Uuml;bertreibungen\nmuss ein Missverst&auml;ndnis zwischen Sackur und Leipold\nherhalten. Der BBC-Journalist versteht die Aussage in einem\nGreenpeace-Blog, dass bis 2030 die Arktis im Sommer eisfrei werde\n("Ice free Arctic"), als Prognose f&uuml;r das Abschmelzen auch des\nLandeises auf Gr&ouml;nland. Gemeint ist aber das von\nKlimawissenschaftlern prognostizierte Abschmelzen des Meereises im\nSommer. Zwar reden auch Forscher im Englischen von "arctic ice",\nwenn sie vom Abschmelzen des Meereises sprechen. Korrekterweise\nm&uuml;sste es aber "arctic sea ice" hei&szlig;en. "Das k&ouml;nnte\nein Fehler gewesen sein", wie Leipold zugibt. Die Filmemacher\nverdrehen diese Aussage Leipolds so, als nehme er damit alle\nWarnungen vor dem Klimawandel zur&uuml;ck.<br />\n<br />\nDer Angriff auf Greenpeace ist Teil einer Marketingkampagne\nf&uuml;r den Film Not evil &ndash; just wrong, der am 18. Oktober\nver&ouml;ffentlicht wird. McAleer und McElhinney, die Regisseure\nund Produzenten des Films sind, wollen damit "die wahren Kosten der\nKlimawandel-Hysterie" belegen. Auch bei Not evil &ndash; just wrong\nwerden Interviews mit Klimaforschern verk&uuml;rzt, und damit\nsinnentstellend gezeigt.<br />\n<br />\n<strong>Skeptiker oder Lobbyisten?</strong><br />\n<br />\nDass es einen vom Menschen verursachten Klimawandel gibt, ist eine\nErkenntnis, die sich in Jahrzehnten durchgesetzt hat. Noch in den\nNeunzigerjahren verlief die Diskussion wesentlich kontroverser als\nheute. Seitdem ist die globale Erw&auml;rmung immer deutlicher\nhervorgetreten. Heute gibt es kaum noch Klimaforscher, die die\nExistenz des vom Menschen gemachten Klimawandels verneinen.<br />\n<br />\nNach wie vor gibt es jedoch eine kleine Gruppe sogenannter\nKlimaskeptiker. Sie sind vielleicht wirklich nicht von der\nStichhaltigkeit der Datenlage &uuml;berzeugt. Oder nicht bereit,\neinen Lebensstil in Frage zu stellen, der den Planeten\nruiniert.<br />\n<br />\nOft aber stehen Lobbyisten aus Industrie und Wirtschaft hinter den\nSkeptikern. Das &uuml;berrascht nicht wirklich. Wenn Menschen den\nKlimawandel verursachen, muss vom Menschen gegengesteuert werden.\nWenn &Ouml;l und Kohle als Energietr&auml;ger zur globalen\nErw&auml;rmung f&uuml;hren, m&uuml;ssen sie durch\numweltfreundlichere Energietr&auml;ger ersetzt werden. Die &Ouml;l-\nund Kohleindustrie freut das nicht. Die Rolle des &Ouml;lmultis\nExxonMobil (Esso) dabei ist l&auml;ngst belegt.<br />\n<br />\nIn den USA leisteten die organisierten Lobbyisten in den\nNeunzigerjahren ganze Arbeit. Dass die Vereinigten Staaten das\nKyoto-Protokoll nicht unterzeichneten, geht nicht zuletzt auf das\nKonto von Exxon bezahlter Klimaskeptiker. US-Klimaskeptiker waren\nes auch, die 1996 das European Science and Environment Forum (ESEF)\ngr&uuml;ndeten - eigens zu dem Zweck, eine effektive\neurop&auml;ische Klimaschutzpolitik zu verhindern.<br />\n<br />\n<br />\nDonnerstag, 20. August, 19:45 Uhr<br />\n<h3>\n Weltmeere erreichen Rekordtemperaturen\n</h3>Washington (AP) Die Weltmeere sind in diesem Sommer so warm\nwie noch nie. Die Durchschnittstemperatur im Juli lag bei 17 Grad,\nwie wie das National Climatic Data Center (NCDC) am Donnerstag in\nWashington mitteilte. Das ist der h&ouml;chste Wert seit Beginn der\nAufzeichnungen 1880. Der bisherige Rekord war 1998 erreicht worden.\nMeteorologen f&uuml;hren die Erw&auml;rmung auf nat&uuml;rliche\nFaktoren, aber auch auf den Einfluss des Menschen\nzur&uuml;ck.<br />\n<br />\n<br />\nDonnerstag, 20. August, 09:12 Uhr<br />\n<h3>\n Australien beschlie&szlig;t Ziel f&uuml;r erneuerbare Energien\n</h3>Canberra (AP) Australien will bis 2020 mindestens 20 Prozent\nseines Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne und\nWind gewinnen. Beide Kammern des Parlaments verabschiedeten am\nDonnerstag ein entsprechendes Gesetz. Auch die konservative\nOpposition stimmte zu, nachdem die Regierung eine h&ouml;here\nUnterst&uuml;tzung f&uuml;r energieintensive Branchen sowie einen\nSchutz bestehender Investitionen im Kohlebergbau zugesagt\nhatte.<br />\n<br />\nBisher entfallen erst acht Prozent der Stromerzeugung in Australien\nauf erneuerbare Energien. Mit der Zielsetzung, dies auf 20 Prozent\nzu erh&ouml;hen, folgt Australien der Europ&auml;ischen Union.\nDeutschland hat sich ein Ziel von mindestens 30 Prozent bis 2020\ngesetzt - 2007 wurden bereits rund 14 Prozent des Stroms in\nDeutschland aus Wind-, Wasser-, Bio- und Solarenergie gewonnen. In\nAustralien verlangten auch die oppositionellen Gr&uuml;nen einen\nZielwert von 30 Prozent.<br />\n<br />\nDie Klimaschutzministerin der sozialdemokratischen Regierung, Penny\nWong, sagte im Senat, dass die CO2-Emissionen in Australien das im\nJahr 2000 erreichte Niveau selbst dann um 20 Prozent\n&uuml;bersteigen w&uuml;rden, wenn das Ziel bei den erneuerbaren\nEnergien erreicht werde. Daher m&uuml;sse ein Gesetz her, dass den\nAussto&szlig; von Treibhausgasen begrenze und Unternehmen zur Kasse\nbitte, die sich nicht daran hielten. Erst in der vergangenen Woche\nhat der Senat eine Vorlage der Regierung f&uuml;r ein solches\nKlimaschutzgesetz zur&uuml;ckgewiesen.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(4986, 5, 1, 1246485600, 'Pro REGENWALD wird 20', '<h3>\n Pro REGENWALD ist 20 geworden\n</h3><strong>Jetzt gratulieren und k&uuml;nftig\nmitmachen!</strong><br />\n<br />\n<i>Pro REGENWALD Pressemitteilung, 2.7.2009</i><br />\n<br />\nDie M&uuml;nchner Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Pro\nREGENWALD feiert unter dem Motto ''Jetzt gratulieren und\nk&uuml;nftig mitmachen'' ihren 20. Geburtstag.\n"Regenwaldzerst&ouml;rung, die Entm&uuml;ndigung von Ureinwohnern\nund hirnrissige Entwicklungsprojekte sind heute so aktuell wie vor\n20 Jahren. Wir h&auml;tten nie gedacht, dass wir auch nach 20\nJahren noch gegen soviel Unvernunft und Ungerechtigkeit anarbeiten\nm&uuml;ssen", sagt Hermann Edelmann, ein Aktivist aus den ersten\nTagen und auch Gr&uuml;ndungsmitglied der Organisation.<br />\n<br />\nDer Verein Pro REGENWALD gr&uuml;ndete sich 1989 aus einer\ngr&ouml;&szlig;tenteils studentischen Arbeitsgruppe. "Wir waren\nteils von exotischen Reiseeindr&uuml;cken begeistert oder aber\n&uuml;ber die zu dieser Zeit einsetzende Berichterstattung\n&uuml;ber die ma&szlig;lose Zerst&ouml;rung in Asien und Brasilien\nso entsetzt, dass man sich jede Woche einmal treffen wollte, um\nsich auszutauschen und erste Protestaktionen zu starten", erinnert\nsich Hermann Edelmann. Die Aktionen und Projekte sprengten bald den\nRahmen einer spontanen Arbeitsgruppe und es wurden ein Verein\ngegr&uuml;ndet und wenig sp&auml;ter ein B&uuml;ro bezogen.<br />\n<br />\nDie Regenwaldzerst&ouml;rung hat in all den 20 Jahren angehalten\nund auch den M&uuml;nchner Umweltsch&uuml;tzern kaum Zeit zum\nVerschnaufen gelassen. Mit dem Klimawandel hat der Regenwaldschutz\nsich neuerdings wieder ganz stark in die &ouml;ffentliche\nDiskussion gebracht, denn aus der Waldzerst&ouml;rung gelangen\nungeheure Mengen Treibhausgas CO2 in die Atmosph&auml;re.\nVorstandsmitglied Simone H&ouml;rner verweist auf die Verantwortung\nder Industriegesellschaften, deren Rohstoffbedarf treibende Kraft\nf&uuml;r die Zerst&ouml;rung der W&auml;lder in fernen L&auml;ndern\nist: "Wir w&uuml;rden uns als Organisation am liebsten\n&uuml;berfl&uuml;ssig machen, aber solange Palm&ouml;l aus frisch\nabgeholzten Regenwaldgebieten bei uns in Deutschland\nBlockheizkraftwerke befeuert, besteht noch viel\nAufkl&auml;rungsbedarf."<br />\n<br />\nUm die Arbeit k&uuml;nftig gest&auml;rkt angehen zu k&ouml;nnen,\nwill Pro REGENWALD in den n&auml;chsten Wochen mehr B&uuml;rger und\nB&uuml;rgerinnen als neue Unterst&uuml;tzer gewinnen. "Jedes neue\nF&ouml;rdermitglied macht uns st&auml;rker und jeder, der\nehrenamtlich mitmachen will, findet bei uns eine Aufgabe", sagt\nSimone H&ouml;rner.<br />\n<br />\nPro REGENWALD will das Jubil&auml;umsjahr mit einer Reihe von\nweiteren Aktivit&auml;ten und Aktionen begehen.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />');
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(4997, 5, 1, 1253829600, 'Umweltverb&auml;nde zur Bundestagswahl', '<h3>\n Umweltverb&auml;nde einig: Die Bundestagswahl ist eine\n Richtungswahl\n</h3><i>BUND/NABU/DNR/Greenpeace Pressemitteilung,\n23.9.09</i><br />\n<br />\nIn Berlin haben heute die vier gro&szlig;en Umweltverb&auml;nde zu\neiner gemeinsamen Pressekonferenz eingeladen. BUND, NABU, DNR und\nGreenpeace sehen in der Bundestagswahl am kommenden Sonntag eine\nRichtungswahl. Sie fordern die kommende Bundesregierung auf, die\nEnergiewende einzuleiten und Nachhaltigkeit zum Kompass der\nWirtschaftspolitik zu machen. Soziale Verantwortung muss wieder\ngro&szlig; geschrieben werden.<br />\n<br />\nGreenpeace sieht die Wahl als energiepolitische\nRichtungsentscheidung: Entweder die neue Bundesregierung schafft\ndie Energiewende mit dem schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien\naus Wind, Sonne, Wasser oder sie klammert sich an die alten\ngef&auml;hrlichen Technologien wie die Atomkraft. Atomkraft\nblockiert den Ausbau einer klimaschonenden Energieversorgung.<br />\n<br />\nGreenpeace ver&ouml;ffentlicht heute das Ergebnis einer von TNS\nEmnid durchgef&uuml;hrten Meinungsumfrage. Danach sprechen sich 60\nProzent der Befragten gegen eine Laufzeitverl&auml;ngerung von\nAtomkraftwerken aus. 35 Prozent stimmten daf&uuml;r. Vor vier\nJahren waren nur 46 Prozent gegen eine Laufzeitverl&auml;ngerung\nalter Atommeiler und 43 Prozent daf&uuml;r.<br />\n<br />\nBrigitte Behrens, Gesch&auml;ftsf&uuml;hrerin von Greenpeace:\n"Asse, Kr&uuml;mmel, Gorleben. Ein Desaster folgt dem anderen. Die\naktuelle Umfrage zeigt: Die Menschen haben endg&uuml;ltig genug von\nAtomkraft. Wir rufen die Bev&ouml;lkerung auf, sich an der\nBundestagswahl zu beteiligen und Umweltzerst&ouml;rung\nabzuw&auml;hlen."<br />\n<br />\nDie kommende Bundesregierung m&uuml;sse den Atomausstieg\nbeschleunigen, sagt Behrens. "Die sieben &auml;ltesten Reaktoren\nund der Pannenreaktor Kr&uuml;mmel m&uuml;ssen in der n&auml;chsten\nWahlperiode endlich vom Netz. Und es muss ernst gemacht werden mit\neiner vergleichenden Endlagersuche f&uuml;r Atomm&uuml;ll - unter\nAusschluss des ungeeigneten Salzstocks in Gorleben."<br />\n<br />\n<strong>Nachhaltige Entwicklung statt entfesselter\nM&auml;rkte</strong><br />\n<br />\nAuch DNR-Pr&auml;sident Hubert Weinzierl ist davon &uuml;berzeugt,\ndass die diesj&auml;hrige Wahl eine Richtungswahl ist. "Entweder\nerleben wir die Wiederauferstehung entfesselter M&auml;rkte und die\nJagd auf kurzfristige Renditen oder wir schaffen im letzten\nAugenblick den Einstieg in eine nachhaltige Entwicklung", betonte\nWeinzierl.<br />\n<br />\nDie Bundesregierung ist meilenweit davon entfernt, die Ziele der\nnationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu erreichen. Daher bedarf es\nder Kurskorrektur insbesondere in den Bereichen der\nFinanzm&auml;rkte, der Steuerpolitik und der umweltsch&auml;dlichen\nSubventionen, in der Klimapolitik und in der Hinwendung auf\nnachhaltigen Konsum. Deutschland braucht einen &ouml;kologischen\nNew Deal, der mit Investitionen in innovative gr&uuml;ne\nTechnologien und in eine nachhaltige Infrastruktur gleichzeitig zu\neiner Stabilisierung der Konjunktur f&uuml;hrt und den Klimaschutz\nvorantreibt.<br />\n<br />\nDer geradezu abg&ouml;ttische Glaube an das quantitative\nWirtschaftswachstum hat sich als gr&ouml;&szlig;ter Irrtum\nerwiesen. Jetzt m&uuml;ssen wir lernen, mit Grenzen und Endlichkeit\nunseres gemeinsamen Planeten Erde umzugehen. Das bedeutet auch,\ndass die Preise endlich die &ouml;kologische Wahrheit sagen\nm&uuml;ssen: Derjenige, der die Umwelt belastet, soll auch\ndaf&uuml;r bezahlen m&uuml;ssen.<br />\n<br />\nAuf die Herausforderungen der Zeit habe auch die\nLandwirtschaftspolitik der letzten Jahre nicht angemessen reagiert,\nsagte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund f&uuml;r Umwelt und\nNaturschutz Deutschland (BUND). Sch&auml;dliche Exportsubventionen,\ndie Zerst&ouml;rung der B&ouml;den und eine aggressive Preispolitik\ntrieben viele H&ouml;fe in den Ruin. Sichtbarster Ausdruck sei die\nderzeitige Vernichtung gro&szlig;er Milchmengen.<br />\n<br />\n<strong>&Ouml;ko-Landbau f&ouml;rdern, Gentechnik\nausschlie&szlig;en</strong><br />\n<br />\nDer BUND forderte die Ausweitung des &ouml;kologischen Landbaus auf\nzun&auml;chst 20 Prozent der Fl&auml;che. Nur so lie&szlig;en sich\ndie Ern&auml;hrungsgrundlagen sichern, neue Marktchancen\nerschlie&szlig;en und zugleich die Klimagasemissionen verringern.\nEine Reform der Agrarsubventionen m&uuml;sse die Neuverteilung der\nEU-Gelder f&uuml;r umwelt- und sozialbezogene Leistungen\nbeinhalten. "Ich vermisse seit langem eine klare Positionierung der\nBundeskanzlerin in dieser Frage", sagte Weiger.<br />\n<br />\nAuch das Thema Gentechnik sei viel zu wichtig, um es dem\nAgrarministerium zu &uuml;berlassen. "80 Prozent der Deutschen\nwollen keine Gentechnik im Essen. Selbst 60 Prozent der\nFDP-W&auml;hler sind dagegen. FDP und Union aber wollen die\nGentechnik auf dem Acker durchsetzen. Wir warnen die potentiellen\nKoalition&auml;re Union und FDP vor Wunschtr&auml;umen. Wie schon\nbei der CSU wird es f&uuml;r sie ein b&ouml;ses Erwachen geben,\nwenn sie auf Gentechnik setzen und am Ende den Protest der Bauern\nund Verbraucher ernten", sagte Weiger.<br />\n<br />\nDer NABU fordert ein Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Ziel muss\nes sein, die in Deutschland beschlossenen\nNaturschutzma&szlig;nahmen (Nationale Strategie zur biologischen\nVielfalt) gegen den Verlust von Arten und Lebensr&auml;umen zu\nb&uuml;ndeln und gemeinsam mit Bundesl&auml;ndern, Kommunen,\nEigent&uuml;mern und Landnutzern voranzutreiben.<br />\n<br />\n"Im Alltag ist der Schutz von Arten und Lebensr&auml;umen noch\nl&auml;ngst nicht etabliert. Das Ziel der EU- Staats- und\nRegierungschefs, den Artenverlust bis zum Jahr 2010 zu stoppen,\nwird auch in Deutschland unter den jetzigen Voraussetzungen nicht\nerreicht werden", sagte NABU-Pr&auml;sident Olaf Tschimpke. Drei\nViertel der hier vorkommenden Lebensr&auml;ume, ein Drittel der\neinheimischen Tierarten und &uuml;ber ein Viertel der national\nvorkommenden Pflanzen seien nach wie vor akut gef&auml;hrdet.\nFerner sind wertvolle Lebensr&auml;ume durch die intensive Land-\nund Landforstwirtschaft beeintr&auml;chtigt.<br />\n<br />\n<strong>Neuer Geist in neuer Regierung gebraucht</strong><br />\n<br />\nDer WWF zieht eine gemischte Bilanz der Klimapolitik der alten\nBundesregierung und w&uuml;rdigt ihr Integriertes Energie- und\nKlimaprogramm (IEKP) als ein positives Element, dessen Ziel jedoch\ndurch bisher l&uuml;ckenhafte Umsetzung ohne weiteres Nachsteuern\nverfehlt werden wird. "Um neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen\nund den klimapolitischen Herausforderungen gerecht zu werden, muss\nein v&ouml;llig neuer Geist in die gesamte kommende Bundesregierung\neinziehen!", sagte WWF-Gesch&auml;ftsf&uuml;hrer Brandes. "Was wir\ndazu bisher im Wahlkampf vernehmen konnten, war bei weitem nicht\nausreichend."<br />\n<br />\nBrandes betonte, dass die kommende Bundesregierung insbesondere vor\nund w&auml;hrend des im Dezember dieses Jahres stattfindenden\nUN-Klimagipfels in Kopenhagen ihre f&uuml;hrende Rolle wieder sehr\nviel st&auml;rker wahrnehmen m&uuml;sse. Insbesondere m&uuml;sse\ndie konkrete und ausreichende - auch finanzielle -\nUnterst&uuml;tzung der Entwicklungs- und Schwellenl&auml;nder bei\nder Klimaanpassung und der Emissionsminderung vorangebracht werden.\nDazu geh&ouml;ren vor allem der Technologietransfer und der Schutz\nder f&uuml;r die Klimastabilisierung so wichtigen\nW&auml;lder.<br />\n<br />\n"Ohne die Rettung der tropischen Regenw&auml;lder schaffen\nwir&rsquo;s nicht", so Brandes. "Und wenn wir die\nRegenwaldzerst&ouml;rung und die Erderw&auml;rmung nicht stoppen\nk&ouml;nnen, ist mindestens ein Drittel der globalen Artenvielfalt\nbedroht." Eine zentrale Forderung des WWF ist daher auch, dass die\nBundesregierung ihre Erl&ouml;se aus dem Emissionshandel im\nGegensatz zur jetzigen Praxis zu einhundert Prozent f&uuml;r den\nKlimaschutz einsetzt.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />'),
(4998, 5, 1, 1254175200, 'WWF f&uuml;r Regenwald-Fonds', '29. September 2009, 13:24<br />\n<h3>\n WWF verlangt Waldschutz im Klima-Abkommen\n</h3>Bangkok (dpa) - Entwicklungsl&auml;nder sollten im Rahmen\neines neuen Weltklimaschutzvertrags nach &Uuml;berzeugung der\nUmweltstiftung WWF unbedingt f&uuml;r den Erhalt der\nRegenw&auml;lder entsch&auml;digt werden. Private Investoren seien\nbereit, daf&uuml;r zu zahlen, berichtete der WWF am Dienstag am\nRande der Klimaverhandlungen in Bangkok. Das Abholzen der\nRegenw&auml;lder am Amazonas, im Kongo und in S&uuml;dostasien\nverursacht Unmengen klimasch&auml;dliche CO2-Emissionen. Dies macht\nnach Sch&auml;tzungen von Klimaexperten 20 Prozent der weltweiten\nGesamt-Emissionen aus.<br />\n<br />\nInvestoren und Fondsmanager, die zusammen sieben Billionen Dollar\n(4,8 Billionen Euro) an Verm&ouml;genswerten verwalten, h&auml;tten\nin einer Umfrage Bereitschaft signalisiert,\nEntwicklungsl&auml;ndern Verschmutzungsrechte abzukaufen. Die\nInvestoren verlangten aber mehr Richtlinien-Klarheit durch\ninternationale Klimaschutz-Vereinbarungen und Gesetze, ehe Gelder\nflie&szlig;en. In Bangkok verhandeln Vertreter von 177 Regierungen\nseit Montag &uuml;ber den Weltklimaschutzvertrag, der im Dezember\nin Kopenhagen verabschiedet werden soll. Es geht darum, den\n280-Seiten-Entwurf f&uuml;r das Dokument mit zahlreichen noch\noffenen Beschlussvorschl&auml;gen auf 40 Seiten zu\nreduzieren.<br />\n<br />\n&laquo;Die Rettung des Waldes muss in dem neuen Klimaschutzvertrag\neine gro&szlig;e Rolle spielen&raquo;, verlangte der WWF. Dazu\nschlagen Klimaexperten den REDD-Mechanismus vor. REDD (Reduced\nEmissions from deforestation and forest degradation) bedeutet, dass\nIndustriel&auml;nder oder Investoren daf&uuml;r zahlen, dass\nEntwicklungsl&auml;nder den Regenwald nicht abholzen.<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />\n<br />');